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1389 - Straße der Skarabäen

Titel: 1389 - Straße der Skarabäen
Autoren: Unbekannt
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über Fragen, auf die es keine Antwort gab.
    Er konnte das Verhalten des Kartanin nicht einfach ignorieren und zur Tagesordnung übergehen. Sie waren aufeinander angewiesen. Ständig waren sie Gefahren ausgesetzt, die einer allein nicht immer bestehen konnte. Jeder brauchte die Hilfe und die Rückendeckung des anderen. Und bisher war es so gewesen, daß sie sich blind aufeinander verlassen konnten. War das nun anders geworden?
    Perry Rhodan stand neben der DORIFER-Kapsel auf einem Hügel unterhalb eines von vertrocknetem Gestrüpp überwucherten Bergrückens. Der Sommer mußte in diesem Landstrich heiß und regenarm gewesen sein. Die Pflanzen waren grau, und die meisten von ihnen zerfielen zu Staub, sobald man sie berührte. Nur an wenigen Stellen hatte sich etwas Grund gehalten. Etwa fünfhundert Meter von ihm entfernt erhoben sich die Ruinen einer verlassenen Stadt. Sie war es, die ihn angelockt hatte. Von ihr waren Funkimpulse ausgegangen. LEDA hatte sie aufgefangen und ihn darauf aufmerksam gemacht.
    Doch dann war es still geworden. Seit ihrer Landung vor vierzig Stunden Ortszeit waren keine Funksignale mehr ausgestrahlt worden.
    Jetzt zogen Nebelschwaden auf. Dichte Wolkenbänke schoben sich vor die Sonne, und für die Tageszeit war es ungewöhnlich dunkel. Vor Stunden hatte der Attavenno Beodu die DORIFER-Kapsel verlassen und war auf seinen ausdrücklichen Wunsch allein zu der verlassenen Stadt hinübergegangen. Genauso hatte es mit Nai-Leng begonnen. „Hat Beodu sich gemeldet?" fragte er. „Seit einer Stunde nicht mehr", antwortete LEDA. „Versuche, ihn zu erreichen."
    „Er schweigt", erklärte LEDA einige Minuten später. „Ich hätte es mir denken können." Rhodan steckte sich eine Waffe ein und ging zu der verfallenen Stadt hinüber. Als er sie erreicht hatte, drehte er sich um und blickte zur DORIFER-Kapsel zurück. Er konnte sie kaum noch erkennen. Eine dichte Nebelbank hatte sich zwischen ihm und ihr gebildet.
    Ein eigenartiges Gefühl beschlich ihn. Er fühlte sich beobachtet, und er meinte, eine schemenhafte Bewegung im Nebel erkennen zu können. Lebte der Nebel? Oder verbarg sich ein fremdartiges Lebewesen in ihm?
    Er zögerte und überlegte kurz, ob er zur DORIFER-Kapsel zurückkehren sollte, doch dann dachte er daran, daß der Attavenno Beodu möglicherweise seine Hilfe benötigte.
    Irgendein Geheimnis lag über diesem Planeten. Nai-Leng war davon tangiert und verändert worden.
    Geschah jetzt etwas Ähnliches mit Beodu?
    Er mußte es herausfinden. „Fällt dir an dem Nebel irgend etwas auf?" fragte er. „Nichts Ungewöhnliches", erwiderte LEDA beruhigend. „Ich hätte es dir schon gesagt."
    „Danke."
    Rhodan betrat die Stadt. Er ging unter einem weitgehend zerfallenen Stadttor hindurch. Kleine, echsenartige Tiere musterten ihn sichernd. Sie flüchteten in die Mauernischen, sobald er sich ihnen weiter näherte.
    Vor fast zwei Monaten war er zusammen mit dem Kartanin Nai-Leng und dem Attavenno Beodu von Cheobad, dem fünften Planeten des Ushallu-Systems geflohen. Auf Cheobad hatte er Hyperfunkkontakte mit Afu-Metem, dem Fürsten des Feuers, gehabt und dabei erfahren, daß er ihn am Nachod as Qoor, dem „Loch der Ewigkeit", finden konnte. Diesen Begriff hatte er auf Nansar, dem ersten Planeten des Charif-Systems, schon von den Nakken gehört, die ihren Nachwuchs dorthin brachten, um die Psi-Sinne zu stärken.
    Wo sich das „Loch" befand, wußte Rhodan allerdings nicht. Es lag irgendwo außerhalb des vierten Viertels von Hangay. Er vermutete es in Richtung der aus Meekorah stammenden Sternenmassen, die er schon einmal aufgesucht hatte.
    Immerhin glaubte er zu wissen, wonach er zu suchen hatte. Er war zunächst der Überzeugung gewesen, daß es sich bei dem „Loch" um ein Black Hole handeln müsse. Das nicht nur, weil der Begriff „Loch" es implizierte, sondern weil dort auch die Sinne der Jungnakken geschärft wurden. Danach hatte er im Raumsektor mit den Sternmassen aus Meekorah mehrere Black Holes entdeckt, aber keines, das irgendwelche Besonderheiten aufwies. Keine Spur von Nakken, keine Spur von jemandem, der Afu-Metem, der Fürst des Feuers, hätte sein können.
    Zwischen den Ruinen der Häuser hing der Nebel. Je weiter Rhodan ging, desto dichter wurde er. Zugleich meinte er, Stimmen wahrnehmen zu können. „Beodu, melde dich!" forderte er über Pikosyn, doch der Attavenno schwieg sich aus.
    Er rief laut nach ihm, jedoch ebenfalls ohne Erfolg.
    Laut gackernd und kreischend schoß ein
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