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1389 - Straße der Skarabäen

Titel: 1389 - Straße der Skarabäen
Autoren: Unbekannt
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noch schaffen konnten. Eine gewaltige Strecke mußte noch zurückgelegt werden bis zum Leerraum jenseits von Hangay. Erst wenn sie ihn erreicht hatten und genügend weit in ihn vorgedrungen waren, konnten sie sicher sein, daß sie bei dem bevorstehenden Transfer nicht mitgerissen wurden.
    Er brauchte LEDA nicht zu sagen, daß sie bis an die äußerste Grenze ihrer Belastbarkeit gehen mußte.
    Die DORIFER-Kapsel wurde schneller und schneller. „Glaubst du, daß wir es schaffen, Waqian?" fragte Beodu. „Wir müssen es schaffen", erwiderte der Unsterbliche. „Wir haben noch wichtige Aufgaben zu erledigen."
    Wieder blickte er auf das Chronometer. Die letzten Minuten liefen bis zum Beginn des 30. November, und noch hatten sie den Leerraum nicht erreicht. „Vielleicht verzögert sich der Transfer um einige Minuten", hoffte der Attavenno. „Daran glaube ich nicht. Wir müssen uns an die Zeit halten."
    Seine Hände krampften sich um die Lehnen des Sessels. Jeden Moment mußte der Transfer beginnen. „Wie lange noch bis zum Leerraum?" rief Beodu. „Wir haben ihn erreicht", antwortete LEDA triumphierend.
    Der Transfer fand auf die Sekunde genau statt.
    Das dritte Hangay-Viertel verschwand übergangslos von den Bildschirmen, so plötzlich, als wäre es nie dagewesen.
    Rhodan atmete einige Male tief durch. Er blickte Beodu erleichtert an. „Geschafft", sagte er. „Das war knapp", stöhnte der Attavenno und begleitete seine Worte mit einigen hellen Glockentönen. „Du solltest noch einmal auf die Bildschirme sehen", empfahl LEDA.
    Erschrocken wandte sich Rhodan den Schirmen zu. Ihm bot sich ein ganz anderes Bild, als er erwartet hatte. Alles, was sich auf der gegenüberliegenden Seite von Hangay befand, schien in handgreifliche Nähe gerückt zu sein. „Was ist das?" fragte Perry Rhodan. „Ein Trick von dir?"
    „Ganz und gar nicht", antwortete LEDA. „Ich zeige dir den Sternenhimmel, so wie er sich darbietet. Alles scheint tatsächlich sehr nah zu sein."
    „Woran liegt das?" fragte Beodu. „Das Phänomen läßt sich nur so erklären: Beim Transfer hat das dritte Hangay-Viertel seine eigene Raumzeit mitgenommen", erläuterte die DORIFER-Kapsel. „An seinem angestammten Platz ist nun überhaupt nichts mehr."
    „Überhaupt nichts mehr?" rief der Attavenno. „Auch kein Raum und keine Zeit?"
    „Kein Raum und keine Zeit", erwiderte LEDA mit Nachdruck. „Nichts. Dieses Vakuum wird sich im Lauf der Zeit wieder füllen. Aber im Augenblick sieht es für den Beobachter so aus, als wäre er nur ein paar hundert Lichtjahre von Bereichen entfernt, die früher Zehntausende von Lichtjahren weit auf der anderen Seite von Hangay lagen."
    „Dazu habe ich noch einige Fragen", stammelte Beodu. „Das kann ich nicht so ohne weiteres akzeptieren. Wie ist es zum Beispiel mit ...?"
    „Einen Moment", bat LEDA. „Ich empfange psionische Signale. Eigentümliche Signale."
    „Wieso eigentümlich?" fragte Rhodan. „Das mußt du schon etwas genauer erklären."
    „Sie erinnern mich an die Beobachtungen, die ich damals im Anklam-System gemacht habe, besonders an die gepulsten Sendungen, die der Hypersender im Orbit über dem Mond Drifaal von sich gab."
    „Ich verstehe", entgegnete der Terraner. „Diese gepulsten Signale wurden in eine bestimmte Richtung abgestrahlt."
    „Genau die habe ich gemeint", bestätigte LEDA. „Ich muß einige Berechnungen anstellen."
    „Dauert das lange?" erkundigte sich der Attavenno ungeduldig. „Schon beendet. Ich bin sicher, daß aus ziemlich genau dieser Richtung die psionischen Impulse kommen."
    „Kannst du eine Peilung durchführen?" fragte Rhodan. „Ist schon geschehen. Die Impulse kommen von einem Punkt jenseits der Hauptebene der Galaxis Hangay. Realentfernung etwa 250.000 Lichtjahre."
    „Wir fliegen diesen Sektor an", beschloß Rhodan. „Start sofort!"
    Er lehnte sich in seinen Sessel zurück, als die DORIFER-Kapsel beschleunigte. „Ich bin gespannt, was das zu bedeuten hat", sagte Beodu. Er rutschte aus seinem Sessel und ging einige Schritte auf und ab. „Noch verstehe ich das alles nicht. Du etwa?"
    „Nicht ganz", antwortete der Unsterbliche. „Ich habe lediglich eine Vermutung."
    „Und welche?" bohrte der Attavenno. „Willst du mir nicht sagen, woran du denkst, Waqian?"
    „Wart's ab", bat Rhodan. „Wir werden es bald wissen." Beodu kehrte enttäuscht zu seinem Sessel zurück. Er setzte sich hinein, ließ den Kopf sinken und schlief fast augenblicklich ein. Als er wieder aufwachte,
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