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1389 - Straße der Skarabäen

Titel: 1389 - Straße der Skarabäen
Autoren: Unbekannt
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abrundeten.
    Die Heimatwelt der Nakken war Nansar, der erste Planet der Sonne Charif. Von dort war das Raumschiff gestartet, auf das Nai-Leng auf so geheimnisvolle Weise übergewechselt war. Auf Nansar wurden die Nakken von Geburt an von Juatafu-Robotern betreut. Die Roboter spielten praktisch die Rolle von Kindermädchen. Bis zum fünften Lebensjahr waren die Nakken im doppelten Sinn blind. Ihre psionischen Fähigkeiten waren noch nicht genügend ausgebildet, so daß sie noch keine Wahrnehmungen in fünfdimensionalen Bereichen haben konnten. Erst unter der Bestrahlung des Black-Hole-Mondes Anansar wurden ihre Psi-Sinne angeregt. Und technische Hilfsmittel hatten sie in diesen ersten Jahren ihres Lebens noch nicht, so daß sie ihre Umwelt nicht sehen konnten.
    Diese Informationen hatte Rhodan auch schon von dem Nakken Dalphrol bekommen. Er war sich jedoch dessen nie ganz sicher gewesen, ob sie der Wahrheit entsprachen oder ob es hier und da Abweichungen von den Tatsachen gab.
    Erst wenn sie das fünfte Lebensjahr erreicht hatten, überreichten die Juatafu ihnen provisorische Prothesen, mit deren Hilfe die Nakken ihre Umwelt nicht nur wahrnehmen, sondern sich ihr auch mitteilen und mit denen sie sich auch fortbewegen konnten. Im Verlauf ihrer weiteren Lebensjahre wurden die Prothesen immer wieder ausgetauscht und ihren größer werdenden Körpern angepaßt. Vom zehnten Lebensjahr an wurden die Nakken zu der Raumstation in der Nähe von Nansar gebracht, um Anansars psionischer Strahlung stärker als auf dem Mutterplaneten ausgesetzt zu sein.
    Danach bildeten die Juatafu die Nakken weiter aus und paßten ihnen die endgültigen Exoskelette und Hilfssinnesorgane für die vierte Dimension an. Verfügten die Nakken über ein ausreichendes Talent, wurden sie später - etwa ab dem fünfzehnten Lebensjahr - zum „Loch der Ewigkeit" gebracht. An diesem psionischen Giganten, der geradezu unvorstellbar starken Psi-Quelle, erhielten sie ihren letzten Schliff.
    Die Datenbank des Nakken-Schiffs hatte nicht verschwiegen, daß viele Nakken es nicht soweit brachten und schon vorher ausschieden. Sie fristeten ein unbeachtetes Leben auf ihrem Heimatplaneten. Dalphrol hatte behauptet, daß sie dort ausgebildet und erst danach sich selbst überlassen würden. Gerade in dieser Hinsicht aber hatte Rhodan seine Zweifel, die sich auf die neuen ihm vorliegenden Informationen stützten.
    Eine weitgehende Übereinstimmung gab es auch bei der Schilderung der Prüfung und Ausbildung der Nakken im „Loch der Ewigkeit". Dort wurden die jungen Kandidaten offenbar einer extremen Belastung ausgesetzt, der nur wenige gewachsen waren. Viele Prüflinge fanden nicht mehr in die Realität zurück, blieben in der Ewigkeit verschollen. Einige wurden angeblich psiphrenisch, verfielen also dem psionischen Irresein. Diese Form des Schwachsinns äußerte sich darin, daß sie mit ihren technischen Hilfsgeräten nicht richtig umgehen konnten und sie falsch einsetzten. Der Nakken-Computer notierte gar psionische Wahnvorstellungen, ein Begriff, unter dem sich Perry Rhodan nicht allzuviel vorstellen konnte. „Psionische Wahnvorstellungen", sagte er und blickte Beodu an, der ihm gegenübersaß. „Was ist das?"
    „Weiß ich nicht. Will ich auch nicht wissen. Hört sich gefährlich an."
    „Das ist es wahrscheinlich auch. Fragt sich nur, für wen." Rhodan lächelte und wandte sich dann wieder dem Monitor zu. „Wo bleiben die Nakken?"
    „Wie bitte?" Der Attavenno blickte ihn verständnislos an. „Ich möchte wissen, wohin die Nakken kommen, die die Prüfungen nicht bestehen und psiphrenisch werden."
    „Ach so!" Beodu hatte offenbar noch immer nicht begriffen. „Verstehst du denn nicht? Die Nakken, die über ein unzureichendes Talent verfügen, kehren nach Nansar zurück und fristen dort das Leben von Parias, denen man keine weitere Beachtung schenkt."
    „Als Ausgestoßene einer bis ins Extrem gesteigerten Leistungsgesellschaft."
    „So könnte man es formulieren", stimmte Rhodan zu. „Wer nicht den Mindestanforderungen entspricht, wird fallengelassen wie eine heiße Kartoffel."
    „Und niemand kümmert sich anschließend noch darum, was aus ihm wird. Mit sozialer Einstellung hat das wenig zu tun."
    „Mir liegt nichts an einer Kritik der nakkischen Gesellschaft", erklärte Rhodan. „Ich möchte nur wissen, wo die anderen bleiben, die sich als Versager erweisen."
    „Hat Dalphrol nicht gesagt, daß sie nach Nansar gebracht werden?"
    „Richtig, aber das stimmt
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