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1389 - Meine grausame Partnerin

1389 - Meine grausame Partnerin

Titel: 1389 - Meine grausame Partnerin
Autoren: Jason Dark
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sich mit einer Frage an die Schattenhexe.
    »Wo ist er?«
    »Hier!«
    »Ich habe ihn nicht gesehen.«
    »Willst du ihn denn sehen?«
    »Das schon.«
    Jane entging nicht das geheimnisvolle Lächeln auf dem Gesicht der Schattenhexe, als diese sich nach links drehte, dabei Janes Hand nahm und sie mit sich zog.
    Die Detektivin stellte keine Fragen mehr. Sie ließ sich von der rothaarigen Person führen. Zuerst glaubte sie, eines der Häuser wäre das Ziel der Assunga, aber sie nahmen den Weg an den kleinen Hütten vorbei, deren Türen zumeist offen standen. In diesen Ausschnitten standen die Freundinnen Assungas und schauten zu.
    Jane gelang nur ein schneller Blick auf die Gesichter, und sie glaubte, eine wilde Freude oder Vorfreude in ihnen zu sehen. Alle hier schienen Bescheid zu wissen, und nun war auch Jane Collins an der Reihe, aufgeklärt zu werden.
    Sie folgte der Hexe Assunga bis zum letzten Haus in der Reihe.
    Der Scheiterhaufen brannte rechts von ihr. Sie spürte die Wärme an ihrer Gesichtshälfte und fror trotzdem.
    Assunga führte sie auf die Bäume zu, die bald in einen recht dichten Wald übergingen.
    So weit gingen sie nicht. Jane sah vor sich eine Bewegung, und dann riss sie vor Staunen den Mund auf.
    Zwischen zwei Bäumen war ein Netz gespannt. Durch das Gewicht des Gefangenen im Netz war es nach unten gezogen und hing dort wie ein übergroßes Ei.
    Beinahe hätte Jane einen Schrei ausgestoßen, denn sie kannte den Gefangenen verdammt gut.
    Es war Dracula II!
    ***
    Die Schattenhexe merkte, wie überrascht Jane Collins war, und ließ sie zunächst in Ruhe. Dagegen hatte die Detektivin nichts. So nahm sie jede Einzelheit in sich auf.
    Mallmann war gefangen!
    Der große Vampir und Blutsauger hatte nichts mehr mit dem Herrscher einer düsteren und menschenfeindlichen Vampirwelt gemein. Er war nur ein normaler Gefangener. Nicht mehr und nicht weniger. Und er kam aus dieser einfachen Falle nicht heraus, obwohl er es versuchte. Er trampelte immer wieder, er zerrte an den Stricken des Netzes, wobei immer ein Geräusch zu hören war, das an ein Klirren erinnerte, wenn zu heftig daran gerissen wurde. Jane stellte fest, dass dieses Netz aus Metall geflochten war. Selbst einer wie Will Mallmann konnte es nicht zerreißen.
    Ihr Mund blieb vor Staunen offen. Sie schüttelte den Kopf. Sie war nicht fähig, sich zu regen, und sie dachte daran, dass Mallmann von den Hexen aufgenommen worden war. Hier, in Assungas Welt, hatte er Asyl gefunden, als der Schwarze Tod über die Vampirwelt regierte.
    Und jetzt?
    »Du begreifst es nicht?«, fragte Assunga leise.
    »Nein, ich dachte… ich dachte, er wäre eurer Freund.«
    »Wie das denn?« Assunga schüttelte den Kopf. Sie musste lachen.
    »Wir haben ihn nur für eine gewisse Weile geschützt. Wir hätten ihn auch weiterhin akzeptiert, aber er wurde ja von seiner eigenen Gier regelrecht überrollte. Die Vampirwelt allein reichte ihm nicht. Er wollte mehr. Er wollte alles. Und wir wissen, dass er auch uns angegriffen hätte. Mit dir hat er es versucht, und dafür wird er büßen müssen. Er hat den Bogen überspannt, und das lassen wir uns nicht bieten!«
    Jane ahnte etwas. »Was habt ihr mit ihm vor?«
    »Wir werden Mallmann auf dem Scheiterhaufen verbrennen!«
    Jane glaubte sich verhört zu haben. Sie starrte Assunga ungläubig an.
    Assunga bemerkte ihre Reaktion und musste leise lachen. »Stört es dich so sehr?«
    »Das… das weiß ich nicht«, flüsterte Jane. »Es ist alles so neu für mich und völlig überraschend.«
    »Er hätte sich nicht mit dir beschäftigen sollen, Jane. Jetzt wird er zahlen müssen, und zwar mit seiner verdammten Existenz!«
    »Ich glaube dir nicht!«, schrie Jane die Schattenhexe auf einmal an. »Du treibst ein falsches Spiel, Assunga!«
    »Wie meinst du das? Warum sollte ich lügen?«
    »Du sagst, er hätte sich nicht mit mir beschäftigen sollen? Dass ich nicht lache, Assunga!«
    »Werde bitte deutlicher, Jane!«
    »Als wir uns das letzte Mal trafen, Assunga, warst du bereit, mich Will Mallmann zu opfern!«, erinnerte sich Jane. »Du hast ihm mein Blut angeboten, er sollte es trinken, damit er stark genug wäre für den Kampf gegen den Schwarzen Tod! Das habe ich nicht vergessen, Assunga!« [3]
    Doch Assunga winkte lässig ab. »Das musst du vergessen, Jane. Es geschah im Affekt. Ich war wütend auf dich, denn du hast es damals abgelehnt, die Wächterin des Hexenfriedhofs zu werden. Ich gebe zu, da überkam mich der Zorn, der noch verstärkt
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