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1388 - Die fliegenden Teufel

1388 - Die fliegenden Teufel

Titel: 1388 - Die fliegenden Teufel
Autoren: Jason Dark
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versuchen. Er befand sich auf einem fremden Terrain und wurde nur geduldet. Deshalb wich er auch nicht um einen Millimeter zurück.
    Beide berührten sich. Mallmann nahm den Geruch der Hexe auf.
    Sie roch nach allem, nur nicht nach dem, was er so liebte – nach Blut.
    Sich in eine Fledermaus zu verwandeln hatte auch keinen Sinn.
    Das konnte er später tun, und er würde Assunga damit überraschen, die noch immer davon ausging, auf den Schwarzen Tod zu treffen.
    So sah Mallmann seine nahe Zukunft gar nicht mal so schwarz.
    Blitzschnell klappte die Schattenhexe ihren Mantel zusammen.
    Und ebenso schnell verschwanden beide Personen von der Bildfläche…
    ***
    Innerhalb eines Augenblicks erreichten sie die andere Welt und hatten die so weltlich anmutende Dimension des Hexenreichs hinter sich gelassen.
    Assunga musste nur ihren Mantel öffnen, um Dracula II die Freiheit zu geben. Er hatte über die Reise so gut wie nicht nachdenken können, weil es einfach zu schnell gegangen war. Er trat zurück und ließ seinen Blick schweifen. Dabei war er froh, von Assunga in Ruhe gelassen zuwerden.
    Ob Vampirwelt oder das neue Atlantis, wie der Schwarze Tod diese Welt genannt hatte, äußerlich war es kaum zu Veränderungen gekommen. Es wäre auch schlecht möglich gewesen, die Landschaft durch das Versetzen von Bergen, Schluchten, Hängen und Tälern zu verändern. Trotzdem hatte dieser Superdämon seine Zeichen gesetzt.
    In diesen Augenblicken erlebte Dracula II die Freude, die in ihm hochstieg, denn Assunga – ob bewusst oder nicht – hatte ihn an einen Platz gebracht, der zu seinen Lieblingsorten gehörte.
    Es war für ihn so gut wie perfekt, denn er sah die Hütte vor sich, die er sich als Stützpunkt ausgesucht hatte. Für ihn kam es einem kleinen Wunder gleich. Er öffnete weit die Augen, und das D auf seiner Stirn glühte wieder sehr rot auf.
    Er war zu Hause!
    Mallmann schaute sich die Hütte an. Noch immer stand sie an derselben Stelle, und noch immer waren die Zerstörungen auf dem Dach zu sehen, an die er sich erinnern konnte. Auch dabei hatte der Schwarze Tod seine Hand mit ihm Spiel gehabt.
    Auf seinen Lippen erschien ein Lächeln. Seine Hände zuckten, und er kam zu dem Entschluss, dass er in die Hexenwelt auf keinen Fall wieder zurückkehren würde. Da konnte Assunga versuchen, was sie wollte.
    Er schaute sich die Hütte an. Auch sie war dunkel und passte in die ebenfalls finstere Umgebung, in der es keinen einzigen Sonnenstrahl gab. Unter seinen Füßen spürte er den Widerstand des harten Vulkanbodens. Er war rau, er war uneben, und genau das mochte Mallmann. Hier hatte er sich wohlgefühlt, und er dachte wieder daran, was ihm seine Fledermäuse übermittelt hatten.
    Genau hier hatte sich auch das Finale abgespielt. Da war es zwischen Sinclair und dem Schwarzen Tod zum zweiten entscheidenden und auch letzten Duell gekommen.
    Die dunkle Gestalt mit dem roten D auf der Stirn bewegte sich jetzt auf die Hütte zu und dachte daran, dass er dem Geisterjäger letztendlich dankbar sein musste, weil er ihm die Welt zurückgegeben hatte.
    Assunga störte ihn nicht. Sie blieb stehen. In ihrem langen Mantel erinnerte sie an eine Heiligenfigur, die aus Versehen in eine andere Welt gelangt war.
    Mallmann näherte sich der Tür. Wäre er ein Mensch gewesen, hätte sein Herz sicherlich stark geklopft. Aber er war es nicht, auch wenn er sich so bewegte. Mallmann gehörte zu den Blutsaugern, sein Herz schlug nicht mehr.
    Die Tür war noch vorhanden, hing aber schief in den Angeln.
    Auch diese Tatsache war noch in seiner Erinnerung, ebenso wie die bedrückenden Stille und der hohe, aber trotzdem irgendwie tief hängende Himmel, auf dem düstere Wolken lagen, die manchmal wie von einem hellen Federstrich durchbrochen wurden. Für einen Menschen wäre es eine fremde und feindliche Welt, aber Mallmann fühlte sich hier wohl, denn diese Heimat hatte er sich selbst geschaffen.
    Bevor er die Hütte betrat, drehte er sich noch mal um. Assunga hatte sich nicht vom Fleck gerührt.
    Dracula II musste an der Türkante ein wenig zerren, um sich den nötigen Platz zu verschaffen. Er duckte sich leicht und schob sich in die Hütte.
    Es war sein Platz! Es war sein Refugium, und er wurde wieder von den Erinnerungen regelrecht überschüttet. Es war wie ein Schwall. Da kehrte alles zurück. Unzählige Erlebnisse. Positive als auch negative. Hier hatte er schon Justine Cavallo regiert. Hier hatte er einen John Sinclair klein bekommen, und
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