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1388 - Die fliegenden Teufel

1388 - Die fliegenden Teufel

Titel: 1388 - Die fliegenden Teufel
Autoren: Jason Dark
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oder wie soll ich das verstehen?«
    »Das kannst du halten, wie du willst!«
    »Das tue ich auch. Wir müssen einsehen, dass Mallmann besser war. Er hat sich Jane einfach geschnappt, obwohl wir beide in der Nähe waren. Das hätte nicht passieren dürfen, verdammt!«
    »Ich weiß.«
    »Mallmann hat uns mit seinen Fledermäusen perfekt abgelenkt, und er brachte sogar noch einen von deiner Sorte ins Spiel. Das hat er wirklich gut ausgeklügelt.«
    Scharf winkte sie ab. »Ich weiß, was da passiert ist, John. Das ist mir schon klar, aber ich kann es nicht ändern, verdammt noch mal! Wir müssen Jane eben zurückholen.«
    »Ausgezeichnet. Weißt du denn, wo sie steckt?«
    »Frag nicht so was.«
    »Okay, dann tun wir also nichts!«
    Diese Antwort gefiel Justine Cavallo nicht, und fast böse schaute sie mich an.
    »Ja«, bestätigte ich, »wir werden nichts tun. Rein gar nichts!«
    »Und dann?«
    »Nichts und dann!«
    Ihr Körper straffte sich. Wütend fuhr sie mich an. »Das kann nicht dein Ernst sein, Sinclair!«
    »Doch«, flüsterte ich, »es ist mein Ernst. Ich kenne Mallmann, du kennst ihn auch. Er hat Jane entführt, und wenn jemand schon mal mit Entführern zu tun gehabt hat, dann kennt er die Regeln.«
    »Wie du.«
    »Exakt, Justine. Deshalb sage ich dir, dass sich Mallmann bei uns melden wird, und ich denke, dass er sich sogar noch in dieser Nacht meldet.«
    »Einverstanden, John. Weißt du auch, was er uns eventuell sagen könnte?«
    »Das liegt auf der Hand. Er wird Jane als Druckmittel benutzen wollen.«
    »Erpressung also!«
    »Darauf könnte es hinauslaufen.«
    »Und was will er von uns erpressen?«
    Ich hob die Schulter. »Das überlasse ich deiner Fantasie. Jedenfalls wird es für Jane alles andere als ein Vergnügen sein, sich in seiner Vampirwelt aufzuhalten.«
    Die blonde Bestie musterte mich misstrauisch. »Du bist also davon überzeugt, dass sich unsere Freundin in Mallmanns Vampirwelt aufhält?«
    »Wo sonst? Es ist der sicherste Ort.«
    »Nun ja, dann sollten wir ihr einen Besuch abstatten, finde ich.«
    »Abwarten.«
    Justine war ruhig geworden. Sie überlegte und sprach auch nicht mehr. Dafür schaute sie gegen den dunklen Nachthimmel, als gäbe es dort etwas Besonderes zu bestaunen, aber der Himmel zeigte nur seine dunkle Plane, etwas anderes war nicht zu sehen. Auch nicht die Bewegungen einer flatternden Fledermaus.
    Der erlöste Vampir lag noch immer auf dem Hof. Hier konnten wir ihn nicht lassen, das sagte ich auch Justine.
    »Schaff ihn ins Haus!«, sagte ich schroff.
    »Ich?«
    »Wer sonst? Er hat schließlich zu deiner Art gehört. Er wollte mein Blut trinken.«
    »Was ich noch nicht getan habe, Partner.«
    Ich verzog den Mund. »Es wäre dir auch schlecht bekommen«, erklärte ich. »Mein Blut ist für Vampire wenig bekömmlich.«
    Das Thema interessierte mich nicht weiter. Ich betrat das Haus durch den Hintereingang. Justine würde sich um die Leiche kümmern und sie erst mal verschwinden lassen.
    Ich hätte auch die Kollegen anrufen können, damit die Leiche abgeholt wurde, aber ich wollte hier in der Nacht kein Aufsehen erregen. Außerdem wartete ich darauf, dass Mallmann mit mir Kontakt aufnahm.
    Lady Sarah Goldwyn hatte nur selten Alkohohl getrunken. Aber sie hatte immer etwas für Besucher im Haus gehabt. In ihrem Zimmer standen die Flaschen auf einem runden fahrbaren Tisch, und ich hatte wirklich die Qual der Wahl, denn alle Getränke gehörten zur Spitzenklasse. Schließlich entschied ich mich für einen Malt, der seine Jahre bereits in den Fässer verbracht hatte, bevor er in die Flasche gefüllt worden war.
    Ich schenkte mir einen Doppelten ein, der wunderbar weich über die Zunge floss. Dass Jane entführt worden war, sah ich als schlimm an, aber ich dachte auch einen Schritt weiter. Mallmann hatte das perfekte Druckmittel in den Händen. Er würde Jane gegen uns ausspielen, denn er wollte etwas.
    Allerdings gab es da noch einen anderen Punkt, der mir Sorge bereitete. Wenn es ihn überkam, wenn seine Blutgier zu groß wurde, dann würde er auch nicht davor zurückschrecken, Jane Collins als Opfer zu nehmen und ihr das Blut bis zum letzten Tropfen auszusaugen. Davor fürchtete ich mich am meisten.
    Während meiner Überlegungen hatte ich das Glas in der Hand gehalten. Jetzt stellte ich es ab und hörte von der Tür her die Frage:
    »Na, hat es geschmeckt, Partner?«
    »Ja. Und nenn mich nicht immer Partner.«
    »Das sind wir doch jetzt mehr denn je.«
    Ich schwieg, auch aus
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