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1387 - Signale der Vollendung

Titel: 1387 - Signale der Vollendung
Autoren: Unbekannt
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Venno, der der Wortführer der Gruppe zu sein schien. „Mein Name ist Jiuntra, ich bin der Kommandant der LENDREFA", antwortete er. „Drilhob befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite. Soll ich dich zu ihm bringen, oder würdest du auch mit mir Vorlieb nehmen?"
    „Ich denke, daß du mir ebenso Auskunft geben kannst wie Drilhob", sagte ich. „Das Problem mit den Benguel hat sich für euch nun wohl von selbst gelöst, nicht wahr?"
    „Keineswegs", sagte Jiuntra schnalzend. „Jetzt haben wir erst recht ein Problem. Wir müssen uns um die Benguel und Roboter kümmern, wenn sie aus ihrer Bewußtlosigkeit aufwachen."
    „Du. meinst - sie sind nicht tot oder zerstört?" fragte ich überrascht.„Bist du da so sicher?"
    „Wir haben schließlich unsere Erfahrungen mit diesen Parias", sagte Jiuntra. „Die Benguel werden nach einiger Zeit zu sich kommen, dumm in die Gegend gucken und sich dann wie die Wilden gebären. Sieh sie dir an. Dieser tiefe Schlaf ist das typische Symptom dafür, daß sie ihr Ich verloren haben. Wenn sie zu sich kommen, werden sie nicht viel mehr als Tiere sein." Ich erinnerte mich an die Baumbewohner von. Alpha-Land. War ihnen ein ähnliches Schicksal widerfahren wie diesen Benguel? „Und die Roboter?" fragte ich. „Was wird aus ihnen?"
    „Mit ihnen ist Ähnliches passiert", sagte Jiuntra bedauernd. „Nach dem Erwachen werden sie tatsächlich Verlorene sein. Nur noch funktionierende Maschinen, die darauf angewiesen sind, daß man sie programmiert, da. mit sie handlungsfähig werden."
    „Was werdet ihr mit ihnen machen?"
    „Mit den Robotern?" Jiuntra gab einige abgehackte Pfeiflaute von sich. „Das wird eine harte Arbeit werden. Wir werden natürlich versuchen, so viele wie möglich dahingehend zu programmieren, damit sie ihre Raumschiffe an einen von uns gewünschten Zielort bringen, wo sie deaktiviert werden. Dasselbe könnte mit ihnen auch auf diesem Planeten geschehen.
    Es kann aber auch notwendig sein, einen Teil von ihnen zu. zerstören, damit sie nicht den Hauri in die Hände fallen. Jedenfalls erwartet uns viel Arbeit."
    „Und was ist mit den Benguel?" fragte ich. „Kümmert ihr euch um sie?"
    „Natürlich", versicherte Jiuntra. „Irgendwie sind wir für sie doch verantwortlich. „Wieso, fühlt ihr euch schuldig?" hakte ich ein. „Warum sollten wir Schuldgefühle haben?" wunderte sich der Venno. „Nun, weil die Benguel euch wie Erlöser empfangen haben - und dann das mit ihnen passiert ist", sagte ich. „Damit haben wir nichts zutun", behauptete Jiuntra empört. Es klang für mich nicht recht überzeugend, aber das mochte daran liegen, daß sein Transthesizer verstimmt war. „Wir haben die. Benguel nicht einmal berührt. Es war purer Zufall, daß dieses Unglück bei unserem Eintreffen passierte. Wir besitzen nicht einmal die Machtmittel, um so eine Aktion durchzuführen. Unsere Verantwortung wurde uns lediglich durch den Auftrag aufgebürdet, uns um die Benguel zu kümmern. Man könnte es eine moralische Verpflichtung nennen."
    „Schon gut, du brauchst dich mir gegenüber nicht zu rechtfertigen", beruhigte ich den aufgeregten Venno. Wenn ich ihm auch die Schuldlosigkeit glaubte, so konnte ich nicht auch an einen Zufall glauben. „Was passiert also mit den Benguel?"
    „Wenn sie zu sich kommen, werden wir ihnen, so gut es möglich ist, Erste Hilfe leisten", erklärte Jiuntra ruhiger. „Wir werden sie mit dem Nötigsten versorgen, die Verletzten verarzten, die Hilflosen auf den Weg führen. Und sobald sie für sich selbst sorgen können, bekommen sie ihre Freiheit, dürfen sie sich in die Wälder zurückziehen. Die Wälder sind ihr Lebensbereich - Benguel sind Baumbewohner."
    „Ich weiß", sagte ich und dachte an die wildlebenden Benguel von Land Alpha, die von den Steinzeitechsen gnadenlos gejagt wurden. Auf Beta-Land gab es wenigstens keine Eingeborenen, die die Worlon-Benguel. bedrohen konnten.. Ich sagte zum Ab schied: „Jetzt bin ich beruhigt. Es ehrt die Vennok, daß ihr euch so fürsorglich um die Benguel kümmert und ihnen die ersten Schritte in ihrem neuen Lebensabschnitt erleichtert."
    „Aber du solltest mit ansehen, wie sie es uns danken!"
    „Ich bin leider in Eile ..." Die ersten Benguel begannen sich zu regen. Ich aber wollte nur noch fort von diesem „Ort der Freude", wo sich das tragische Schicksal eines Volkes vollzogen hatte. Ich hätte es nicht ertragen können, mit den vertierten Benguel konfrontiert zu werden. Ich wartete nur noch, bis die
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