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1387 - Signale der Vollendung

Titel: 1387 - Signale der Vollendung
Autoren: Unbekannt
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angezogen. Ihr Anblick schien sie zu hypnotisieren. Die Trimarane formierten sich schon in großer Höhe zu einem Kreis, der sich beim Landeanflug weiter vergrößerte. Die Absicht der Vennok war klar. Sie bildeten einen Ring um das Landefeld, um es nach der Landung von außen her kontrollieren zu können. Elf Schiffe reichten natürlich nicht aus, um mehr als dreizehnhundert einzukesseln. Aber die Vennok durften auf ihre Autorität vertrauen. Ich blickte wieder zu den Benguel und Robotern. Sie drängten nun alle zum Rand des Landefelds, standen in vorderster Reihe bereits dicht an dicht. Aber sie traten nicht über eine imaginäre Grenze. Benguel und Roboter bildeten eine geschlossene Front, nur etwa fünfzig Meter von uns entfernt. Auf der anderen Seite senkte sich einer der Trimarane herab und landete in nur zwei hundert Metern Entfernung. „Wir stehen genau zwischen den Fronten", gab Narktor zu bedenken und nestelte nervös an seinem Kombistrahler. „Wenn Benguel und Verlorene sich alle gleichzeitig in Bewegung setzen, werden sie uns über den Haufen rennen."
    „Nein, nein", sagte Oogh und sah verklärt zwischen dem landenden Trimaran und der Mauer aus Benguel und Robotkörpern hin und her. „Ihr könnt beruhigt sein, es wird zu keinem Amoklauf kommen. Der Prozeß der Vollendung läuft in geordneten Bahnen ab ..."
    Kaum hatte der Trimaran seine end gültige Parkposition eingenommen, setzten sich Benguel und Roboter in Bewegung. Und in der Tat, sie begannen keinen mörderischen Wettlauf, wie ich vermutet hatte. Sie bewegten sich in einer Reihe, diszipliniert und mit ruhigen Schritten vorwärts. „Ich hätte wetten können, daß die Benguel und ihre robotischen Partner sich wie eine wütende Meute auf die Vennok stürzen würden, um sie zu vermöbeln", sagte Narktor verblüfft, als sich die Mauer der heranwälzen den Leiber vor uns auftat, Benguel und Verlorene uns auswichen, ohne uns freilich eines Blickes zu würdigen, und sich, nachdem sie an uns und den beiden Beibooten vorbei waren, wie der zusammenschlossen. Obwohl manche der Roboter bis zu drei Meter groß waren und einzelne Typen sogar noch größer, bildeten die kleingewachsenen Benguel Lücken in der Masse, so daß wir über ihre Köpfe hinweg eine ausreichende Sicht auf den Trimaran hatten. Eine große Schleuse hatte sich im Hauptschiffskörper geöffnet, aus dem nun Vennok strömten. Selbst aus dieser Entfernung war zu erkennen, daß sie unbewaffnet waren. Sie kamen mit wiegendem Gang ins Freie, verteilten sich ungeordnet auf dem Platz vor dem Schiff und näherten sich der Pha lanx von Benguel und Verlorenen zögernd. Keine Spur irgendwelcher Maßnahmen, die dazu geeignet gewesen wären, ordnend gegen die Benguel vor zugehen. Entweder hatte Drilhob einen solchen Befehl gar nicht gegeben, oder seine Leute hatten ihn inzwischen vergessen. Die Vennok strahlten keine Autorität aus. Sie wirkten sogar eingeschüchtert - aber keineswegs ängstlich - und verwirrt, nicht jedoch rat los. Es war ‘eher so, daß die Szenerie, die sich vor ihnen abspielte und in die sie gleich darauf, als Benguel und Roboter auf sie trafen, mit einbezogen wurden, sie in Erstaunen versetzte. Vielleicht interpretiere ich nachträglich zuviel in das Verhalten der Vennok hinein, was jetzt natürlich leicht ist, weil ich weiß, was dann passierte. Aber ein eigenartiges Gefühl beschlich mich auch damals, in dem Moment, als Benguel und Verlorene und Vennok einander fanden. Es war auf eine unerklärliche Weise ein erheben der Anblick. Es wurde nichts gesagt, das die Situation erklärt hätte, wir schwiegen alle gebannt, dennoch sprachen die Bilder eine beredte Sprache. Wir wußten alle, daß jetzt ein zündender Funke entfacht werden würde, der einen Prozeß auslösen mußte, den keine Macht des Universums stoppen konnte. Ich vermag nicht mehr zu sagen, wie lange nichts passierte. Ich bilde mir jedoch ein, daß ich die ganze Zeit über den Atem angehalten habe - und mir dieser Moment wie eine Ewigkeit vorkam, bevor ... ja, bevor es zur Entladung kam. Ein blendender Blitz zuckte auf. Er war so grell, daß auf die gleißende Lichtwelle eine Kettenreaktion von Farbexplosionen zu folgen schien, die schließlich von alles umfassender Dunkelheit verschluckt wurde. Lautlosigkeit und Schwärze um mich. Das absolute Nichts schien mich umfangen zu haben. Dann ertönte ein schriller, durch Mark und Bein gehender Schrei, der allmählich in ein klägliches Winseln überging und dann
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