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1387 - Signale der Vollendung

Titel: 1387 - Signale der Vollendung
Autoren: Unbekannt
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Schiffen, so daß die Roboter ungehindert landen konnten - sie verteilten ihre Flügelschiffe gleichmäßig auf die Zwischenräume zwischen den Benguel Schiffen. Und dann stiegen die Roboter aus - und wir hielten den Atem an. Wir waren wie gebannt, während die Benguel, denen dieser Besuch doch offen sichtlich galt, weiterhin keine Reaktionen zeigten. Sie nahmen die Roboter hin wie etwas Unabwendbares, etwas Selbstverständliches, ein Ereignis, das sich zu vollziehen hatte, dessen Vollzug aber keine Begeisterung zu entfachen vermochte. Während wir die Roboter fasziniert betrachteten, wie sie ihre Schiffe verließen, und in hektischer Betriebsamkeit unsere Messungen anstellten, verschwendeten die Benguel keinen zweiten Blick an sie. Es gab kein Begrüßungszeremoniell, keine Wiedersehensfreude, sondern bloß gegenseitiges Taxieren, wie bei Ehepartnern, die sich trotz langer Trennung nichts mehr zu sagen hatten. In welcherart Ehe standen Benguel und Roboter? Wir stellten fest, daß die Flügelschiffe alle nach Norden ausgerichtet waren, was heißt, daß die Bugteile ihrer Schiffe nach Norden wiesen. Eine Erklärung konnten wir dafür nicht finden; nicht einmal die Roboter selbst wollten oder konnten uns die Frage beantworten, welchen tieferen Sinn diese Formation hatte. Die Antwort klang etwa so, daß alle anderen Schiffe dem Beispiel des erstgelandeten folgten, und dieses hatte sich eben am Nordpol des Planeten orientiert. An den Robotern gab es nichts Ungewöhnliches, sah man davon ab, daß sie nicht einheitlich waren, nicht von ein und demselben Typ, sondern Dutzende, ja, eigentlich Hunderte verschiedener Erscheinungsformen auf wiesen. Man mußte schon suchen, um zwei Roboter von gleicher Bauart zu finden, und wenn man glaubte, fündig geworden zu sein, dann stellte man immer noch gewisse Unterschiede im Detail fest. Es gab Roboter mit exakt geometrischen Körpern.
    Kegel, Kegelstümpfe, Zylinder, Pyramiden, Trapezoide, tetragonale Pyramiden, hexagonale Prismen, Klinopinaboide und Orthopinakoide und... genug der Aufzählung - es gibt keine Kristallgrundformen, die man an den Robotern nicht wiedergefunden hätte. Daneben gab es etliche, deren Körper und Gliedmaßen nach den Körpern irgendwelcher Wesen hätten geformt sein können. Aber kein Roboter hatte Ähnlichkeit mit irgendeinem Hangayvolk, das uns bekannt war, so daß das Aussehen der Roboter keine Rückschlüsse auf ihre Erbauer zuließ. Eines bedarf aber der unbedingten Erwähnung. Es gab keine Roboter, die für Grobund Schwerarbeiten konzipiert waren. Damit meine ich, daß keiner von ihnen so konstruiert war, als könne er größere Transporte, Aushub arbeiten oder Bohrungen durchführen. Man sah ihnen eigentlich überhaupt nicht an, wofür sie konstruiert waren. Trotz unterschiedlichem Äußeren schien jeder dieselbe Tätigkeit durchführen zu können wie der andere. Kein Spezialist unter ihnen, alles Allrounder. Immerhin zeigte es sich, daß sie keine bloßen Maschinen mit synthetischer Intelligenz waren. Sie zeigten Gefühl und Intellekt, waren offenbar mit schöpferischem Funken ausgestattet, besaßen so etwas wie Persönlichkeit - diesbezüglich standen sie hoch über unseren Syntrons und übertrafen selbst die Posbis. Sie waren eindeutig denkende, fühlende Bewußtseinsträger in metallenen Hüllen mit Kunststoffteilen, oder sollte ich besser -organen sagen? Organisches hatten sie aber nichts an sich. Gucky behauptete jedoch, an ihnen eine schwache psionische Komponente feststellen zu können, verwirrende Hyperimpulse von ganz eigener Art. Aber damit hatte es sich. Alles, was wir herausfanden, oder herausgefunden zu haben glaubten, blieb graue Theorie. Denn die Roboter taten uns nicht den Gefallen, etwas von ihren Talenten aufblitzen zu lassen. Sie glitten in das Fahrwasser der Benguel, gefielen sich in totaler Interesselosigkeit, gaben sich introvertiert und Müßiggängerisch. Nichts konnte sie berühren, Der schöpferische Funke war an diesen Blechkerlen verschwendet. Es war ein Jammer.
    Fröhliche Weihnachten, Bully. Langeweile befiel uns, und ich beschloß - bald, nachdem die synthetischen Weihnachtsglocken der CI MARRON verklungen waren - dieser Welt endgültig den Rücken zu kehren. „Fröhliche Weihnachten, Bully", piepste es da hinter mir.
    Ich drehte mich um und wollte den Glückwunsch erwidern. Aber dann hatte ich einen Kloß in der Kehle. Gucky hielt mir eine frische Mohrrübe entgegen. „Du beschämst mich, Kleiner", sagte ich mit
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