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138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

Titel: 138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits
Autoren: Larry Brent
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damals zu ihm sagte .
     
    *
     
    » ... sie ist einmalig, mein lieber
Charles. Sie ist eine Frau, der ich die Welt zu Füßen legen könnte. Ihre
Ausstrahlung, ihr Charme - das ist unnachahmlich. Ich bewundere ihre Klugheit.
Aber das ist noch nicht alles. Es gibt einfach Dinge, die kann man nicht in
Worte fassen .«
    »Da wir uns gerade unter vier Augen
unterhalten können, Gaston«, glaubte Charles de Garche seine eigene Stimme
vernehmen zu können, »sag’ mir etwas über sie. Alle Welt läuft zu ihr, um sich
die Zukunft weissagen zu lassen. Was ist wirklich dran?«
    »Sie hat das Talent ihres großen Vorfahren
geerbt. Daran gibt’ s nicht den geringsten Zweifel. Ich will dir noch etwas
verraten, Charles«, senkte Gaston Bonnier seine Stimme. Hell lag das Licht des
Vollmondes auf dem Park. Die beiden Menschen im Innern der schwebenden Kugel
standen im Schatten einer uralten Kastanie. Ihre Körper hoben sich kaum vom
Hintergrund des mächtigen Stammes ab. »Sie ist nicht nur eine große Seherin,
sie verfügt darüber hinaus über Kräfte, die - wollte man eine böswillige
Verleumdung aussprechen - man einer Hexe zusprechen könnte.
    Aber Madame ist keine Hexe.
    Ihre übernatürlichen Fähigkeiten zieht sie
aus dem kosmischen Geist, der sie erfüllt, aus dem Licht der göttlichen
Allmacht, mit dem sie sich verbunden fühlt. In uns allen - so hat sie mir mal
erklärt - gibt es bestimmte, überempfindlich reagierende Nerven, die in der
Lage sind, erdmagnetische Ströme und kosmische Einflüsse aufzunehmen und im
Bewußtsein umzusetzen.
    Der >Solarplexus< - das ist ein ganz
bestimmtes Nervengeflecht in uns - soll dabei eine besondere Rolle spielen. Ich
verstehe von diesen Dingen nicht allzu viel, so daß ich dir darüber keine
Einzelheiten mitteilen kann. Aber das ist auch gar nicht so wichtig.
Entscheidend ist, was ich selbst am eigenen Körper erlebt habe. Ich war mit
Madame - auf der anderen Seite, Charles ...«
     
    *
     
    Seltsam, jedes einzelne Wort, das er
damals mit dem Freund sprach, hatte sich ihm eingebrannt.
    >Madame konnte zu den Toten gehen.<
    »Auch ich bin an einer Reise hinüber
interessiert«, kam es plötzlich über Charles de Varches Lippen.
    »Davon, Monsieur, wollen wir nicht
sprechen. Noch nicht.
    Schauen Sie sich erst an, was das
Schicksal in der Zukunft für Sie bereit hält, und hören Sie gut auf das, was
ich sage. Nachher, wenn alles vorüber ist, werde ich nämlich nicht mehr allzu
viel von dem wissen, was ich Ihnen jetzt mitteilen kann . Und nun stellen Sie
bitte Ihre Fragen! Formulieren Sie sie klar und deutlich! Die Kugel wird Ihnen
durch Bilder, ich durch Worte antworten .«
    Da lag ein Geschäft vor ihm. Eine große
Sache. Die konnte Millionen bringen, aber es konnten auch Millionen verlustig
gehen.
    Er wollte wissen, ob er das Risiko auf
sich nehmen könne.
    »Es geht um ein Aktienpaket. Ich hab die
Absicht, es zu verkaufen. Der Kurs an der Börse fällt ständig.«
    »Nein, Monsieur! Tun Sie es nicht! Sehen
Sie selbst!«
    Die Bilder im Innern der Kugel sprachen
für sich. De Garche sah sich mit seinem Agenten an der Börse telefonieren. Er
tat etwas, was er ursprünglich überhaupt nicht im Sinn hatte. Er kaufte alle
erreichbaren Aktien jener Gesellschaft auf, von der man ursprünglich annahm,
daß sie vor dem Bankrott stehe.
    Und dann geschah das Wunder.
    Die Aktien stiegen. Die Zahlen auf den
Tafeln veränderten sich ständig nach oben hin.
    Charles de Garche nickte müde. Er ertappte
sich mehrmals dabei, daß er leicht nach vorn sank, und es sah aus, als würde er
vom Sessel fallen. Er umklammerte die beiden Armlehnen und kämpfte gegen die
Müdigkeit an.
    Die Bilder verschwammen. Er bekam einen
Großteil nur noch bruchstückhaft mit, und doch fanden sie Eingang in sein
Bewußtsein. Er erfuhr Dinge über sein Privatleben und was sein Verhalten im
Freundeskreis in Zukunft anbelangte. Er begann plötzlich manches mit anderen
Augen zu sehen.
    Doch plötzlich hatte er das Gefühl, allein
zu sein.
    Er fuhr zusammen und richtete seine müden
Augen auf den Sessel vor sich. Dort schwebte tatsächlich nur noch die Kugel.
     
    *
     
    Der Wind wehte scharf.
    Pfeifend und jaulend fuhr er durch die
Felsen und Schluchten des Himalaja.
    Die drei Menschen, die sich auf schmalem,
steinigem Pfad um Höhe bemühten, waren in dicke Pelze gehüllt.
    Nur einer nicht - ein Mönch. Der ging
voran, und sein orangefarbenes Gewand flatterte wie eine Fahne im Wind.
    Den Blick geradeaus gerichtet, auf
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