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138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

Titel: 138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits
Autoren: Larry Brent
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Hals.
    Dann sprang er taumelnd auf die Beine.
Schon sah es so aus, als wolle er sich auf die gespenstige Erscheinung im
Kernschatten zwischen den Häusern stürzen, als er sich in der Bewegung drehte,
auf dem Absatz kehrt machte und den Weg zurücklief, den er gekommen war.
    Er handelte instinktiv.
    In dem Augenblick, als er am Eingang der
>Gaslight<-Bar vorüberkam, registrierte er auch links neben dem Haus eine
Bewegung.
    Das unheimliche Geschöpf glich dem
anderen.
    Sie waren gekommen, um ihn zu töten.
    Er wußte um die Warnung. Nun mußte er die
Konsequenzen ziehen.
    Die anderen ließen sich jedoch nicht
hinter’s Licht führen. Sie wußten genau, weshalb er hierher in die Staaten
gekommen war. Man konnte ihnen nicht entgehen. Egal, wo und wie immer man es versuchte.
    Der Regen prasselte herab. Seine Haare
waren naß und hingen wirr in die Stirn und über seine Ohren. Auf all das
achtete Laplace, der sonst so viel Wert auf sein Äußeres legte, diesmal nicht.
    Hier ging es nicht mehr darum, ob seine
Frisur in Mitleidenschaft gezogen und sein hellgrauer, maßgeschneiderter Anzug
vom strömenden Regen ruiniert wurde .
    Wie von Furien gehetzt, rannte der
Journalist die Straße entlang.
    Regen und Schweiß vermischten sich auf
seinem Gesicht. Wer ihn jetzt in diesem Moment gesehen hätte, wäre aufs
äußerste erschrocken. Der Franzose glich einem Wahnsinnigen.
    Sein Herz pochte wie rasend, sein Puls
jagte, das Blut hämmerte in seinen Schläfen.
    Wie Schemen nahm er die Häuserfassaden und
die Straßenlaternen wahr, an denen er vorübereilte. Die Luft um ihn herum war
angefüllt mit Grauen und einem Duft, den er nur zu gut kannte. Es war der
modrige Geruch aus einer Welt, die jenseits eines Tores lag, das nur wenige Menschen
aufzustoßen vermochten.
    Er vernahm das leise, rhythmische Pochen
und Fauchen in der Luft, als ob zahllose Verfolger ihm das Leben sauer machten.
    Laplace wagte sich nicht umzusehen. Grauen
schnürte ihm die Kehle zu, und es kam ihm so vor, als ob er mit jedem Schritt,
den er vorwärts lief, immer langsamer würde.
    Eine Ewigkeit schien vergangen zu sein,
ehe er das Ende der Straße erreichte. Verzweifelt hielt er Ausschau nach
Fahrzeugen und Passanten, denen er hätte winken können.
    Es war wie verhext. Die Straßen bei diesem
unfreundlichen Wetter lagen wie ausgestorben.
    Die Luft um ihn schien sich zu verdichten.
Wo kamen nur mit einem Mal die vielen Nebelschleier her?
    Endlich! Er erreichte die Straßenecke und
bog rechts ab. Ferne, lachende Stimmen. Musik. Irgendwoher aus einem Lokal
drangen diese Geräusche.
    Im stillen schalt er sich einen Narren,
daß er so spontan und überhastet gehandelt hatte. Seine Gegner hätten es
bestimmt nicht gewagt, ihm ins >Gaslight< zu folgen.
    Er suchte die Nähe von Menschen. In der
Gesellschaft war er nicht gefährdet.
    Ohne links oder rechts zu sehen, rannte er
quer über die Straße, als er sah, daß an deren Ende plötzlich die Scheinwerfer
eines Autos aufflammten.
    Das war die Rettung, dachte er ...
    Er stolperte, als ob ihm ein Unsichtbarer
das Bein stellte. Pierre Laplace konnte den Sturz nicht vermeiden.
    Schwer schlug er zu Boden. Instinktiv
wollte er sich wieder aufrappeln. Doch es ging nicht. Unsichtbare Hände
drückten ihn nach unten. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, als er all die
Schläge und Fußtritte einstecken mußte, die ihm versetzt wurden.
    Die neblige Luft um ihn brodelte wie ein
sich austobender Orkan.
    Und aus dem Nebel kamen sie auf ihn herab.
Furchteinflößende Gestalten, halb Mensch, halb Tier, große Schatten, die wie
geierartige Vögel um ihn schwirrten, herabstießen und ihn mit Schnabelhieben
traktierten.
    Laplace wand sich am Boden wie ein Wurm.
Er schrie um Hilfe. Er glaubte um Hilfe zu rufen, denn über seine Lippen kam
nicht ein einziger Laut. Er war so schwach, so leer, so hilflos .
    Die schrecklichen Laute und die
grauenvollen Geschöpfe, die ihn umringten und ihm zusetzten, konnten doch nicht
unbemerkt bleiben. Warum kam denn niemand? Warum reagierte der Fahrer am Ende
der Straße nicht, der gerade seinen Wagen startete?
    Wie ein Berg wälzten sich die grauen,
weißen und grünen Gespenster über ihm, die Geschöpfe aus einer Welt, die
menschlichen Augen besser verborgen blieb.
    Da kam das Auto näher .
     
    *
     
    Der Mann neben der hübschen Fahrerin mit
den blonden, schulterlangen Haaren, die wie flüssiges Gold glänzten, wirkte
    zufrieden.
    »Das war ein netter Abend, verehrte
Kollegin. Dafür möchte ich
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