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138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

Titel: 138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits
Autoren: Larry Brent
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mich bei dir bedanken.« Der Sprecher lehnte sich mit
einem erleichterten Seufzer zurück.
    Die Blondine lachte leise. Sie warf einen
raschen Blick zur Seite auf ihren Begleiter, der einen wilden, roten Bart trug
und dessen Haare nicht minder rot waren. »So ganz ohne Anstrengung ist der
Abend dann wohl doch nicht über die Bühne gegangen, Iwan«, meinte sie. »Gut
essen und gut trinken - das artet manchmal in richtige Arbeit aus.«
    »Wenn sich das Vergnügen mit der Arbeit
verbinden läßt, dann ist das doch eine herrliche Sache. Selbst der Wodka war
Spitze bei >Mamuschka<.«
    So hieß das Lokal, in dem sie den Abend
gemeinsam verbracht hatten.
    Morna Ulbrandson, die attraktive Schwedin,
eine der erfolgreichsten Agentinnen in den Reihen der PSA, lächelte
verschmitzt. Wer Iwan Kunaritschew reden hörte, gewann den Eindruck, daß für
ihn das Leben aus nichts anderem bestand als aus gutem Essen, Trinken und selbstgedrehten
Zigaretten, von denen er sich soeben wieder eine gedankenversunken zwischen die
Lippen stecken wollte.
    Aus den Augenwinkeln heraus nahm Morna die
Bewegung wahr.
    Der urige Russe, ein Kerl, der das Herz
auf dem rechten Fleck hatte, fingerte nach dem Etui in seinem Jackett.
    Es lag noch eine Zigarette über dem
Gummiband.
    Iwan Kunaritschew nahm sie heraus. »Es ist
schade, daß er heute abend nicht dabei sein konnte. Hast du irgendwelche neuen
Nachrichten von ihm?«
    »X-RAY-1 hat ihn nach Indien beordert.
Nach dem Auffinden des Lanora-Grabes lag dies wohl auf der Hand. Die
unheilbringende Figur, die Wang, den Totengott, darstellt, muß aus der Welt
geschafft werden.«
    Kunaritschew nickte. Er selbst hatte an
dem gefährlichen Abenteuer teilgenommen, dem viele unschuldige Menschen zum
Opfer gefallen waren. Geknechtete Seelen aus einem Reich Diesseits und
Jenseits, die ruhelos umherirrten, waren im Zusammenhang mit einer verhexten
Statue aufgetaucht und hatten auf ihre mißliche Lage aufmerksam gemacht. Die Warnung
Wangs, der sich im Körper eines Menschen manifestiert hatte, war Grund genug,
so schnell wie möglich etwas zu tun, um eine Wiederholung der Gefahr
auszuschalten.
    Iwan Kunaritschew seufzte.
    »Man vermißt ihn direkt, unseren
Towarischtsch Larry. Schade, daß er diesmal nicht dabei sein kann. Da sind wir
mal in New York und doch fehlt einem was ...«
    Er steckte sich das selbstgedrehte
Stäbchen zwischen die Lippen und griff mechanisch zum automatischen
Feueranzünder im Auto.
    In diesem Moment löste Morna Ulbrandson
ihre linke Hand vom Lenkrad und holte aus dem Seitenfach der Tür eine kleine
Plastikkarte. »Hier, großer Bär! Das ist für dich.«
    Iwan Kunaritschew hielt in der Bewegung
inne und griff nach dem Kärtchen. »Was ist damit? Willst du mich für eine Kreditgesellschaft
werben?«
    »Ein kleiner Gruß von mir.«
    Auf dem Kärtchen stand: >Das Rauchen
während der Fahrt ist verboten. Es bedankt sich bei Ihnen der Fahrer.«
    Dem Russen fiel fast die Zigarette
herunter. Er atmete tief durch. »Euch fällt aber auch immer etwas Neues ein,
mir meine Lebensfreude zu vergällen. Da ist Aufpasser Larry mal nicht zur
Stelle - und prompt trittst du in seine Fußstapfen.«
    Morna warf lachend den Kopf zurück. »Dann
vertret’ ich ihn also wirklich. Okay. Da kannst du mal sehen, wie besorgt wir
um deine Gesundheit sind.«
    »Das sagt unser Sonnyboy auch immer. Dabei
ist es reiner Egoismus. In Wirklichkeit wißt ihr gar nicht, was euch entgeht.
    Ihr seid euch beide verdammt ähnlich.«
    Die Schwedin spitzte die Lippen. »Hmm -
wenn du’s so meinst, dann stimmt das. Man sagt doch auch - gleich und gleich
gesellt sich gern.«
    »Dann mußt du mir mal erläutern, was es
bedeutet, daß sich angeblich Gegensätze anziehen?« konterte Kunaritschew
knallhart.
    Die gutaussehende Frau am Steuer dachte
einen Moment nach. »Choroschow«, nickte sie dann, ein Wort aus dem Sprachschatz
ihres russischen Kollegen benutzend. »Okay - wie ihr Russen sagt. Ich bitte um
etwas Bedenkzeit. Vielleicht kann ich dir den Unterschied zwischen diesen
beiden Sprüchen plausibel machen.«
    Iwan schielte auf seine Zigarette, die
unangezündet und schräg nach unten ragend zwischen seinen Lippen hing. »Nur ein
kleiner Zug, kühle Blondine. Einen winzigen. Das ist doch nicht zu viel
verlangt, oder?«
    Morna Ulbrandson blickte ihn mit
hochgezogenen Augenbrauen an. »Willst du mich vergiften, Iwan? Bei 0,8 Promille
Blut im Alkohol dürfte es dir dann nicht mehr gelingen, meinen Buick zu
steuern. Sei also
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