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1379 - Zielstern Anklam

Titel: 1379 - Zielstern Anklam
Autoren: Unbekannt
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Blecheimer nichts ausmachen, wenn er plötzlich zu einer anderen Besatzung gehört."
    Er ahnte nicht, wie recht er mit dieser Aussage hatte. Er wandte sich an Fellmer, und der Telepath berichtete von seiner Entdeckung. „Zunächst spürte ich es nur bei dem Benguel", sagte er. „Er wies eine schwache psionische Emission im Bereich extrem hoher Frequenzen auf. Danach entdeckte ich eine ähnliche Ausstrahlung auch bei dem Juatafu, und das, obwohl dieser kein Gehirn und kein Plasma besitzt, das einem Bewußtsein Heimstatt sein könnte. Es war bei dem Roboter nicht lokalisierbar."
    Er umriß die Frequenzen. Er kam zu dem Schluß, daß es zu einer Resonanz kommen mußte, wenn die beiden Emissionen unter bestimmten Bedingungen aufeinandertrafen. Daß sie es im Normalfall nicht taten, hatte ihr gemeinsamer Aufenthalt in der KARMINA gezeigt. Es gehörte etwas dazu, ein Katalysator etwa. Unter seiner Beteiligung war es möglich, daß sich ein bestimmter Anteil psionischer Energie aus den Körpern löste. „Du meinst, es ist das, was den Dualsuizid in Gegenwart Perrys auslöst?" wollte Irmina wissen. „Möglich wäre es. Ich halte es jedoch für zu früh, genaue Aussagen darüber zu treffen. Immerhin muß es nicht unbedingt damit zu tun haben. Es kann ganz einfach nur ein Bestandteil jenes Vorgangs sein, der sie Perry als Imago identifizieren läßt. Wir sollten bei nächster Gelegenheit in dieser Richtung weiterforschen oder ganz einfach Perry finden und ihn fragen. Er muß es am besten wissen!"
    Atlan war davon nicht überzeugt aber er schwieg. Er gab Anweisung, zu den übrigen Schiffen des Expeditionskorps zurückzufliegen. Dann suchte er seine Kabine auf, um sich ein wenig hinzulegen.
    Der Bildschirm an der hinteren Kabinenwand gab das düsterrote Glühen Tarkans wieder, das die Sterne der Galaxis Hangay wie ein Mantel umgab und durchdrang. Es war, als sei diese Sterneninsel in einen Mantel aus Hitze gefüllt, als hätte ein riesiger Vulkan seinen Brodem über Hangay vergossen. So beruhigend das dunkle Rot in der Art von Feuersglut auf menschliche Augen wirkte, so gefährlich empfand Atlan es, während er es betrachtete. Es symbolisierte für ihn die Gefahr, die von Tarkan ausging.
    Tarkan war ein Sterbendes Universum. Es hatte den Höhepunkt seiner Expansion längst überschritten und zog sich wieder zusammen.
    Die Entropie stieg an, und mit ihr kamen alle jene Phänomene, die ein Leben in den Galaxien dieses Universums bald unmöglich machen würden.
    Hangay konnte auf Rettung hoffen. Die Hälfte der Galaxis war bereits ins Standarduniversum transferiert.
    Die andere Hälfte würde in zwei Schüben folgen, sofern nicht die Hauri es verhinderten.
    Was aber war mit den anderen Galaxien, mit den Zwanzigstätten des Hexameron zum Beispiel oder mit den vielen anderen Sterneninseln, die Tarkan aufweisen mochte? Waren sie zum Untergang verurteilt?
    Es mußte wohl so sein. Es gab keine andere Möglichkeit. Man konnte nicht das ganze Universum in ein anderes überführen, ohne einen Masseausgleich herzustellen. Die Rettung für die einen hätte den Untergang für die anderen bedeutet.
    Atlan dachte an Perry. Wo mochte sich der Freund und Gefährte aufhalten? Befand er sich wieder auf der Flucht vor den Benguel und Juatafu, die einer Art innerem Instinkt folgten? Wie war Rhodan zu der zweifelhaften Ehre gekommen, eine Imago für Parias und herrenlose Roboter zu sein?
    All diese Fragen mußten vorläufig offenbleiben. Und so faszinierend die Vorgänge auch waren, sie brachten den Arkoniden nicht weiter. Noch bestand die Gefahr, daß Materie aus der Lokalen Gruppe nach Tarkan geholt wurde, und die Lokale Gruppe war die Mächtigkeitsballung von ES. In erster Linie galt es, dies zu verhindern und anderes mehr. Somit lag das nächste Ziel definitiv fest, und Atlan wollte lediglich die Ankunft des Boten abwarten, ehe er handelte.
    Entschlossen erhob sich der Arkonide und verließ seine Kabine. Er suchte den Kommandoraum auf und ließ sich eine Verbindung mit Drifaal geben. Sein Ton gegenüber dem kartanischen Funker war bestimmt, aber höflich, und es dauerte nur wenige Sekunden, bis der Kopf des Projektleiters auf dem Schirm erschien. „Ich benötige ein starkes Truppenkontingent, eine Flotte, die etwa fünfmal so groß ist wie meine", verlangte er. „Bist du einverstanden? Ich will die Materiewippe im Ushallu-System zerstören. Damit schaffe ich alle Probleme aus der Welt, alle deine Probleme!"
    „Das mag schon sein", erwiderte
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