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1378 - Geheimniswelt Cheobad

Titel: 1378 - Geheimniswelt Cheobad
Autoren: Unbekannt
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Afu-Metem! Es gibt nur einen Weg in die einzig glückliche Zukunft. Und die verkündet euch der Herr Heptamer. Handelt!"
    Kemm-Enau stellte sich in den Bereich, aus dem die Hyperfunkantworten übertragen werden konnten. „Mein Herr Tarpo lum Nemees ist noch zögernd", sagte er selbstbewußt. „Er wird gleich erkennen, daß du der wahre Afu-Metem bist. Hier hat sich ein Feind des Hexameron eingeschlichen. Er hat uns getäuscht. Er ist ein Betrüger und ein Lügner. Er ist des Todes wert."
    „Noch ein Irrer!" jubelte Kluppa. „Es gibt nur einen Afu-Metem. Und der steht hier."
    Kemm-Enau deutete auf mich. Und der Tentakelarm des Juatafu ebenfalls. „Ruhe!" schrie ich. „Ich als wahrer Fürst des Feuers weiß natürlich, was hier gespielt wird. Hört ruhig auf diesen Sündigen. Laßt euch von ihm verführen und schwört dem wahren Glauben der Sechs-Tage-Lehre ab! Ihr werdet sehen, was ihr davon habt!"
    „Du trägst wieder einmal zu dick auf", versuchte mich der Pikosyn zu warnen. „Dieses runde Scheingesicht ist der echte Afu-Metem."
    Das hatte ich auch erkannt. Mein Ziel, einen Weg zur nachhaltigen Zerstörung der Schaltstation der Materiewippe zu finden, hatte ich noch nicht erreicht. Die ersten Ansätze für eine Verwirklichung waren zwar da, aber unglücklicherweise war mir die Gelegenheit genommen worden, bis zum Herzen der Station vorzudringen. „Spitze die Situation nicht weiter zu", erklang die erneute Warnung des Pikosyns. „Du könntest dir einen nicht wiedergutzumachenden Schaden zufügen."
    Kluppa sprang auf mich zu. Er zog seinen Tentakelarm und alle zwölf Füße ein, und er rollte wie ein großer Ball auf mich zu. Dabei erklang sein freudiges Lachen. „Ich spüre", ertönte es vom Bildschirm, „daß bei dir, Tarpo lum Nemees, vieles nicht in Ordnung ist. Ich sehe ein fremdes Wesen. Diese Kreatur kann nicht von hier sein. Töte sie sofort!"
    Tarpo lum Nemees zögerte. Aber Kemm-Enau nicht. Er schrie etwas Unverständliches. Dann lag eine Waffe in seiner Hand.
    Die Netzkombination reagierte schneller. Der Energiestrahl traf mich voll, aber er erzielte keine Wirkung.
    Gergo lum Haalar fiel Kemm-Enau in den Arm. Der alte Hauri schrie: „Bist du des Wahnsinns?"
    Ich hob beide Hände in einer beschwichtigenden Geste. „Tötet den Verräter!" plärrte der richtige Afu-Metem.
    Kluppa hüpfte auf den Bildschirm zu und verdeckte mit seinem Kugelleib die ganze Sichtfläche. Die Hauri wurden noch verwirrter. Nur Kemm-Enau reagierte nach einer kurzen Pause vernünftig. Er drängte Tarpo lum Nemees zur Seite und baute sich mir gegenüber auf. „Nun, Verräter?" sagte ich gelassen. Ich wollte dieses Trauerspiel voll bis zum bitteren Ende durchziehen. „Kannst du etwas gegen den einzigen Afu-Metem erreichen?"
    Eine Antwort erfolgte nicht, denn Tarpo lum Nemees riß seinen Artgenossen zurück. Der Kampf zwischen den beiden war harmlos. Und Kemm-Enau kuschte brav. „Es ist eine Todsünde gegenüber dem Hexameron", erklärte ich laut, „wenn ehemals treue Diener der Sechs-Tage-Lehre sich gegen diese in der übelsten Weise versündigen. Es ist empörend, daß ein Anhänger des Hexameron den Lügen des falschen Rundgesichts Glauben schenkt. Ich bin zutiefst enttäuscht von euch. Der Herr Heptamer hatte wirklich allen Grund, mich nach Cheobad zu schicken, um mich von den hiesigen Zuständen zu überzeugen."
    „Tötet den Frevler!" erklang es aus der Hyperfunkstation.
    Kluppa stieß ein noch lauteres Lachen aus. Er hüpfte vom Bildschirm weg und vollführte einen neuen Tanz. „Es gibt nur einen wahren Afu-Metem", sagte ich. Dann ging ich zu Tarpo lum Nemees und Kemm-Enau.
    Ich nahm die lederhäutigen Hände der beiden Hauri. „Ihr werdet sehen", sagte ich, „wer richtig und wer falsch ist. Das Hexameron duldet keinen Frevel an der wahren Botschaft der Sechs Tage. Und ich, Afu-Metem, dulde das auch nicht."
    Ich zog meinen Handstrahler und feuerte auf den Bildschirm des Rundgesichts. Dann zerstrahlte ich die Steuerkonsole darunter und zum Schluß die nun freigelegten Kabelleitungen. „So handelt ein wahrer Fürst des Feuers." Ich lachte. Und Kluppa lachte mit. Er hüpfte abwechselnd auf die Schultern der drei Hauri, bis ich ihn mit einem lauten Ruf beruhigte. „Du mußt meine Verwirrung verstehen", stöhnte Tarpo lum Nemees. „Wer ist der richtige Afu-Metem?"
    „Du hast die Botschaft erhalten", antwortete ich. „Und alle Bewohner von Sonkat. Wenn du jetzt noch Zweifel hast, dann bist du des Todes
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