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1378 - Geheimniswelt Cheobad

Titel: 1378 - Geheimniswelt Cheobad
Autoren: Unbekannt
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„Unsinnige Verehrungen sind auch nicht mein Fall", teilte er mir mit. „LEDA würde das bestätigen, denn auch sie denkt so. Du bist aber isoliert in einem fremden Universum. Das darfst du nie vergessen. Du mußt jeden Strohhalm ergreifen, der deine Überlebenschancen vergrößert und der dir einen Weg aufzeigt, die drohenden Gefahren für deine Heimat abzuwenden. Sei also nicht zu bescheiden, Perry Rhodan!"
    Sie mochte ja richtigliegen, diese liebenswerte Syntronik, die mir in manchen bitteren Stunden der Einsamkeit der alleinige Gesprächspartner gewesen war. Aber dennoch konnte ich ihr nicht zustimmen.
    Ich hatte nun einmal etwas gegen unbegründete Verehrung.
    Ich wollte weder Waqian noch Imago, noch Arhabu, die Hoheit, sein!
    Andererseits wußte ich aber auch, daß ich jede Möglichkeit nutzen mußte, die mir zum Vorteil gereichen konnte.
    Ich gab nach, obwohl alles in mir rebellierte.
    Das Empfangskomitee blieb vor mir stehen. Es bestand aus zwei Dutzend Benguel, denen einer in einer blauen Uniform mit blinkenden Emblemen vorauseilte.
    Der Uniformierte fiel wenige Meter vor mir auf den Metallboden und vergrub seinen Kopf in den langfingrigen Händen. „Arhabu!" Das klang mehr wie ein Stöhnen. „Wir danken dir, daß du die PAALINNEN als dein Ziel ausgesucht hast. Wir gehören dir. Die PAALINNEN gehört dir."
    „Steh bitte auf und nenne mir deinen Namen", antwortete ich betont sanft.
    Der Benguel rührte sich nicht.
    Ich blickte zu Beodu und Nai-Leng, aber dort sah ich auch nur ratlose Gesichter. Die wenigen Schnurrbarthaare des kartanischen Einzelgängers, drei rechts, zehn links, kräuselten sich - ein sicheres Zeichen dafür, daß auch ihn diese Situation überforderte. Von meinen beiden Begleitern konnte ich jetzt bestimmt keine Unterstützung erwarten.
    Ich trat zu dem prächtig Uniformierten hin und riß ihn mit einem Ruck in die Höhe. Er versteckte weiter sein Gesicht hinter den Händen, während der Chor des Spaliers fröhlich tönte: „Arhabu! Arhabu!"
    „Sieh mich an, Benguel", bat ich sanft. „Ich bin Perry Rhodan. Ich bin kein Arhabu. Wer bist du?"
    „Du bist Arhabu." Seine Hände lösten sich von seinem Gesicht. „Du bist es. Und nichts kann daran etwas ändern, auch deine bescheidenen Worte nicht. Ich bin Rodaul, der Kommandant der PAALINNEN."
    „Rodaul", stellte ich fest. „Laß uns zusammenarbeiten. Es gibt Probleme genug, die ich nicht allein bewältigen kann."
    „Wir sind zu allem bereit", hörte ich. Es klang zu untertänig. „Alle Benguel und auch alle Juatafu werden deinen Worten folgen. Dessen sei dir ganz sicher, Arhabu. Wir sind doch nur wegen dir hier."
    Die Worte Rodauls klangen zu überschwenglich. Sie paßten gar nicht in die Situationen, die ich bislang in einem fremden Universum, in Tarkan, erlebt hatte. Oder steckte da etwas dahinter, was ich noch gar nicht durchschaute? Etwas, das mit meinem einen Ziel, hier eine Spur ESTARTUS zu finden, zu tun haben könnte?
    Ich wußte es nicht. Sicher paßte dieses befremdende Arhabu-Gehabe in das Schema des Imago-Syndroms. „Arhabu", sagte Rodaul leise. „Darf ich dich etwas fragen?"
    „Ich habe dir die Zusammenarbeit angeboten", antwortete ich bewußt barsch. „Dazu gehört auch, daß wir frei und offen miteinander sprechen. Wenn du Fragen hast, dann stelle sie. Denn ich werde dich auch fragen."
    „Danke, Arhabu. Warum hast du diese beiden unwürdigen Kreaturen mitgebracht?" Er deutete auf den kleinen Attavenno und den Kartanin. „Ich weiß nicht, wovon du sprichst", entgegnete ich kühl. Diese Kühle entsprach sogar meinen wirklichen Gefühlen. „Aber wenn du Beodu und Nai-Leng meinst, dann mußt du wissen, Benguel, daß dies meine Freunde sind."
    „Verzeih, Arhabu. Deine Freunde sind auch unsere Freunde, selbst wenn sie nicht das haben, was du hast."
    „Was habe ich denn?" fragte ich mit leisem Spott und mit etwas Ironie. „Du hast alles, Arhabu." Ich gab meine Entgegnung spontan und ohne langes Überlegen. Vielleicht war es gut, daß ich die Antwort in Interkosmo formulierte, das wohl kaum jemand verstehen konnte. Ich sagte nämlich: „Quatsch!"
     
    *
     
    Mein Weg durch das fremde Universum Tarkan war eher von Dornenhecken gesäumt gewesen denn von Arhabu-Gläubigen oder Imago-Hörigen. Hier schien sich beides auf eine unbegreifliche Art zu vereinigen.
    Viel Zeit, um diese Zusammenhänge zu verstehen, hatte ich eigentlich nicht. Ich verstand aber sehr wohl, daß viel von dem abhing, was ich tat und sagte - oder
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