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1378 - Geheimniswelt Cheobad

Titel: 1378 - Geheimniswelt Cheobad
Autoren: Unbekannt
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würdig."
    „Du übertreibst", erinnerte mich der Pikosyn an mein gewagtes Pokerspiel. „Ich verzeihe Kemm-Enau." Dabei winkte ich dem Hauri zu. „Die Absicht der kartanischen Frevler, der Sechs-Tage-Lehre zu schaden, ist gescheitert. Sie mußte scheitern, denn nur die Wahrheit hat Bestand."
    „Das Herz!" erinnerte mich der Pikosyn der Netzkombination.. „Vergessen wir diesen unnötigen Zwischenfall", sagte ich. „Ich hole meine anderen Gefolgsleute. Ich möchte das Herz der Schaltstation der Materiewippe sehen."
    Tarpo lum Nemees und Gergo lum Haalar waren einverstanden. Kluppa rannte los, um Beodu, Nai-Leng und Rodaul zu holen. „Ich bleibe hier", erklärte Kemm-Enau. „Du kommst mit!" Ich spielte wieder um einen hohen Preis. „Wenn du nicht gehorchst, Kemm, werde ich dich töten. Verstanden? Ich will das Herz der Station im Berg inspizieren."
    „Verzeih mir meine Aggressivität, edler Afu-Metem." Kemm-Enau war aus dem inneren Gleichgewicht geraten. „Ich gehorche."
    „Du mußt dir darüber im klaren sein", meldete sich Tarpo lum Nemees etwas überraschend zu Wort, „daß ich diese Angelegenheit erst klären muß. Du kannst das Herz der Schaltstation der Materiewippe besichtigen, aber ich halte dich unter Kontrolle. Ich muß erst klären, wer hier angerufen hat. Und wer der wahre Afu-Metem ist. Kemm-Enau kann dich begleiten, aber ich bleibe hier."
    „Narr!" antwortete ich. Dabei spürte ich aber auch, wie meine Felle davonzuschwimmen begannen.
    Tarpo lum Nemees hatte plötzlich Oberwasser.
    Beodu, Nai-Leng und der Benguel Rodaul waren wieder bei mir. Und Kluppa vollführte weiter seine wilden Tänze. Er sang dazu in den wildesten Tönen, die einen schwindelig werden lassen konnten. „Abstrahlen!" befahl ich. „Zum Herzen der Schaltstation der Materiewippe!"
    Die Hauri gehorchten.
    Aber das Mißtrauen stand in ihren Gesichtern. Ich wußte, daß ich nicht mehr viel Zeit hatte.
     
    8.
     
    Wir waren wieder mit der Gleiterplattform im Innern des Berges unterwegs. Diesmal lenkte der Schaltmeister das Gefährt in die untersten Bereiche. Der vermutete Zentralraum, den Gergo lum Haalar „das Herz der Station" genannt hatte, schien sich auf dem Grund der ganzen Anlage zu befinden.
    Ich bemerkte, daß der Hauri Kemm-Enau etwas leise sagte. Da ich die Worte nicht verstehen konnte, bat ich den Pikosyn um Hilfe. „Er spricht mit Mitarbeitern von Tarpo lum Nemees", teilte mir die Syntronik der Netzmontur mit. „Die Hauri sind damit beschäftigt, die Hyperfunkanlage zu erneuern. Versuche, mit anderen Stationen Cheobads das Nachod as Qoor anzufunken, sind gescheitert."
    Man mißtraute mir also. Der Zeitpunkt, an dem der ganze Schwindel auffliegen würde, rückte immer näher. Die Möglichkeit, der Schaltstation der Materiewippe einen vernichtenden Schlag zu versetzen, schwand dahin. Meinen eigentlichen Plan hatte ich schon insoweit aufgegeben, als es die schnelle Vernichtung der Station betraf.
    Was ich noch tun konnte, war, das Herz der Station auszukundschaften, um bei einem späteren Vorstoß nach Cheobad das erforderliche Wissen zu besitzen, um dann den entscheidenden Schlag durchzuführen.
    Der Pikosyn konnte auch jetzt noch weitere Daten sammeln, um das ganze System der Materiewippe zu durchschauen.
    Der Stollen verbreiterte sich zu einer Schleuse. Das gegenüberliegende Stahltor war verschlossen. Davor standen drei bewaffnete Hauri und mehrere Kampfroboter. „Ab hier müssen wir zu Fuß gehen", sagte der Schaltmeister. „Im Herzen können sich keine Fahrzeuge bewegen."
    Mir fiel auf, daß er das obligatorische „hoher Afu-Metem" nicht mehr benutzte. Auch das war ein Zeichen dafür, daß mein Kredit im Schwinden begriffen war.
    Gergo lum Haalar landete das Gefährt.
    Einer der drei Hauri trat vor. Er starrte erst mich irritiert an und dann den Schaltmeister. „Ich habe soeben eine Anweisung erhalten", erklärte der Bewaffnete, „daß niemand das Herz der Station betreten darf."
    „Wer hat diese Anweisung gegeben?" zürnte Gergo lum Haalar. „Das Oberhaupt Tarpo lum Nemees", lautete die Antwort.
    Mich verblüffte diese Antwort nicht weniger als den Schaltmeister. „Davon müßte ich etwas wissen", staunte Gergo lum Haalar. „Was geht hier vor?" fragte ich den Pikosyn. „Ich analysiere gerade die letzten mitgehörten Funknachrichten. Es ist tatsächlich eine Anweisung für die Wachtruppen des Herzens der Station dabei, keinem mehr Eintritt zu gewähren. Der Absender lautet auf den Namen Tarpo lum
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