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1378 - Geheimniswelt Cheobad

Titel: 1378 - Geheimniswelt Cheobad
Autoren: Unbekannt
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aufgesogen wurden.
    Der Gleiter bewegte sich langsam durch den unteren Bereich. „Weiter!" drängte der Pikosyn. „Zum Herzen der Schaltstation."
    Ich wollte mich an Gergo lum Haalar wenden, aber in diesem Moment tönte ein schrilles Signal auf. Ich merkte, daß es aus der Khaki-Kombination Tarpo lum Nemees' kam. „Abschalten!" rief das Hauri-Oberhaupt dem Schaltmeister zu.
    Der reagierte sofort. Er sprach in sein Kommunikationsgerät. Die Worte verstand ich nicht, aber der Pikosyn mit seinen feineren technischen Sensoren teilte sie mir mit: „Testlauf beenden. Dringender Anruf für das Oberhaupt."
    Auch das, was Tarpo lum Nemees nun empfing, konnte ich nicht verstehen. Wieder half mir die Syntronik der Netzkombination: „Anruf vom Nachod as Qoor. Du wirst hier dringend persönlich verlangt, Tarpo lum Nemees."
    Das Gemeindeoberhaupt warf mir einen fragenden Blick zu. Der Hauri zögerte. Seine Verwirmng war überdeutlich groß. „Ich habe keine Erklärung für diesen Anruf", sagte ich und verblüffte damit den Hauri noch mehr. „Vielleicht ist etwas Ungewöhnliches geschehen, das selbst ich nicht weiß. Wir kehren sofort in dein Haus und in das Arbeitszimmer zurück. Diese Sache mit dem Anruf vom Nachod as Qoor muß geklärt werden.
    Die Besichtigung des Herzens der Station ist verschoben."
    Tarpo lum Nemees atmete auf. Mir war nicht ganz wohl. „Ich steuere den nächsten Abstrahlpunkt an", beeilte sich Gergo lum Haalar zu sagen.
    Die Gleiterplattform jagte los.
    Im Prunkbau des Gemeindeoberhaupts erwarteten uns vier aufgeregte Hauri. Ich schickte meine Begleiter in die Unterkünfte. Beodu, Nai-Leng und Rodaul befolgten meine Anweisung, aber der Kugelroboter tanzte wie verrückt um mich herum und reagierte nicht. Ich ließ ihn gewähren und winkte ihn sogar zu mir heran. Vielleicht war er jetzt ein nützlicher Helfer. Mir war die Situation selbst sehr unklar.
    Auch Tarpo lum Nemees gab seinen Begleitern ein Zeichen. Daraufhin verschwanden alle außer dem Schaltmeister Gergo lum Haalar und dem Sekretär Kemm-Enau.
    Auf einem Bildschirm eines Hyperfunksystems war ein kreisrunder, haarloser Kopf zu sehen. Schwarze Augen aus tiefen Höhlen blickten die drei Hauri, Kluppa und mich an. Ich sah weder eine Nase noch einen Mund.
    Die glänzenden Wangen bewegten sich sanft, als das fremde Wesen sprach: „Du bist da, Tarpo lum Nemees. Das ist gut. Die Ungläubigen, die noch immer gegen die Sechs-Tage-Lehre des Hexameron kämpfen, haben einen neuen und verwerflichen Schritt eingeleitet. Den ungläubigen Frevlern der Lehre des Heils muß Einhalt geboten werden."
    „Ich empfinde die Wahrheit deiner Worte, Hoher des Hexameron", antwortete Talpo lum Nemees unterwürfig. „Ich will deine Anweisungen befolgen, aber ich muß dich untertänigst bitten, mir zu sagen, wer du bist und was du von meinen treuen Dienern des Hexameron und mir verlangst."
    „Ich verlange unbedingten Gehorsam. Ich verlange den absoluten Einsatz für die Lehre des Hexameron.
    Du kannst mich nicht erkennen, Tarpo lum Nemees, weil mein Bild nur ein Teil meiner Manifestation ist.
    Mein wahres Bild brauchst du nicht zu kennen. Du mußt nur eins wissen. Ich bin ein wahrer Fürst des Hexameron."
    „Ich höre dich. Ich glaube dir. Trägst du auch einen Namen?"
    „Jeder Fürst des Hexameron besitzt einen Namen. Meiner lautet Afu-Metem."
    Ich dachte, mich träfe der Fußtritt eines kräftigen Gauls mitten ins Gehirn. Der Boden unter meinen Füßen fühlte sich plötzlich sehr schwammig an. Tausend Gedanken tobten durch meinen Kopf.
    Tarpo lum Nemees war zur Salzsäule erstarrt. Und mir fehlten die Worte.
    Kluppa reagierte schneller als der Hauri und ich. Der runde Roboter mit dem Ringwulst brach in schallendes Gelächter aus. Er hüpfte und tanzte, wobei seine silberhelle Stimme kurze Laute erzeugte, die mich an das freudige Gebell eines Hundes erinnerten, der endlich den begehrten Knochen bekommen hatte.
    Die drei Hauri starrten mich an. Tarpo lum Nemees und Gergo lum Haalar wirkten irritiert, aber Kemm-Enaus Augen funkelten zornig und voller Haß.
    Kluppa hopste mit seinen zwölf spindeldürren Beinen über die Lederhäutigen hinweg und stieß dabei die verrücktesten Töne aus. „Ein irrer Afu!" sang er in schrillen Dissonanzen. „Einer, der meinen Hohen Herrn und seine treuen Diener verunsichern will."
    „Ich sehe die schlimmen Einflüsse der Frevler und Feinde des einzigen wahren Hexameron", erklang es vom Bildschirm. „Gehorcht! Das sagt euch
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