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1377 - Es lauert im Dunklen

1377 - Es lauert im Dunklen

Titel: 1377 - Es lauert im Dunklen
Autoren: Jason Dark
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würde ihr keine Antwort geben. Für ihn zählte einzig und allein das Ziel, das Cindy allerdings Angst machte.
    Sie schaute hoch zu der vor ihr liegenden rissigen Felswand, in der es Spalten, tiefe Einschnitte, Vorsprünge und Kanten gab.
    Manche waren bewachsen, denn da hatten es Sträucher geschafft, sich mit dem Wurzelwerk an dem Gestein festzuklammern, ohne dass sie von irgendwelchen scharfen Windstößen weggeweht worden wären.
    Cindy konnte ihren Blick nicht von diesem Gestein lösen. Es erschien ihr himmelhoch, und es zu überwinden, kam für sie erst gar nicht in Frage. Hier zeigte ihr die Natur die Grenzen auf, und doch nahm Riordan ihre Hand und zog sie mit sich.
    Sie lief hinter ihm her wie ein kleines Mädchen hinter dem Vater.
    Der Druck seiner Finger war nicht unbedingt hart, aber so fest, dass sie ihre Hand nur schlecht lösen konnte.
    Es ging weiter. Es gab einen Weg. Er führte auf den Felsen zu, und Cindy glaubte, dass er dort endete, doch da irrte sie sich, denn er senkte sich, und da es um sie herum allmählich dunkel wurde, hatte sie das Gefühl, in einen finsteren Schlauch zu schauen.
    Plötzlich wurde ihr Mund trocken. Angst überkam sie. Angst davor, für immer und ewig in dieser grauen Finsternis zu verschwinden, die sie wenig später auch schluckte.
    Es war gut, dass Riordan sie festhielt, denn hin und wieder stolperte sie, weil sie nicht genau sah, mit welchen Hindernissen der Boden bedeckt war.
    Meter um Meter ging es weiter in diesen Felsen hinein. Sie bewegten sich jetzt durch einen schmalen Spalt, und mit jedem Schritt, den Cindy zurücklegte, glaubte sie, sich immer mehr von ihrem bisher geführten Leben zu entfernen und in etwas Neues und Bedrohliches hineinzugeraten.
    Rechts und links wurden sie von den Wänden regelrecht eingeklemmt. Als sie nach oben schaute, sah sie den Himmel, aber er war nur ein grauer Streifen.
    »Wir sind da, Cindy!«
    Die Studentin verstand die Botschaft nicht sofort. »An der Kirche?«, fragte sie.
    »Wo sonst?«
    »Und wo ist sie?«
    Der Wanderprediger deutete nach vorn. Cindy Blake folgte mit dem Blick seiner Hand, und ihre Augen weiteten sich vor Schreck…
    ***
    »Guten Tag«, sagte ich und lächelte dem Mann zu, der sich hinter seinem Schreibtisch erhob.
    »Mr. Sinclair?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Mein Name ist Sean Blake. Mir gehört die kleine Insel, auf der Sie ihre Spuren hinterlassen haben. Zwei Tote auf diesem kleinen Eiland kommen nicht jeden Tag vor.«
    »Das stimmt.«
    »Nehmen Sie bitte Platz. Ich denke, dass ich Ihren Verdacht sehr schnell ausräumen kann.«
    »Wie kommen Sie auf den Begriff Verdacht?«
    Er lachte. »Wenn ein Mann vom Yard zu mir kommt, dann hat er einen Verdacht, denke ich.«
    »Nein, nicht unbedingt. Es kann auch sein, dass er sich Informationen holen möchte.«
    »Das ist auch möglich, und ich bin davon überzeugt, dass es in meinem Fall so ist.«
    Ich ging auf eine kleine Sitzgruppe zu, die sich im Büro des Mannes befand, das recht schlicht eingerichtet war, und durch die Klimaanlage gut gekühlt worden war.
    Blake war ein Mann, der sein Geld mit Baustoffen verdiente, die er verkaufte. Finanziell ging es ihm gut, und aus Spaß hatte er sich die kleine Insel in einem Themsearm gekauft, dort ein Blockhaus errichten lassen, um für sich und seine Freunde ein kleines Anglerparadies zu schaffen.
    Ich für meinen Teil hatte die Insel weniger als Paradies erlebt, sondern als Flecken der Gewalt und des Todes, denn sie war von Saladin besetzt gewesen, der dort eine Heimat für seine Phantome hatte schaffen wollen.
    Glenda, Suko und ich hatten ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nur war es uns nicht gelungen, Saladin zu fassen, da er über Fähigkeiten verfügte, die schwer zu beschreiben waren. Man konnte sie als übersinnlich ansehen. Er hatte sich praktisch vor unseren Augen weggefaltet, war verschwunden, ebenso wie es Glenda in gewissen Situationen schaffte, und wir hatten das Nachsehen.
    Jetzt wollte ich von Sean Blake wissen, ob er etwas über Saladin wusste. Jeder Hinweis war für uns wichtig. Saladin durfte auf keinen Fall etwas Neues aufbauen, aber so recht konnte ich nicht daran glauben. Ich kannte seine Heimtücke, Hinterlist und Brutalität.
    Der Baustoffhändler gehörte zu den Menschen, die auf Prunk keinen Wert legten. Sein Büro war sachlich eingerichtet, beinahe schon spartanisch. Ihm kam es auf die Arbeit an und nicht darauf, was um sie herum passierte.
    Er bot mir etwas zu trinken an. Bei dem warmen
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