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1377 - Es lauert im Dunklen

1377 - Es lauert im Dunklen

Titel: 1377 - Es lauert im Dunklen
Autoren: Jason Dark
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Er stellte die entsprechenden Fragen und wollte wissen, ob Jane auch alles versucht hatte, was in ihren Kräften stand.
    Zwar kannte ich den Fall nicht genau, aber ich war sicher, dass sie alles unternommen hatte und nun leider an gewissen Grenzen gestoßen war. Wie ich sie kannte, würde sie nicht aufgeben, und das sagte sie auch ihrem Auftraggeber, was ich seiner Antwort entnehmen konnte.
    »Ja, natürlich sollen Sie weiterhin am Ball bleiben, Mrs. Collins. Das ist klar. Bleiben Sie solange, wie Sie wollen in Tenterden, und gehen Sie bitte jeder Spur nach.«
    Sean Blake legte auf, drehte sich um und ging mit schleppenden Schritten wieder zurück zu seinem Platz. Dass ich dort ebenfalls saß, schien er nicht zu bemerken, denn er schaute ins Leere. Hin und wieder strich er nur fahrig über seine Stirn.
    »Jane Collins hat noch keinen Erfolg gehabt – oder?«
    »Nein«, erwiderte er. »Aber…« Plötzlich stutzte er. »He, Sie haben den Namen so locker gesagt, als würden Sie die Person kennen.«
    »Darauf können Sie sich verlassen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Aber das ist…«
    »Wieder eine Fügung des Schicksals«, erklärte ich. »Jane Collins gehört schon seit Jahren zu meinen besten Freundinnen. So manchen Fall haben wir gemeinsam gelöst.«
    Blake schloss für einen Moment die Augen. »Und das stimmt wirklich? Das sagen Sie nicht nur so einfach?«
    »Nein. Welchen Grund hätte ich haben sollen?«
    »Klar, das ist schon richtig.«
    Der Bauunternehmer setzte sich wieder. Er schaute nicht mich an, sondern blickte zu Boden.
    »Ich kann mir vorstellen, dass diese Nachricht Sie verdammt schwer getroffen hat.«
    »Ja, natürlich.«
    Ich hatte mir bereits einen Vorschlag zurechtgelegt und wollte ihn ihm näher bringen.
    »Was genau geschehen ist, weiß ich natürlich nicht, Mr. Blake, aber ich denke, dass es nicht verkehrt ist, wenn ich mich ebenfalls um die Sache kümmere.«
    »Ähm… Sie … Sie wollen nach meiner Tochter suchen wie auch Mrs. Collins?«
    »Das dachte ich. Zumindest kann ich mich mit ihr in Verbindung setzen. Sie wird mir sicherlich Details über den Vorgang geben. Und vier Augen sehen mehr als zwei.«
    »Das stimmt.« Er räusperte sich. »Dann wollen sie nach Tenterden fahren?«
    »Ja.«
    »Aber das ist…?«
    »Bitte, lassen Sie das meine Sorge sein. Ich werde zuerst mit Jane Collins reden und…«
    »Danke«, sagt er, »danke. Wenn Sie das tun, muss ich Ihnen noch etwas erklären.«
    »Ich höre.«
    »In der Nähe von Tenterden besitzen wir ein Haus. Meine Eltern haben es gekauft. Es sieht aus wie ein Farmhaus. Mein Vater war Western-Fan, nun ja, was soll ich sagen? Es steht leer. Seit mein Vater tot ist, kann man es als totes Kapital bezeichnen. Ich hätte es auch längst verkauft, aber zwei Gründe sprechen dagegen. Zum einen habe ich keinen Käufer gefunden, und zum anderen liebt Cindy dieses Haus über alles. Ich gehe sogar so weit zu glauben, dass sie ihr Studium in Tenterden nur aufgenommen hat, weil dort unser Haus steht.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja.«
    »Dann wäre sie dort zu erreichen?«
    »Müsste sie eigentlich.«
    »Aber sie ist es nicht, oder?« Er holte tief Luft. »Genau das ist mein Problem. Sie ist dort nicht zu erreichen, und ich weiß nicht, was ich unternehmen soll. Ich stehe gewissermaßen auf dem Schlauch.«
    »Was ist mit Jane Collins?«
    »Sie weiß ebenfalls darüber Bescheid.«
    »Das ist gut. Eigentlich können wir davon ausgehen, dass ihre Tochter dort gelebt hat.«
    »Können wir. Nur hat sie sich nicht gemeldet.«
    »Dort gibt es einen Telefonanschluss?«
    »Ja. Ich habe es oft genug probiert, aber niemand hob ab. Das Gleiche gilt für Cindys Handy. Etwas stimmt nicht. Ich weiß nicht, was da passiert sein könnte. Es ist ein völliges Durcheinander, in das meine Tochter hineingeraten ist. Anders kann ich es wirklich nicht ausdrücken.«
    »Gut, dass Sie mir das gesagt haben.«
    »Leider weiß ich auch nicht mehr. Ich kann mir nur vorstellen, dass sie in dieser Umgebung etwas entdeckt hat, was sie nicht hat entdecken sollen. Es ist alles ein furchtbares Übel. Sie war von einem Tag auf den anderen nicht mehr zu erreichen.«
    »Hat sie denn während ihres Studiums dort gewohnt?«
    »Ja und Nein. Sie hatte auch ein Zimmer im Ort. In das Haus hat sie sich nur ab und zu zurückgezogen, wenn sie ihre Ruhe haben wollte. So muss man es einfach sehen. Wenn ich recht darüber nachdenke, hat sie schon ein für ein junges Mädchen recht ungewöhnliches Leben geführt, und
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