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1377 - Es lauert im Dunklen

1377 - Es lauert im Dunklen

Titel: 1377 - Es lauert im Dunklen
Autoren: Jason Dark
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was …«
    »Ja, in die Kirche der Dunkelheit…«
    ***
    Cindy Blake wusste nicht, woran es lag, dass ihr Wille fast ausgeschaltet worden war. Es blieb ihr wirklich nichts anderes übrig, als dem Mann zu folgen, der sie an der Hand hielt.
    Sie gingen den Weg zurück, den er gekommen war, und wirkten wie ein Paar, das zusammengehörte.
    Cindy hatte nie daran gedacht, sich zu wehren. Diese Gedanken wies sie auch jetzt von sich, obwohl sie wusste, dass sie sich mit jedem Schritt immer weiter von ihrem bisherigen Leben entfernte und vor sich eine düstere Zukunft sah.
    Mehrmals hatte sie über den Begriff »Kirche und Dunkelheit« nachgedacht. Es war ihr nicht gelungen, ihn zu präzisieren. Sie konnte sich beim besten Willen nichts darunter vorstellen, obwohl ihr Begriffe wie Sekte und Geheimbund durch den Kopf schwirrten.
    Das alte Farmhaus blieb hinter ihr zurück, und sie drehte sich nicht einmal nach ihm um. Sie wollte nur nichts Falsches tun.
    Nichts, was Riordan stören konnte, für den es anscheinend nur noch sie gab und sonst nichts auf der Welt.
    Als sie das Ende des Weges und die Straße erreicht hatten, die das hügelige sommerliche Land durchschnitt, wandten sie sich nach links und bewegten sich auf eine schmale Parkbucht am Rande zu.
    Dort stand ein dunkler Van mit getönten Scheiben im Fond. Er passte zu Riordan, der durch einen elektronischen Impuls die Wagentür öffnete und Cindy einsteigen ließ.
    Sie durfte sich auf den Beifahrersitz setzen. Automatisch schnallte sie sich an. Überhaupt tat sie alles wie ein Automat. Cindy kam sich vor, als hätte die Seele ihren Körper verlassen.
    Auf dem Weg zum Wagen hatte der Mann kein einziges Wort gesagt. Und auch jetzt sprach er nicht, als er sich hinter das Lenkrad setzte. Cindy schaute ihn von der Seite her an. Sie blickte in das sehr harte und auch männliche Profil und auf das leicht vorspringende Kinn.
    Riordan startete den Van.
    Dieses Geräusch löste bei Cindy eine Sperre. Plötzlich konnte sie wieder sprechen.
    »Wie weit müssen wir fahren?«
    »Nicht sehr weit.«
    »Und dann?«
    »Wirst du die Kirche der Dunkelheit erleben.«
    Die Antwort flößte ihr eine gewisse Angst ein. Wieder erlebte sie den kalten Schauer auf ihrer Haut und hätte sich am liebsten aus dem Fahrzeug geworfen, was sie sich allerdings nicht traute. So blieb sie sitzen und hielt sich am Haltegriff fest.
    Dabei dachte sie über ihr Ziel nach. Den Begriff Kirche der Dunkelheit hatte sie bisher noch nie gehört, und sie konnte sich auch nicht vorstellen, was sich dahinter verbarg. Bestimmt keine neue Glaubensgemeinschaft, und wenn doch, dann gehörte zu ihr Menschen, die mit dem Herrgott sicherlich nicht viel zu tun hatten.
    Was gab es stattdessen?
    Das Gegenteil davon – den Teufel!
    Es gab ihr einen Stich, als sie daran dachte. Der Teufel war etwas, das sich in ihrem Leben bisher nie so gezeigt hatte. Er war weit weg, er war ein theoretisches Phänomen. Er war etwas, mit dem der Pfarrer aus ihrer Kindheit immer gedroht hatte, nun aber kam er ihr plötzlich so konkret vor, obwohl Riordan den Begriff nicht ausgesprochen hatte. Aber ihn zu finden, lag auf der Hand.
    Der Weg führte sie tiefer in die Einsamkeit des Geländes hinein und in eine Gegend, die sie nur vom Hörensagen her kannte, jetzt aber erlebte, weil sie nach Westen fuhren und damit der sinkenden Sonne entgegen, die allerdings ihren Glutofen noch nicht geschlossen hatte und ihn weiter am Himmel erscheinen ließ, sodass sein Licht auch gegen das strahlte, was sich unter ihm abmalte.
    Es war eine Formation von Felsen, die durch ein Falten des Geländes vor Urzeiten entstanden war. Sie stand dort wie eine Wand.
    Die Felsen waren bewachsen, und an ihrer Nordgrenze hatte man versucht, sie als Steinbruch zu verwenden, was aber nicht geklappt hatte. Schnell hatte man die Absicht fallen gelassen und die Felsen wieder sich selbst überlassen.
    Das war Cindy Blake bekannt. Und jetzt fuhren sie genau diesen Felsen entgegen.
    Um sie zu erreichen, mussten sie von der Straße abbiegen. Einen normalen Weg oder eine Straße gab es nicht, und so prügelte Riordan seinen Van durch die Landschaft.
    Bevor der Van in eine Mulde hineinfuhr, die sich vor ihnen senkte, hielt Riordan an. Er schaltete den Motor aus, drehte den Knopf und sprach Cindy an.
    »Wir sind da.«
    »Ist hier die Kirche?«, fragte sie flüsternd.
    »Fast.«
    »Was machen wir dort?«
    »Steig aus!«
    Es hatte keinen Sinn, den Wanderprediger auch weiterhin zu fragen. Er
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