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1375 - Friedhof der Nakken

Titel: 1375 - Friedhof der Nakken
Autoren: Unbekannt
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„Kommt dir diese Höhle irgendwie bekannt vor?" wandte sich Rhodan an Beodu.
    Der Attavenno war mit den Füßen im tiefen Staub versunken und blickte sich ehrfürchtig in der Höhle um, deren Boden von den sterblichen Überresten unzähliger Nakken bedeckt war. Er wagte nicht, sich zu bewegen, denn man trat überall auf Körperhüllen, die bei der leisesten Berührung zu Staub zerfielen.
    Selbst Rhodan verspürte ein Bedauern, daß er gezwungen wurde, diese Kultstätte zu entweihen. „Ich war noch nie hier", sagte Beodu. „Und die Beschreibungen meiner Betreuer waren nicht so genau, daß ich daraus bestimmte Orte des Friedhofs wiedererkennen würde."
    Rhodan seufzte; er hatte eigentlich nicht viel mehr erwartet. „Dann machen wir uns an die Durchsuchung des Friedhofs", beschloß er.
     
    *
     
    Sie kamen in eine höher gelegene Höhle, die im Licht der Scheinwerfer wie eine Kathedrale wirkte. Sie war keine fünfzig Meter breit, aber viermal so hoch und gut vierhundert Meter lang. Vier mächtige, sich in der Mitte verjüngende Säulen, gebildet aus zusammengewachsenen Stalagmiten und Stalaktiten, standen im Zentrum. Und wiederum überall die sterblichen Hüllen von Nakken. Manche davon nur wenige Jahre alt, die meisten aber pergamentene Häute, die schon durch einen Luftzug zu Staub zerfielen.
    Von den Seitenwänden führten Dutzende von Höhlen in verschiedener Höhe tiefer in den Fels. Rhodan nahm eine Ortung vor, die jedoch kein Ergebnis brachte.
    Das war der Grund, warum er bis zum anderen Ende der kathedralenartigen Höhle ging, um nach einem anderen Weg zu suchen. Sie fanden unter einem überhängenden Fels gleich zwei Höhlengänge, die fast parallel zueinander verliefen, sich aber nach zwanzig Metern gabelten. „Ich schlage vor, daß wir uns trennen, solange wir in Funkkontakt bleiben können", sagte Rhodan.
    Er bestimmte vier Kartanin und fünf Juatafu als seine Begleiter und schickte Beodu und Namenlos mit der anderen Gruppe in die rechte Höhle.
    Rhodan hatte in dem Höhlengang noch keine fünfzig Meter zurückgelegt, als sich LEDA meldete. „Hast du Neuigkeiten für uns, die uns weiterhelfen könnten?" erkundigte sich Rhodan ungehalten. „Wenn nicht, dann laß dir eine gute Entschuldigung für diese Störung einfallen."
    „Gil-Gor verlangt einen Bericht", sagte LEDA. „Ich habe eure Peilung und kann nur sagen, daß ihr euch in totem Gelände bewegt. Es befinden sich in weitem Umkreis des Friedhofs keinerlei technische Anlagen in Betrieb."
    Rhodan hatte mit Gil-Gor abgemacht, daß er ihn über LEDA erreichen konnte. Damit glaubte er vor Belästigungen des Kartanin geschützt zu sein, gleichzeitig war es eine Vorsichtsmaßnahme, um vor einer Entdeckung durch die Hauri sicher zu sein. Mit LEDA konnte er auf der Netzgängerfrequenz in Verbindung treten, die von den Hauri nicht so leicht abgehört werden konnte. Außerdem verwendeten sie noch zusätzlich einen Kode, der nicht geknackt werden konnte. Auch das Peilsignal, das LEDA von Rhodan empfing, war so schwach, daß es die Hauri nur dann empfangen konnten, wenn sie fast schon auf Sichtweite wären - und damit hätte Rhodan auch schon sein Ziel erreicht. „Gil-Gor soll sich lieber ranhalten, damit er das Hauptquartier der Han-Shui-Kwon findet", erwiderte Rhodan unwirsch. „Kannst du unsere Position bestimmen, LEDA?"
    „Natürlich", sagte die DORIFER-Kapsel. „Ihr befindet euch achthundert Meter unter dem Gipfelplateau, in einer Tiefe von rund vierhundertfünfzig Metern. Weit seid ihr noch nicht gekommen. Willst du eigentlich wirklich den gesamten Friedhof absuchen? Der erstreckt sich immerhin über eine Fläche von vier Quadratkilometern, und das teilweise über mehrere Ebenen ..."
    „Wir sind in der Grotte", meldete da Namenlos.
    Rhodan unterbrach die Verbindung mit LEDA und schaltete auf normalen Sprechfunk um. „In welcher Grotte?" fragte er. „Es ist die Grotte, die wir im Video gesehen haben", antwortete Namenlos. „Da bin ich ganz sicher."
    „Ich erkenne sie jetzt auch wieder", stimmte Beodu zu. „Hier wurden die Aufnahmen mit den Juatafu und den ausschlüpfenden Nakken gemacht."
    „Bleibt dort!" befahl Rhodan. „Wir kommen auf dem schnellsten Weg zu euch. Ihr könnt schon die Grotte und die angrenzenden Höhlen absuchen."
    „Hier sind wir richtig", meldete sich wieder Namenlos, während Rhodan und seine Begleiter sich in einem Quergang in Richtung der anderen Gruppe durchschlugen. „Einige der Nakkenkörper sind noch relativ
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