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1374 - Zombies im Mediapark

1374 - Zombies im Mediapark

Titel: 1374 - Zombies im Mediapark
Autoren: Jason Dark
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ein kurzer Wärmestoß, den es abgab, aber ich wusste sofort, dass ich mich nicht getäuscht hatte. Kein Schmerz auf der Brust, mehr ein warmes Brennen, aber genau das versetzte mich in Alarmbereitschaft.
    Irgendwo in der Nähe musste es etwas geben, auf das mein Kreuz so empfindlich reagierte.
    Ich konnte nicht sehen, was es war, denn ich stand allein an diesem Ufer. Niemand hielt sich in meiner Nähe auf.
    Trotzdem ignorierte ich die Warnung nicht. Ohne Grund hatte sich mein Kreuz nicht gemeldet. Es war etwas in der Nähe, das zu den Mächten der Finsternis gehörte, wenn man es mal allgemein ausdrücken wollte. Bestimmt kein Mensch, sondern ein Dämon oder ein dämonisches Wesen, das diese Aura abstrahlte.
    Ich suchte die Antwort, aber ich fand sie nicht. Nur eine Lösung kam in Frage.
    Es war das Wasser!
    Genau darauf fiel mein Blick. Nur hatte sich an der Oberfläche nichts verändert. Es blieb das gleiche Wellenmuster, und ich sah auch keine andere Farbe oder eben einen Strudel, der Blasen an der Oberfläche erzeugt hätte.
    Für mich war es ein trügerischer Frieden, der jeden Augenblick umschlagen konnte.
    Auch als mehrere Minuten vergangen waren, hatte sich nichts ereignet. Ich hätte mich umdrehen und gehen können, aber das wollte ich nicht. Ich wäre mir feige vorgekommen, und deshalb blieb ich stehen. Außerdem war ich es gewohnt, einer Sache auf den Grund zu gehen, und davon ließ ich mich auch jetzt nicht abhalten.
    Auf dem Wasser bewegte sich nur noch ein Boot. Das andere hatte angelegt. Ein Mann mit einem Kind verließ es, und ich hörte das kleine Mädchen noch lachen, weil es so großen Spaß gehabt hatte.
    Mit lockeren Schritten schlenderte ich auf die Stelle zu, an der die Boote lagen. Der Bootsverleiher war ein Mann mit grauen Haaren.
    Er hieß Hauke Kroger und trug eine flache Mütze, die seine Haare kaum verbarg.
    Sein Name war auf jedes Boot gepinselt worden, und er selbst schaute mir fragend entgegen.
    »Sie wollen fahren?«
    »Das hatte ich vor.«
    »Rudern oder Elektroboot?«
    »Ich nehme das bequeme.«
    »Wie lange?«
    »Eine halbe Stunde reicht.« Ich hatte meinen Blick über die aufgestellte Preistafel gleiten lassen, zahlte die verlangten fünf Euro, und dafür band Kröger das Boot auch los.
    »Sie kommen zurecht?«
    »Das denke ich.«
    »Dann viel Spaß.«
    Es war schon etwas eng für mich in dieser Nussschale, denn ich hatte mit meinen langen Beinen schon gewisse Probleme, obwohl der blaue Kunststoffsitz weit nach hinten geschoben war.
    Der Elektromotor meldete sich mit einem leisen Summen, das aber nicht das Klatschen der Wellen übertönte, die ich mit meinem Bug durchschnitt.
    Der kleine See lag vor mir. Mich interessierte weniger, was sich auf dem Wasser tat, sondern mehr das, was sich darunter verbarg.
    Das musste der Grund für die Warnung meines Kreuzes gewesen sein.
    Das zweite Boot war ebenfalls mit Kindern besetzt. Eine Erwachsene lenkte es, und die beiden Kinder, ein Mädchen und ein Junge, saßen hinter ihr. Die beiden waren ungefähr gleich alt. Sie hatten ihren Spaß, was ich dem Rufen entnahm.
    Zum Glück herrscht nur wenig Betrieb auf dem See. Ich konnte mich voll und ganz auf meine Aufgabe konzentrieren und behielt während der Fahrt vor allen Dingen die Oberfläche im Auge. Ich hatte mir vorgenommen, auf der Mitte des kleinen Sees anzuhalten.
    Da gab es den besten Überblick. Langsam glitt ich dem Ziel entgegen. Die Mutter schimpfte mit ihren Kindern, weil diese sich zu stark bewegten. Sie fürchtete, dass die beiden über Bord fallen könnten.
    Und das wollte ich auch nicht, denn wer konnte schon wissen, wer oder was in der Tiefe lauerte?
    Ich sah nichts, so sehr ich mich auch anstrengte. Es blieb nur diese grünschwarze und leicht gekräuselte Fläche bestehen, die mir keinen Blick in die Tiefe gönnte. Der Grund des Sees war nicht mal zu erahnen.
    Ich hätte locker sein können, war es aber nicht. Sehr langsam fuhr ich weiter und stellte fest, dass die Mutter von der Bootsfahrt mit ihren beiden Kindern die Nase voll hatte. Am gegenüberliegenden Ufer vollführte sie ein Wendemanöver, und sie schaffte es tatsächlich, die Kinder ruhig zu bekommen.
    Nur noch ihre Stimme war zu hören. »Nie mehr werden wir gemeinsam in ein Boot steigen, das verspreche ich euch.«
    Ich musste grinsen, aber so waren Kinder nun mal. Sie besaßen noch kein Gefühl für Gefahr.
    Das Plätschern des Wassers war eine für mich angenehme Begleitmusik. Es hätte auch entspannend sein
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