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1373 - Die vergessene Sage

1373 - Die vergessene Sage

Titel: 1373 - Die vergessene Sage
Autoren: Jason Dark
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fühlte mich wieder zurückversetzt in eine Normalität, in der es keine unerklärlichen Vorfälle gab und sowohl Geister als auch Dämonen weit, sehr weit weg waren.
    Der Kaffee schmeckte wie immer. Zu loben brauchte ich ihn nicht.
    Glenda entnahm meinem Gesichtsausdruck, wie gut er mir tat. Sie erklärte, dass sie ihn etwas stärker gekocht hatte, weil die Nacht noch lang werden würde.
    Da hatte sie schon Recht, doch ich wollte nicht, dass sie bis in die Morgenstunden hinein wach blieb.
    Das sagte ich ihr auch.
    »Willst du allein Wache halten, John?«
    »Zumindest kann ich es versuchen.«
    »Nein, nein, das will ich nicht. Ich hätte dann ein verflixt schlechtes Gewissen.«
    »Klar, es macht nicht eben Spaß. Aber ich würde mir auch Vorwürfe machen, wenn ich einschlafe und du plötzlich in irgendeine schlimme Lage hineingerätst.«
    »Dann könnte ich dich wecken.«
    »Falls man dir Zeit lässt.«
    Glenda zuckte mit den Schultern. »Ich kann das nicht so recht verstehen. Im Moment geht es mir gut. Das ich in den vergangenen Stunden diese Erlebnisse gehabt habe, ist für mich kaum nachvollziehbar. Das kommt mir alles so weit entfernt vor.«
    »Sei froh, dass es dir nicht nachhängt. Es würde dich bei allem, was du tust, beeinflussen.«
    »Ja, das könnte stimmen.« Glenda nippte an ihrem Kaffee, bevor sie fragte: »Willst du wirklich die Nacht über hier sitzen bleiben und nichts tun? Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Musst du auch nicht, Glenda. Ich glaube nicht, dass dies mein Wunsch ist.«
    »Was machen wir dann?«
    »Ganz einfach«, sagte ich. »Wir kümmern uns um das Gemälde. Wir schauen es uns an und werden es dabei untersuchen. Ob etwas dabei herauskommt, weiß ich nicht. Aber wir sind zumindest beschäftigt und sitzen nicht nur tatenlos herum.«
    Glenda ließ sich meinen Vorschlag durch den Kopf gehen. »Kann sein, dass es etwas bringt. Vier Augen sehen mehr als zwei.«
    »Eben.«
    Glenda schlug ein anderes Thema an. »Du hast doch dein Kreuz bei dir – oder?«
    »Sicher. Warum fragst du?«
    »Weil es mich beruhigt.«
    »Willst du es sehen?« Ich fasste schon nach meiner Brust.
    »Nein, nein, das nicht. Mir ist nur so eben dieser Gedanke gekommen. Wenn es bei mir wieder losgeht, John, dann… dann möchte ich dich im etwas bitten.«
    »Gern. Raus mit der Sprache!«
    Glenda war bei ihrer letzten Bemerkung leicht verlegen gewesen.
    Das steigerte sich noch, als sie ihre Bitte aussprach.
    »Kannst du… kannst du mir dann das Kreuz überlassen …?«
    Ich sah ihr an, dass dies ein dringender Wunsch war. Dass ich es nicht gern abgab, das wusste sie auch, doch es gab Situationen, wo es besser war, wenn ich es tat, um anderen Menschen damit zu helfen.
    Ich nickte ihr langsam zu.
    Auf Glendas Wangen erschienen rote Flecken. »Du… du … willst es wirklich tun?«
    »Ja, warum denn nicht?«
    »Es ist… ich meine … es ist eine so große Überwindung für dich, nehme ich an.«
    »Nein, nicht in diesem Fall.«
    »Fühlst du dich denn dann nicht schutzlos?«
    »Auch nicht. Oder nicht bei dir, denn es kommt immer darauf an, wem ich das Kreuz überlasse. Da brauche ich bei dir keine Sorgen zu haben. Alles klar?«
    »Ja, John, ja. Und danke.«
    Ich kannte meinen Talisman. Ich war mal der Sohn des Lichts genannt worden und hatte das Kreuz geerbt. Vor mir hatte es sich im Besitz bedeutender Personen befunden, nun gehörte es mir, und ich war möglicherweise der Letzte in der Kette der Träger. Wer oder was nach mir kam, das wusste ich beim besten Willen nicht.
    Ich leerte meine Tasse und bemerkte, dass mich Glenda genau beobachtete. Schließlich konnte sie nicht mehr an sich halten und sagte mit leiser Stimme: »Du hast etwas vor, John.«
    »Ja? Merkt man mir das an?«
    »Und ob.«
    »Was sollte ich denn vorhaben?«
    »Keine Ahnung, aber du wirst hier die nächsten Stunden auf deinem Platz bleiben.«
    »Stimmt, Glenda. Ich habe mir bereits Gedanken gemacht.«
    »Dann raus damit.«
    »Las uns zu diesem Bild gehen, bitte. Ich möchte und ich muss es mir noch mal genauer anschauen.«
    »Bist du denn noch nicht dazu gekommen, es genauer unter die Lupe zu nehmen?«
    »Nein. Ich hatte keine Zeit. Die Illuminati waren davon überzeugt, dass es ihnen den Weg zu einem Templer-Schatz zeigen würde. Ich denke da etwas anders, aber es kann auch sein, dass ich mich irre, weil ich es mir noch nicht so intensiv angeschaut habe. Möglicherweise entdecken wir auch ein anderes Geheimnis darin. Ich erinnere mich gut daran,
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