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137 - Insel des Grauens

137 - Insel des Grauens

Titel: 137 - Insel des Grauens
Autoren: Dämonenkiller
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Lager-Bier herunter. Ein Taxi brachte ihn zurück in die Jugendstilvilla in der Baring Road.
    Sein nächster Griff galt dem Telefon, und diesmal war die Meldung an Dorian Hunter sehr viel länger und inhaltsvoller.

    Das Gewitter, das fast den gesamten Tag und die halbe Nacht im Halbkreis um die Insel gewandert war, kam in der Nacht von Südwest. Blitze schlugen ins Meer, der Donner rollte näher, und die schwarzen Wolken löschten die Sterne aus. Regengüsse von furchtbarer Gewalt schlugen in die Wellen, die von den Sturmstößen aufgetürmt wurden.
    Niemand sprach darüber, aber in dieser Gewitternacht war an ein Übersetzen zur Hauptinsel nicht zu denken.
    Im Hafen, durch einen Halbkreis aus riesigen Steinbrocken gegen die Wut von Sturm und Wellen geschützt, schaukelten die Boote, zerrten an den Ankern und an den wuchtigen Tauen, mit denen sie an Eisenpollern belegt waren. Der Wind orgelte und heulte im stehenden und laufenden Gut der Segeljachten.
    Winzige, indirekte Lichter brannten im Salon der ARCA III. Auch dieses Motorschiff wiegte sich in den Wellen. Die Jalousien an den Fenstern waren zugezogen, durch das Sonnenschutzglas der Tür sahen sie den Widerschein der Blitze. Leise Musik ertönte. John Boylan hatte die Arme um Monica gelegt. Seine Hand spielte, während sie sich hingebungsvoll küßten, mit ihrem langen dunkelbraunen Haar.
    Monica zog ihn mit sich und öffnete die Schiebetür des Schlafraums. Hier war es wunderbar kühl, und Monica und John begannen sich leidenschaftlich und mit der Heftigkeit junger, ausgeruhter Körper zu lieben.
    Plötzlich biß er sie in die Schulter, neben der Halsgrube.
    Es war wie ein Stromschlag. Monica bäumte sich auf. Sie sah in das Gesicht des Mannes. Es veränderte sich in rasender Schnelligkeit, ebenso wie die Gestalt, wurde zu einer Ausgeburt schrecklichster Alpträume.
    Wieder biß dieses schreckliche Alptraumwesen zu.
    Ein brennender Schmerz breitete sich von der Brust in alle Teile des Körpers aus. Monica spürte den furchtbaren Biß, und sie fühlte, wie ihr Blut zu strömen begann. Sie wollte schreien, aber die Pranke, die sich auf ihren Mund legte, verhinderte den Schrei.
    Das Blut, das aus ihr herausströmte, schwächte sie.
    Der Schrecken tötete Monica.
    Dann gab es nur noch Blitze und Donner, Regenschauer und Sturmböen. Die Zeit verging schnell. Eine halbe Stunde später huschte und sprang mit muskelstarrenden, krummen Beinen eine schwarze Gestalt nackt über die Steinbrocken. Sie bewegte sich schnell und außerordentlich geschickt. Binnen weniger Atemzüge war der Dämon triefend naß. Aber er glitt auf den salzigen Steinen nicht aus und turnte, den leblosen Körper mit dem lang herunterhängenden Haar in den Armen, über die gesamte Länge des Wellenbrechers.
    Die gelben Augen loderten von innen heraus.
    Blitz um Blitz zeigte, wie schnell sich dieses Wesen bewegte. Ungeheure Kraft schien jede Bewegung zu verstärken und schneller werden zu lassen. Der blutleere, geschrumpfte Mädchenkörper war keine Last. In einem heulenden Sturmstoß, dessen Regenschauer an den zottigen Haaren des Dämons zerrten, richtete sich das Wesen am Ende des Wellenbrechers hoch auf, hob die Leiche über den Kopf und schleuderte sie in weitem Bogen in die schäumenden Brecher der Brandung.
    Ein schrilles Lachen ertönte in der Stille zwischen zwei Donnerschlägen.
    Dann rannte, huschte und sprang der Dämon den Weg zurück, den er gekommen war. Er war satt und fühlte sich so stark wie vor vierundzwanzig Stunden.
    Als der Regen aufgehört hatte, verließ Blimp John Boylan die ARCA III. Er war sorgfältig abgetrocknet, gekämmt und angezogen. Er roch nach edlem Aftershave und versuchte, sich dem Hotel ungesehen zu nähern. Aber es hätte keine Vorsicht gebraucht, denn noch immer dröhnte die Musik. Mindestens die Hälfte der Gäste befanden sich noch auf der Tanzfläche, als er ganz plötzlich wieder auf dem Podium stand, die Hüften herausfordernd bewegte und die Melodie eines schnellen Songs anstimmte.
    Es war fast fünf Uhr, bis die letzten Gäste die Bar und die Tanzfläche verlassen hatten.
    „Schluß", sagte John zu seinen Musikern. „Sucht euch ein paar Mädchen. Um neun fahren wir mit dem Hotelboot. Klar?"
    „Und du?"
    „Ich rede dem Barmann gut zu, trinke ein Glas und schlafe ein paar Stunden. Wie am Dienstag, auf der Couch im Büro."
    Die Jungs hatten längst ihre Verabredungen unter Dach. Sie packten die Instrumente ein, schalteten die Verstärker und die
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