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137 - Insel des Grauens

137 - Insel des Grauens

Titel: 137 - Insel des Grauens
Autoren: Dämonenkiller
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herunter.
    Der Pilot folgte und nahm die dicken Kopfhörer der beiden in Empfang.
    Dann hob er aus dem Laderaum drei Koffer, eine Tragetasche und die Flaschen eines Tauchgerätes samt Gestell und Gurten heraus. Er verabschiedete sich mit Händedruck von seinen Passagieren und verschwand, nachdem die Leiter wieder hochgeklappt wurde, im Cockpit. Sofort fing das Hämmern der Maschine wieder an. Vom Hotel kam Gabriele mit dem alten, grünen Golfwagen herangefahren, bog auf die Landepiste hinauf und fuhr auf den Heliport zu. Er sprang vom Sitz und wuchtete das Gepäck auf die Ladefläche. Der Direktor hatte genug gesehen; die Kleidung der Gäste war so modern und teuer, wie er es erhofft hatte.
    Er nickte den Gästen zu, die in der Sonne schmorten, und ging zurück ins Büro. Schätzungsweise die Hälfte der Hotelgäste war schon verhört worden. Wie erwartet, gaben sie sich gegenseitig die Alibis, was angesichts der eingeschränkten Größe von Hotel und Insel völlig verständlich war. Martinelli begrüßte die knapp dreißigjährige Frau mit der aufregenden Figur, bat um die Pässe und gab ihnen den Zimmerschlüssel. Gabriele und ein Träger schleppten das Gepäck zum Zimmer. Verwundert fragte Dorian Hunter:
    „Haben Sie einen Polizeikongreß im Haus?"
    „Leider sieht es so aus. Eine unangenehme Sache, Mister Hunter. Zwei Touristinnen sind ertrunken gefunden worden, eine davon war unser Gast."
    „Weiß man schon, wie und wo es passiert ist?"
    „Wir sind gerade dabei, es herauszufinden. Darf ich Sie fürs Mittagessen notieren?"
    Ira Marginter und Dorian wechselten einen kurzen Blick, dann sagte die junge Frau mit deutlich deutschem Akzent:
    „Doch, gern. In einer Stunde, ja?"
    „Richtig. Unsere Küche wird allgemein geschätzt", erklärte Martinelli und hoffte, daß er bald keine Polizeiuniformen mehr sehen mußte. Er war inzwischen ziemlich sicher, daß der oder die Mörder nicht unter den Gästen und dem Personal des
Gabbiano
zu suchen waren.
    Dorian klappte seinen abgenutzten Arztkoffer auf und sagte in der Ruhe des gemütlichen, hellen Doppelzimmers:
    „Natürlich haben wir das Zimmer der ermordeten Touristin bekommen."
    Er zog seine Jacke aus und hängte sie in den Schrank. Ira antwortete:
    „Spuren dieses Dramas werden wir hier aber nicht mehr finden."
    „Kaum."
    Während des Fluges hatten sie versucht, ihr Vorgehen so gut wie möglich abzusprechen. Die letzten Informationen von Trevor Sullivan hatten den Verdacht zur Gewißheit werden lassen. Einige Telefonanrufe hatten zusätzliche Neuigkeiten erbracht. Für Dorian stand fest, daß der richtige John Boylan von seinem vampirischen Doppelgänger getötet worden war, und daß die Rockband hier engagiert war, stand auch schnell fest. Sie hatten eine Hauptverdächtigen. Aber damit war das Verbrechen noch lange nicht geklärt; es war viel mehr an Schrecklichkeit enthalten.
    „Ich lege mich nach dem Essen an den Strand und versuche, andere Gäste auszuhorchen", erklärte. Ira. „Mein schönster Bikini ist eingepackt."
    „Und ich mache einen Inselrundgang, mit Maske, Schnorchel und Flossen."
    Abgesehen von dem normalen Gepäck für einen solchen Urlaub hatte Dorian seine Ausrüstung mit Sorgfalt zusammengestellt. Wenige Minuten später steckten sie in leichter Ferienkleidung und nahmen zuerst einen Drink an der Bar, dann schlenderten sie hinunter zum kleinen Hafenareal.
    „Die Schwarze Familie hat sich einen schönen Spielplatz ausgesucht", bemerkte Dorian sarkastisch. „Eine Insel, schwer zu erreichen, schwer zu verlassen - die Opfer sind förmlich eingesperrt."
    „Es hat erst angefangen. Zwei junge Frauen", murmelte Dorian und betrachtete nicht ohne Bewunderung die Formen, Farben und Größe der modernen Schiffe. Etwa eineinhalb Dutzend lagen hier; mehr Platz bot der Hafen nicht. „Ich ahne und befürchte, daß der falsche ,Blimp' nicht lange allein töten wird."
    „Die Versuchung ist groß, und die Dämonen gehen der Versuchung allzu leicht nach."
    „Wir werden es schnell verhüten."
    Sie waren sicher, daß sich das weitere Geschehen hier auf La Elisabetha abspielen würde. Noch waren sie unerkannt, bald würde der Vampir erkennen, daß er praktisch gestellt war.
    „Gehen wir essen. Für heute abend müssen wir ausgeruht und gestärkt sein", meinte Ira und hängte sich bei Dorian ein. In ein paar Stunden würde der geheimnisvolle, mörderische Kampf anfangen.

    Dorian und Ira hatten sich am frühen Abend in die dämmerige Bar zurückgezogen.
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