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137 - Die Rückkehr der Katzengöttin

137 - Die Rückkehr der Katzengöttin

Titel: 137 - Die Rückkehr der Katzengöttin
Autoren: A.F.Morland
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erspart.«
    »Wie lange schätzen Sie, wird es dauern, bis er das Bewußtsein wiedererlangt?« erkundigte sich Tucker Peckinpah.
    Der Arzt hob seufzend die Schultern, »Schwer zu sagen. Das kann in ein paar Minuten sein, morgen früh - oder erst in ein paar Tagen.«
    Mildred Binckerhoff biß sich auf die Unterlippe. »Ist zu befurchten, daß ein… ein Schaden zurückbleibt?«
    Der Mediziner schüttelte den Kopf. »Seien Sie unbesorgt. Ihr Vater wird wieder ganz gesund, Miß Binckerhoff. Die Ohnmacht ist ein Schutz für ihn. Sie stellt ihn ruhig und läßt ihn keinen Schmerz spüren. Sie können sich darauf verlassen, daß Ihr Vater sich bei uns in besten Händen befindet.«
    »Ja«, sagte das Mädchen heiser, »Ich danke Ihnen.«
    »Wir tun für jeden Patienten, was wir können.«
    »Davon bin ich überzeugt. Dennoch wird diese Klinik in den nächsten Tagen einen Scheck über einen größeren Betrag zugeschickt bekommen. Mein Vater kann es sich leisten, großzügig zu sein.«
    ***
    Mein freier Fall schien kein Ende zu nehmen. Mit den Füßen voran sauste ich nach unten. Ich ruderte ununterbrochen mit den Armen, um in vertikaler Lage zu bleiben, denn wenn ich schräg oder gar waagrecht aufkam, war es um mich geschehen.
    Bei einem Sturz aus dieser Höhe ist Wasser hart wie Beton!
    Ich wurde mit jeder Sekunde schneller - und plötzlich war mein Flug zu Ende. Wie eine vom Himmel geschleuderte Lanze stach ich in die Fluten.
    Das Wasser schoß mir in die Nase, und mir war, als wollte es mein Gehirn spülen. Tief tauchte ich ein. Sobald ich im Fluß war, spreizte ich die Arme ab und grätschte die Beine.
    Dennoch erreichte ich den Grund, von dem ich mich kraftvoll abstieß und mit raschen Schwimmbewegungen der Wasseroberfläche entgegenstrebte.
    Oben angelangt, pumpte ich meine Lungen gierig mit Luft voll, dann schaute ich mich nach den Schattengeiern um, doch ich konnte sie nirgendwo entdecken.
    Die Themse wollte mich forttragen, doch ich hatte keine Lust, länger als nötig zu baden. Meine Kleider klebten unangenehm an mir, hatten sich vollgesogen und wollten mich nach unten ziehen.
    Hinter einer langgezogenen Mauer aus Granitquadern gab es keine Strömung mehr.
    Ein Suchscheinwerfer flammte plötzlich auf und tastete die Wasseroberfläche ab. Als der Lichtkegel mich traf, blieb er an mir hängen.
    Sollte ich tauchen? Hatte ich etwas zu befürchten?
    Da wurde mir eine Leine zugeworfen, und ein Mädchen forderte mich auf: »Halten Sie sich fest, ich hole Sie an Bord!«
    Sie wäre nicht stark genug gewesen, mich aus dem Wasser zu ziehen. Ich sagte, sie solle die Leine an der Reling festbinden, und dann turnte ich auf den schnittigen Kajütkreuzer.
    Gefahr drohte mir keine.
    »Gütiger Himmel, verraten Sie mir, wie man im Smoking in die Themse kommt?« fragte mich das Mädchen lachend.
    Sie hatte schwarzes Haar und eine atemberaubende Figur. Sie trug einen fliederfarbenen Bikini und ein hauchdünnes Seidenhemd darüber.
    »Erst mal schönen Dank für die Hilfe«, sagte ich.
    »Ich bin Sandra Caffey.«
    »Tony Ballard.«
    »Baden Sie immer im Smoking, Mr. Ballard?«
    »Nur, wenn die Zeit nicht reicht, ihn auszuziehen.«
    »Sind Sie in den Fluß gesprungen, um sich… um…«
    »Sie meinen Selbstmord?« Ich lachte. »Sehe ich aus wie einer, der sein Leben wegschmeißen möchte?«
    »Eigentlich nicht. Aber wie kommen Sie ins Wasser?«
    »Sagen wir, ich hatte einen Unfall, okay?« antwortete ich.
    »Der schöne Smoking. Nun ist er verdorben.«
    »Ich kenne eine Reinigungsfirma, sie gehört einem Chinesen. Er macht den Smoking wieder wie neu«, sagte ich und blickte nach oben. Zwei Schattengeier gab es noch.
    Es war möglich, daß sie mich suchten, Oder wußten sie, wo ich mich befand?
    ***
    »Also«, sagte der uniformierte Polizeibeamte und stocherte mit dem umgedrehten Bleistift in seiner Kraushaarfrisur herum. Er hatte ein Formular in die Schreibmaschine gespannt und musterte den Mann, der ihm gegenübersaß, streng. »Name!«
    Der Typ, den er festgenommen hatte, hielt seinem Blick stand. Sergeant Stephan Fuller hatte sogar den Eindruck, daß sich der Bursche heimlich über ihn amüsierte.
    Das ärgerte ihn natürlich. Eiseskälte befand sich in den Augen seines Gegenübers. Stumm wie ein Fisch saß der Mann da, ein Bein über das andere geschlagen, lässig, so als wüßte er, daß ihm niemand etwas anhaben konnte.
    »Haben Sie etwas mit den Ohren?« fragte Fuller ungeduldig. »Sie sollen mir sagen, wie Sie
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