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1367 - Brennpunkt Pinwheel

Titel: 1367 - Brennpunkt Pinwheel
Autoren: Unbekannt
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Verwüstungen absolut tödlich waren.
    Für jeden menschlichen oder menschenähnlichen Organismus.
    Es war unter diesen Umständen fast unglaublich, daß Iruna von Bass-Teth noch lebte.
    Mindestens so unglaublich wie die Tatsache, die Tovari Sekunden später erkannte: daß die verwüsteten Organe nämlich nicht in Fäulnis übergegangen waren, sondern statt dessen damit begonnen hatten, abgestorbenes Gewebe durch Neubildung zu ersetzen. „Das ist unfaßbar!" flüsterte er. „Diese gewaltige Selbstheilungskraft, dieses extreme Regenerationsvermögen habe ich bisher nur bei niederen Lebewesen erlebt, niemals aber bei derart hochentwickelten Wesen aus spezialisierten Zellverbänden wie hier!"
    Mit einemmal schöpfte er wieder Hoffnung, daß Iruna gesunden könnte.
    Mit zitternden Händen streifte er ihr die Kombination wieder über, dann schloß er die Positronik seines SERUNS an den Pikosyn ihrer Kombination an und ließ die Diagnose des Äquivalents eines Cybermeds, den Iruna besaß, überspielen.
    Das Ergebnis hieß, daß sie sich ein wenig weiter vom Tod entfernt hatte, als sie es noch vor ein paar Stunden gewesen war, daß sie aber dennoch nicht über dem Berg war, denn die Regeneration ihrer Organe erfolgte so langsam, daß sie ihre lebensnotwendigen Aufgaben nur ungenügend erfüllten und der Organismus sich wahrscheinlich mit seinen Abfallprodukten selbst vergiften würde.
    Es sei denn, er schloß den Überlebenstank wieder über ihr und aktivierte ihn, damit er sie in den Unterkühlungstiefschlaf versetzte und die Funktionen der lebenswichtigen Organe übernahm, bis sie sich regeneriert hatten.
    Aber das war nicht mehr möglich.
    Die Speicher des Überlebenstanks enthielten so gut wie keine Energie mehr. Damit würde Iruna höchstens gekühlt, nicht aber tiefgefroren werden können, von einer Ersetzung der Funktionen ihrer lebensnotwendigen Organe ganz zu schweigen.
    Nur die Energiespeicher der BANSHEE konnten helfen.
    Aber entweder war das Wrack inzwischen schon von den Hauri entdeckt und besetzt worden, oder die Hauri orteten ihn, David und den Tank, sobald sie ihre Flugaggregate aktivierten. Dann würde Iruna noch schneller sterben, als wenn sie gar nichts unternahmen.
    Es gab allerdings noch eine andere Möglichkeit.
    Daß nämlich der Dschungel sie einschloß und erstickte, bevor die Hauri sie fanden ...
     
    6.
     
    Viele tausend Jahre waren wie ein Tag.
    Die Agenten der Genetischen Allianz hatten Geduld. Es war ihnen nicht gelungen, in den weißen Turm einzubrechen, in dem Kazzenkatts Schwester träumte. Ihnen standen nicht die technischen Supermittel zur Verfügung wie dem Chaotarchen.
    Dafür besaßen sie andere Waffen.
    Eine von ihnen war die synthetische Biologie, die sich aus der Molekularbiologie und Gentechnik entwickelt hatte. Diese Wissenschaft war von der Genetischen Allianz bis zu der Vollendung vorangetrieben worden, wie es Intelligenzen diesseits der Materiequellen überhaupt möglich war.
    Also konstruierten und „bauten" die Agenten der Genetischen Allianz Kreaturen, die innerhalb von Jahrtausenden den Traumkerker aufbrachen, in dem Kazzenkatts Schwester ihrem Bruder nachtrauerte und sich im Traum ihre Wünsche erfüllte.
    Den Agenten der Genetischen Allianz war es gleichgültig, aus welchem Traum sie Kazzenkatts Schwester rissen. Ihnen kam es nur darauf an, die Sarlengort so zu formen, zu programmieren und zu tarnen, daß sie in der Lage war, ganz nahe an Kazzenkatt heranzukommen, ohne daß er sich dessen gewahr wurde, und ihn dann zu töten.
    Sie verrieten ihr nicht, warum sie den Tod ihres Bruders wollten. Vielleicht galt ihr Vorhaben mehr dem Dekalog der Elemente, dessen Lenker Kazzenkatt im Dienst des Chaotarchen war. Vielleicht wollten sie mit der Ermordung Kazzenkatts die Mächte des Chaos schwächen, aber vielleicht wollten sie sie auch nur unter ihre Kontrolle bringen.
    Wie auch immer, ihre Skrupellosigkeit zeugte davon, daß sie finstere Ziele verfolgten.
    Nachdem ihre Kreaturen Kazzenkatts Schwester aus dem Turm geholt hatten, vernichteten sie die Synthesewesen, übertrugen das Bewußtsein der Sarlengort auf Stahl und schmolzen ihren Körper zu einer beliebig verformbaren Substanz ein.
    Das geschah im Jahre 428 NGZ - im selben Jahr, in dem Iruna von Bass-Teth den Agenten der Genetischen Allianz in die Falle ging ...
    Tarnung und Waffe für Kazzenkatts Schwester, das sollte das Schicksal von Iruna von Bass-Teth werden.
    Das Bewußtsein der Akonin wurde nur noch einmal für
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