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1367 - Brennpunkt Pinwheel

Titel: 1367 - Brennpunkt Pinwheel
Autoren: Unbekannt
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zuordnete, denn über die Volkszugehörigkeit dieser Leute war ihr bisher nichts bekannt gewesen.
    Nach Auskunft van Aalens handelte es sich - zumindest in dem Geheimstützpunkt - um Humanoide oder wenigstens um Hominide. Jedenfalls waren sie äußerlich erstaunlich menschenähnlich, von hellbrauner Hautfarbe und mit schmalen, leicht gekrümmten Nasen. Die Männer waren meist athletisch gebaut, mit harten und kantigen Gesichtern und überwiegend glattem schwarzem Haar; die Frauen waren zwar ebenfalls groß, aber schlanker als die Männer, und sie hatten meist Haar, das gleich flüssigem Kupfer schimmerte.
    Mehr hatte van Aalen nicht feststellen können, obwohl er ein Mikro-Sondierungsgerät getarnt an sich trug, mit dem er normalerweise das Innere von Organismen wie Herz, Lungen, Rippen, Leber, Gehirnen und so weiter in einer Art verfeinerter Röntgenaufnahmen auf einem Mikrofilm sichtbar machen konnte.
    Das Gerät hatte auch gearbeitet, aber der Film war unbrauchbar geworden und hatte nichts gezeigt - außer bei zwei der Gempen-Brüder die Umrisse von Lebern, die sich in Form und Größe von allen gleichartigen Organen der bekannten hominiden Arten unterschieden.
    Ihm war das nicht verdächtig erschienen, aber Iruna hatte bei der Erwähnung dieses Unterschieds sofort aufgehorcht, denn er erinnerte sie an etwas, das sie früher einmal beim Studium der fernen Herkunft ihrer Familie herausgefunden hatte.
    Noch bevor diese Erinnerung in ihrem Bewußtsein aus dem vagen Stadium ins konkrete übergehen konnte, hatte ihr durch Ausbildung und Einsätze geschärfter Instinkt die Gefahren angesprochen. „Verrat!" hatte sie Ezra van Aalen zugerufen. „Wir sind beide in eine der heimtückischsten Fallen gegangen, die in der Geschichte aller Geheimorganisationen jemals von intelligenten Wesen anderen intelligenten Wesen gestellt wurden!"
    Ezra hatte nicht sofort begriffen, was sie meinte, aber er hatte gespürt, daß sie ihm um eine Länge voraus war und daß es ratsam war, sich ihren Anweisungen zu fügen.
    Beide waren sie mit Hilfe ihrer Gravopaks auf dem schnellsten Wege zur MINAMOTO geflogen, um mit ihr im Alarmstart die Dschungelwelt zu verlassen und so vielleicht noch aus der Falle zu entkommen. Sobald sie im Weltraum waren, wollte Ezra mit seinem Kommandogerät das eigene Schiff fernsteuertechnisch zerstören.
    Sie waren bis zur MINAMOTO gekommen, doch der Gegner hatte ihnen keine Chance gelassen, aus seiner Falle zu entkommen.
    Iruna von Bass-Teth hatte nur noch gemerkt, wie ein unglaublich starkes fremdes Bewußtsein schlagartig in ihr Bewußtsein eindrang und ihre Persönlichkeit überlagerte.
    Im Bann des fremden Willens hatte sie zugesehen, wie Ezra van Aalen von Intelligenzen erschossen wurde, in denen sie instinktiv Angehörige jenes Volkes erkannte, von dem ihre Familie in grauer Vorzeit einige Gene geerbt hatte.
    Und sie hatte aus Gesprächen ihrer Überwältiger herausgehört, daß die Bezeichnung Gempen-Brüder nur ein Tarnname jener gewaltigen und mächtigen Organisation war, die sich irgendwann und irgendwo in den Tiefen des Raums aus Versprengten der Völker Gruelfins gebildet hatte und sich insgeheim Genetische Allianz nannte ...
     
    5.
     
    Tovari Lokoshan spürte, daß das Leben sich anschickte, in den Körper Irunas zurückzukehren. Er spürte es mit einer halbverschütteten, modifizierten Fähigkeit, die seinen Urahn Patulli Lokoshan einst zum Psychokopisten hatte werden lassen.
    Tovari hatte diese Fähigkeit nicht geerbt, sondern nur einen modifizierten Hauch davon, nicht viel mehr, als jeder Kamashite im Lauf vieler Generationen erworben hatte, und was ihn dazu befähigte, dominierendes Element einer planetenumspannenden Gemeinschaftsintelligenz aus Pflanzen, Tieren und Menschen zu sein, ohne sich deswegen über die Gemeinschaft hinauszuheben.
    Wahrscheinlich war es unter anderem auch das gewesen, was ihn zum erfolgreichsten Astral-Fischer in Perwela Grove Goors Freiem Wirtschaftsimperium hatte werden lassen.
    Tovari verspürte Sehnsuchtsschmerz, als er an diese Zeit und an diese Frau dachte.
    Aber er verdrängte ihn und entsann sich wieder seiner Freundschaftspflicht Atlan gegenüber.
    Ihm hatte er versprochen, Iruna von Bass-Teth aufzuspüren und mit ihm zusammenzubringen.
    Aufgespürt hatte er sie inzwischen, wenn auch mehr tot als lebendig, aber an ein Zusammenbringen mit Atlan war überhaupt nicht zu denken. Er befand sich mit der Akonin auf einer Dschungelwelt, sie waren Schiffbrüchige, und
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