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1367 - Brennpunkt Pinwheel

Titel: 1367 - Brennpunkt Pinwheel
Autoren: Unbekannt
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sie wurden gesucht von Hauri, die aus unerfindlichen Gründen daran interessiert zu sein schienen, sie für immer aus dem Weg zu räumen.
    Dahinter mußten ungeheuer starke Motivationen stecken, wenn sie .sie sogar auf einer Welt verfolgten, von der es nach „menschlichem" Ermessen niemals eine Rückkehr in die Zivilisation geben konnte.
    Der Kamashite vermißte schmerzlich den Erbgott seiner Familie, vor dem er einst bis weit über die Grenzen der Lokalen Gruppe hinaus davongelaufen war. Doch jetzt hätte er ihn dringend gebraucht.
    Er reckte den Kopf und spähte über den Rand des offenen Überlebenstanks in den Dschungel, der in grünlichem Dämmerlicht lag, das sich nur dicht unter dem Wipfeldach rötlich verfärbte.
    Von den Landekapseln der Hauri war nichts zu sehen, denn der Blick reichte nicht über das Wipfeldach des Dschungels hinaus. Tovari wußte aber, daß sie wahrscheinlich größtenteils schon gelandet waren und daß bereits schwerbewaffnete Hauri durch den Dschungel streiften, um die Flüchtlinge zu erledigen.
    Er konzentrierte sich, um Verbindung mit den geheimnisvollen Kräften des Planeten zu bekommen, die er spürte.
    Ich rufe euch! dachte er angestrengt.
    Doch er fand keine Resonanz.
    Wieder und wieder versuchte er es, ohne Erfolg. Statt dessen schien es ihm nach einer Weile, als wäre der Dschungel rings um den Überlebenstank dichter geworden und als hätten sich mehr dunkle Schatten als zuvor zwischen seinen Sträuchern, Stämmen und Ästen eingenistet. Ein kalter Hauch von Drohung schien von allen Seiten zugleich gegen ihn anzubranden.
    Da begriff er, daß die Natur von Greenhouse ihn, den Eindringling, als Feind ansah - und er verstand auch sogleich, warum. Schließlich hatte er mit der Landung der BANSHEE nicht unerheblichen Schaden angerichtet - und dieser Schaden hatte sich vervielfacht, als er gezwungen gewesen war, die Bordsysteme einschließlich des Antigravs zu desaktivieren.
    Es sah so aus, als würde Greenhouse ihn und Iruna umbringen, bevor die Hauri es tun konnten.
    Tovaris Augen funkelten zornig.
    Er war entschlossen, Iruna notfalls unter Einsatz des eigenen Lebens zu verteidigen.
    Allerdings hatte er wenig Aussicht auf Erfolg, solange die Akonin ohne Bewußtsein in halber Agonie lag.
    Eigentlich müßte ihr SERUNähnlicher Raumanzug auch so etwas wie einen Cybermed besitzen, aber wahrscheinlich waren ihre Verletzungen so schwer, daß ihre Heilung die Fähigkeiten des Cybermeds überstieg.
    Und die Lebenserhaltungssysteme ihres Tanks hatten sich nach Beendigung des Auftau und Wiedererweckungsprogramms desaktiviert, ohne Rücksicht darauf, daß Iruna eigentlich nicht als wiedererweckt gelten konnte.
    Tovari Lokoshan zog seine Hand von ihrer Stirn zurück.
    Auf diese Weise würde er nichts über die Art und Schwere ihrer Verletzungen erfahren. Er mußte das kleine Durchleuchtungsgerät einsetzen, wenn er etwas darüber wissen wollte. Peinlich daran war nur, daß die Strahlen des Geräts von der Kombination Irunas nicht durchgelassen wurden, eine Eigenschaft, die sie mit einem SERUN gemein hatte. Folglich würde er die Akonin entkleiden müssen, um die Durchleuchtung zu ermöglichen.
    Er hätte dieses Dilemma vielleicht nie gelöst, wenn die Natur ihren Einschließungsring um den Überlebenstank nicht kontinuierlich zusammengezogen hätte - und wenn er aus größeren Entfernungen nicht das Pfeifen von Signalraketen und das Krachen von Blasterentladungen hätte hören können.
    Das zwang ihn zu schnellem Handeln.
    Dennoch schwitzte er vor Verlegenheit Blut und Wasser, als er Iruna die Kombination vom Körper streif te und nicht umhinkam, ihre weiblichen Formen zu mustern, die von der enganliegenden weißen Unterkleidung mehr betont denn verdeckt wurden. „Das darf ich Atlan niemals erzählen", sagte er zu sich selbst, während er das Durchleuchtungsgerät langsam über ihre Körperoberfläche führte.
    Im nächsten Moment krampfte sich alles in ihm zusammen, denn er sah im Betrachter die durch Pikosyns optisch für menschliche Augen aufbereiteten Bilder aus Irunas Körper - und er erkannte zu seinem Entsetzen, daß die inneren Organe wie Leber und Milz, Darmtrakt und Bauchspeicheldrüse, Magen, Lunge, Herz und Schilddrüse zersetzt und verbrannt worden sein mußten, als wären sie in einem Mikrowellenherd gegart worden.
    Er wußte nicht, welche heimtückische Waffe diese Zerstörungen angerichtet hatte, ohne dabei das Äußere der Akonin zu verletzen, aber er wußte, daß diese
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