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1365 - Die Astrologen von Hangay

Titel: 1365 - Die Astrologen von Hangay
Autoren: Unbekannt
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Transthesizer übersetzte: „Habe ihn gesehen... sie ... die zweite Traumgestalt. Jordans Leidensgenossen. Ich ..."
    „Erhole dich erst einmal von dem Schock", beruhigte Rhodan den Attavenno. Er brauchte keine weiteren Erklärungen und wußte auch so, welchen Traum Beodu meinte. „Wir reden später darüber, wenn du dich besser fühlst."
    Beodu schien nichts zu fehlen. Er dürfte nur beim Anblick eines Wesens, das er für eine seiner Traumgestalten hielt, das Bewußtsein verloren haben.
    Rhodan blickte in die Richtung, in der das in eine Staubwolke gehüllte Gefährt verschwunden war. Dort lag auch die Stadt, die sie schon beim Landeanflug ausgemacht hatten. Sie war etwa fünf Kilometer entfernt. Dahinter erstreckte sich eine begrünte Hügelgruppe, und in der Ferne, ganz weit im Westen, schimmerten die Gipfel einer Gebirgskette durch den Dunst. In nördlicher Richtung lag das Meer, im Osten und Süden erstreckte sich die wüstenartige Steppe mit dem Raumhafen in ihrem Rücken und seltsamen Sandwällen, die in Form konzentrischer Kreise angelegt waren.
    Aber weit und breit war kein Wald zu sehen. Dabei hatte Beodu von der zweiten Traumgestalt als Baumbewohner gesprochen. „Das kann nur ein Benguel gewesen sein, der in der Dampfmaschine geflohen ist", stellte Jordan fest. Mit Nachdruck fügte er hinzu: „Ein Benguel, was sonst."
    „Ich habe das Ergebnis der Analyse", meldete der Pikosyn.
    Das erinnerte Rhodan daran, daß er eine Laserdurchleuchtung der Verbindungswände des Raumhafengebäudes verlangt hatte; sie waren ihm doch sehr dünn und wenig dauerhaft erschienen. „Um welches Material handelt es sich?" fragte er daher. „Um Papier", antwortete der Pikosyn. „Papierwände?" wunderte sich Rhodan. „Jedenfalls um eine Art Papier", berichtigte der Pikosyn. „Exakter um ein Material auf Zellulosebasis, das durch entsprechende Beimengungen in verschiedener Qualität und Dicke und sogar transparent hergestellt werden kann."
    „Für die Ewigkeit bauen die Benguel gerade nicht", meinte Rhodan. „Das trifft nicht auf die Gebäuderahmen, die Gerüste zu", wandte der Pikosyn ein. „Das reicht", sagte Rhodan, der sich mit diesen Informationen zufriedengab. Der Pikosyn hatte sich über die Mikroempfänger gemeldet, so daß Rhodans Begleiter dem Dialog nicht hatten folgen können.
    Beodu war inzwischen wieder auf die Beine gekommen. Rhodan fiel auf, daß er es vermied, Jordan anzusehen. „Bist du wieder in Ordnung, Beodu?" erkundigte sich Rhodan, und nachdem der Attavenno das mit einem Pfeiflaut bestätigt hatte, fragte er: „Und du bist sicher, eine deiner Traumgestalten gesehen zu haben?"
    „Es kann nur ein Benguel gewesen sein", behauptete Jordan.
    Beodu wandte die Augen von ihm ab. „Der Baumbewohner, ja", sagte er. „Lange Arme„ um sich damit von Ast zu Ast schwingen zu können.
    Der Körper behaart, wo nicht bekleidet. Der Kopf mit mehr Haar als du, Perry. Fast ein Tierkopf. Wie im Traum, ganz genauso. Und dann ... er machte shinshü."
    „Was heißt dieses Wort?" fragte Rhodan. „Ich habe es noch nie gehört."
    „Er meint Anpassungsfähigkeit", erklärte Jordan. „Benguel können die Farbe ihres Felles in Notsituationen der ihrer Umgebung anpassen."
    „So eine Art Mimikry-Fähigkeit also."
    „Ja, Mimikry", bestätigte Beodu. „Zuerst hatte Fell Farbe von Hauswand, dann Fell wie Maschine. Fast unsichtbar."
    „Hm", machte Rhodan. „Und weswegen diese Sprachstörungen?"
    Beodu gab einen klagenden Pfeifton von sich, dann sagte er unter melodiösem Gezwitscher: „Es war wie im Traum. Und würde der Benguel im Traum reden, er würde genauso reden. Aber - könnten wir nicht das Thema wechseln?"
    „Warum nicht", sagte Rhodan. Aber vielleicht würden sie irgendwann doch noch darauf zurückkommen müssen. „Jetzt suchen wir erst einmal die Stadt auf. Mal sehen, was uns dort erwartet." Rhodan rechnete sogar damit, daß der geflohene Benguel Alarm geschlagen hatte und daß man ihnen ein Aufgebot entgegenschicken würde.
    Aber warum hatte man dann nicht schon früher auf die Landung der geflügelten JUATAFU reagiert?
    Auf dem Weg zur Stadt ereignete sich nichts. Die Benguel kamen nicht aus ihrer Stadt. Keine bewaffneten Truppen wurden aufgeboten, kein Begrüßungskomitee ließ sich blicken - überhaupt war das Umland der Stadt völlig verwaist, ganz genauso wie der Raumhafen.
    Nach zwei Kilometern kamen sie in die Nähe des Ringwalls, und Rhodan beschloß, die kaum zweihundert Meter Umweg zu machen,
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