Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1365 - Die Astrologen von Hangay

Titel: 1365 - Die Astrologen von Hangay
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht ab.
    Einige der Zuschauer kamen auf den Wall geklettert, sparten nicht mit Zurufen und wilden Gesten.
    Rhodan erkannte vorerst nur, daß es sich um annähernd Humanoide handelte, mit zwei Armen und zwei Beinen, einem Korpus und einem Kopf, alles wie beim Menschen angeordnet, nur etwas anders proportioniert. Die Arme waren zu lang, sie reichten bis zum Boden. Und die Körper behaart, sofern sie nicht von Gewändern eingehüllt waren.
    Das also waren Benguel. Und in welcher Beziehung standen sie zu ESTARTU, falls überhaupt in irgendeiner?
    Ein Benguel begann neben dem Globus herzulaufen, einige andere folgten. Rhodan feuerte sie durch Zurufe an. Er konnte sie nun eingehender studieren.
    Sie waren klein, im Durchschnitt nicht größer als 120 Zentimeter, schlank, schnell auf den Beinen und gestenreich mit den langen Armen - und das auch beim Laufen. Sie warfen aus großen Augen unter stark hervorspringenden Augenbrauenwülsten gehetzte Blicke zur Fahrerkabine hinauf. Ihr langes, strohfarbenes Haupthaar wehte mähnenartig im Wind. Einige von ihnen hatten imposante Backenbärte, die Rhodan auf ein reiferes Alter schließen ließen. Es konnte sich aber ebensogut um geschlechtliche Unterscheidungsmerkmale handeln.
    Rhodan forderte sie durch Handbewegungen auf, auf den rotierend schwebenden Globus aufzuspringen.
    Und drei von ihnen kamen der Aufforderung nach. Beodu schrie auf. „Nein!" rief er entsetzt. „Es sind meine Traumgestalten. Ich will sie nicht töten."
    Die drei Benguel hangelten sich behende von dem Gestänge des äußeren, rotierenden Globusses zum ruhenden Zentrum. „Geht weg!" herrschte Beodu sie hysterisch an. „Es wäre euer Tod."
    Rhodan verstand nicht, warum sich der Attavenno beim Anblick der Benguel derart gebärdete. Schließlich hatte er es relativ ruhig aufgenommen, als er Jordan zum erstenmal begegnete und ihn als eine der beiden Traumgestalten erkannte.
    Der Benguel, der ihm am nächsten stand, schüttelte nur verneinend den Kopf, dann blickte er zu Rhodan hinüber. „Du bist nicht der Fährmann des Todes", sagte er auf kartanisch und mit einer hohen, fast kindlich wirkenden Stimme. „Nein, das bist du nicht."
    „Was bin ich dann?" erkundigte sich Rhodan und erwiderte den Blick der großen, nunmehr treuherzigen Augen.
    Der Benguel war etwas größer als 1,20 Meter. Seine beidseitig gescheitelte Mähne fiel ihm tief auf den Rücken, sein Backenbart war an den Spitzen nach oben gezwirbelt, und er trug eine Art Overall von pelzfarbenem Braun, der ihm um den ausgemergelt wirkenden Körper schlotterte. Er kräuselte seine knollenartige Nase und fletschte dann die Zähne seines kräftigen, ausladenden Gebisses. „Was du wirklich bist, das wird sich nach dem Stillstand erweisen", sagte er mit etwas rauherer, aber nichtsdestotrotz falsettähnlicher Stimme. „Doch hast du uns - und allen, die wir noch einmal die Inbetriebnahme des Guberniums verlangten - ein unerwartetes Geschenk gemacht. Ich bin auf die abschließende Auswertung gespannt."
    Beodu, der dem Benguel nur bis zur Schulter reichte, stand mit hängenden Kopflappen und geschlossenen Augen da. Seine Rüsselöffnung bebte, ohne daß ein Laut herauskam.
    Obren hatte nun die Mitte der gewaltigen Tribüne erreicht. Sie hatte sich längst bis auf den letzten Platz gefüllt, und unter den Zuschauern herrschte ein unbeschreibliches Gedränge, das entstand, weil keiner von ihnen auch nur eine Sekunde still stand. Es gab ein ständiges Hin und Her, die Positionen wurden dauernd gewechselt, es wurde gestoßen und gedrängt und nicht selten übereinander hinweggeklettert.
    Aber es kam zu keinen Handgreiflichkeiten, was auf eine als ganz natürlich empfundene Hektik schließen ließ.
    Rhodan nannte dem Benguel seinen Namen und erkundigte sich dann nach dem seinen.
    Plötzlich wurde der Benguel verstockt. Er preßte den Mund zu, wie um zu verhindern, daß sich seine Zunge selbständig machte und er etwas ausplauderte, was er nicht wollte. „Willst du mir deinen Namen nicht nennen?" erkundigte sich Rhodan.
    Der Benguel wollte sich fluchtartig abwenden, aber da griff Rhodan blitzschnell nach ihm und hielt ihn an der Schulter fest. „Ich muß jetzt aussteigen und möchte dir das Steuer des achten Planeten übergeben", sagte Rhodan. „Nein!" wehrte der Benguel entsetzt ab. Die beiden anderen waren bereits geflüchtet und sprangen vom rotierenden Globus ab. Durch die Menge der Zuschauer ging ein schriller Aufschrei. Der Benguel fügte hinzu: „Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher