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1365 - Die Astrologen von Hangay

Titel: 1365 - Die Astrologen von Hangay
Autoren: Unbekannt
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persönlich, sondern irgendeinen Juatafu-Roboter von dieser Gestalt. Aber die Juatafus waren von vielfältiger Gestalt, und es gab nur wenige, die so aussahen wie Jordan.
    Beodu hatte auch andere Träume, doch dieser eine wiederholte sich am häufigsten. Und er war überzeugt, daß alle seine Träume „Schlüssel zu zukünftigen Geschehen" seien. Perry Rhodan versuchte zwar nicht, ihm diese Wundergläubigkeit auszureden, glaubte aber bei sich, daß es sich um eine Art Dejävu-Erlebnis handelte: nämlich daß sich aus der einmal früher stattgefundenen Begegnung mit einem Juatafu vom Typ Jordans dieser Wahrtraum geformt hatte. Entweder erinnerte sich Beodu nicht mehr bewußt an eine solche Begegnung, oder er gestand sie einfach nicht ein.
    Vielleicht steckte auch mehr dahinter, diese Möglichkeit wollte Rhodan nicht völlig ausschließen.
    Beodu war eine kleinere, nur etwas über einen Meter große Ausgabe eines Venno, wie Rhodan sie schon früher kennengelernt hatte, etwa in der Gestalt des verräterischen Liutalf.
    Die Attavennok waren das Stammvolk der durch kontinuierliche Mutation hochgewachsenen Vennok. Und auf der Ursprungswelt sollte es etwa 3 Millionen Zwerg-Vennok geben.
    Beodu hüllte seinen Körper in einen bis zum Boden reichenden Umhang, der seine mehrgelenkigen Beine verhüllte und unter dem er auch seine langen Arme mit den beiden Ellenbogengelenken verbarg.
    Oft sah nur sein Kopf mit Sprechrüssel und mit den beiden Schädelschwingen heraus, an dessen Enden die Augen saßen. Beim Sprechen konnte Beodu seine Körpersprache auf seine Physiognomie reduzieren. Das heißt, er kam damit aus, die Schwingen mit den Augen pendeln zu lassen, den Rüssel beim Sprechen zu kräuseln, zu dehnen oder zu verlängern; er brauchte damit nicht unbedingt mit den dreifingrigen, klobigen Händen zu gestikulieren.
    Das Vennisch, das Beodu sprach, kam einem Vogelgezwitscher sehr nahe, und da die Natur ihn und seinesgleichen nicht mit dem entsprechenden Organ ausgestattet hatte, um eine Sprache wie das Kartanisch zu beherrschen, trug er in seinem Rüssel einen halborganischen Translator-Synthesizer, der jedoch nicht in der Lage war, das vennische Gezwitscher auszuschalten. Und darum wurde Beodu beim Sprechen ständig von Vogelgesang begleitet. Das klang sehr melodisch, war jedoch auch insofern irritierend, als es eine beinharte Aussage verniedlichen konnte. Dies jedoch ganz allgemein, auf Beodu traf das nicht zu, denn der ließ sich nicht zu emotionsgeladenen Äußerungen hinreißen.
    Beodu war in der Tat auch vom Temperament her ein Träumer.
    Doch als sie die vermeintlichen Verwaltungsgebäude am Rand des Raumhafens erreichten, drehte er durch.
    Die flachen, einstöckigen Gebäude wirkten verwahrlost und verwaist. Sie bestanden aus Pfeilern, die wie aus Lehm geformt oder aus ockerfarbenem Beton gegossen schienen. Dazwischen spannten sich dünne Trennwände, in die ebensolche filigrane, zerbrechlich wirkende Türen und Fenster eingehängt waren.
    Aus dem Dach des größten Gebäudes ragte ein Mast heraus, zwanzig Meter hoch, mit einem Parabolspiegel versehen und einer Reihe weiterer technischer Anhängsel, bei dem es sich durchaus um eine Hyperfunkantenne handeln konnte. Aber das war das einzige Anzeichen einer Technik.
    Energiequellen, aktive Energiequellen, gab es keine, das verrieten Rhodan die Ortungsgeräte der Netzkombination. Ebenso herrschte Funkstille. „Der Raumhafenstützpunkt scheint nicht besetzt zu sein", sagte Rhodan gerade, als hinter dem Gebäude ein Tuckern wie von einem Traktordiesel erklang. Perry Rhodan erinnerte sich noch sehr gut an solche Geräusche seiner Kindheit. Und jetzt erst merkte er, daß Beodu nicht bei ihnen war.
    Jordan schien denselben Gedanken wie Rhodan zu haben, denn er flitzte auf seinen vier Beinen die Gebäudefront entlang und um die Ecke. Gleich darauf rief er in sothalk und auf kartanisch: „Mörder! Mörder! Feiger Meuchelmörder!"
    Als Rhodan die andere Seite des Gebäudes erreichte, sah er nur noch eine sich entfernende Staubwolke, durch die ein kleiner werdendes Objekt unbekannter Form und Konstruktion undeutlich zu sehen war. Und aus der Sandwolke stieg im Rhythmus des Tuckerns Rauch auf - wie von einer Dampfmaschine.
    Rhodan wandte sich ab und Jordan zu, der sich um den am Boden liegenden Beodu bemühte. Als Rhodan sich über ihn beugte, drehte ihm der Attavenno die beiden schwingenartigen Kopflappen zu und richtete beide Augen auf ihn.
    Er zwitscherte verhalten, und der
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