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1363 - Hexen, Witwen und Assunga

1363 - Hexen, Witwen und Assunga

Titel: 1363 - Hexen, Witwen und Assunga
Autoren: Jason Dark
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geöffnet.
    »Du hast die Wahl, Lilian.«
    Sie kennt meinen Namen!, schrie es in ihr. Woher kennt sie meinen Namen?
    »Du hast die Wahl!«, wiederholte die Fremde.
    Erst jetzt reagierte sie. »Bitte, ich weiß nicht. Welche Wahl habe ich denn?«
    Die Fremde lächelte lauernd. Der Wind strich dabei durch das angegraute Haar der Frau. Auf dem Friedhof wirkte sie wie eine Totenfee, die eine Gruft verlassen hatte, um ihr Reich auch außen zu kontrollieren.
    »Entweder du kommst mit mir, oder du wirst ebenso sterben wie dein Mann hier!«
    Lilian war geschockt. Wie vor den Kopf geschlagen. Das Wort begreifen existierte nicht mehr für sie. In diesen Momenten war sie aus dem normalen Leben herausgerissen worden. Dennoch suchte sie krampfhaft nach einer Antwort.
    »Warum sollte ich…«
    Die Fremde ließ sie nicht ausreden. »Du weißt es genau, Lilian.«
    »Nein, ich…«
    »Hast du nicht den Kontakt zu uns gesucht?«
    Allmählich kehrte Lilian zurück in die Normalität. »Den… den … Kontakt?«, hauchte sie. »Um Himmels willen, welchen Kontakt sollte ich denn gesucht haben?«
    »Du weißt es.«
    »Nein, ich…«
    »Die andere Ebene.«
    Die Fremde hatte sich geöffnet, und sie ließ Lilian Wayne auch Zeit, um nachzudenken. Noch war sie nicht auf dem Laufenden. Sie strengte sich an, um etwas herauszufinden, aber es fiel ihr einfach zu schwer.
    »Ich wüsste nicht, was…«
    »Du wolltest uns finden. Denk nach.«
    Lilian sah auch gedanklich wieder klarer. Und es fiel ihr wie Schuppen von den Augen. Ja, ihre Kontaktsuche zu den anderen Frauen, die man Hexen nannte und an die sie nie so geglaubt hatte, wie es sich die meisten Menschen erzählten.
    »Hexen…?«, flüsterte sie.
    »Richtig.«
    Lilian Wayne musste schlucken. »Du… du … gehörst zu ihnen?«
    Sie fragte es so, als könnte sie es nicht glauben. »Du bist eine… eine Hexe? Eine echte Hexe?«
    »Ich weiß nicht, ob ich das bin. Aber wenn es deine Meinung ist, dann bin ich es.«
    Es war Lilian unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen. Die Hexen waren ihr bisher so fremd gewesen, obwohl sie sich nach ihnen gesehnt hatte. Jetzt, wo sie mit diesem Problem direkt konfrontiert wurde, konnte sie es nicht glauben. Besonders nicht, weil ihr Mann in der Nähe auf dem Boden lag und sie nicht wusste, ob er tot war oder nicht. Sie konnte ihrem eigentlichen Vorhaben nichts mehr abgewinnen und schüttelte den Kopf.
    »Nein…?«, flüsterte die Fremde.
    »Ich muss einen Arzt rufen.«
    »Irrtum. Er braucht keinen Arzt mehr. Und du wirst bald auch keinen mehr brauchen, wenn du nicht das tust, was von dir verlange. Es ist kein Spaß, Lilian…«
    »Sicher, das weiß ich inzwischen«, flüsterte sie mit tonloser Stimme. »Aber warum das mit meinem Mann?«
    »Wir gehören zu den Frauen, die unabhängig sind. Du solltest dich durch nichts ablenken lassen, durch gar nichts, verstehst du? Unabhängig, autark. Nur für uns da sein. Du hast dich nach unserem Kreis gesehnt. Wir haben deinen Wunsch verstanden, und nun bin ich da, um ihn dir zu erfüllen.«
    Lilian Wayne begriff die Welt nicht mehr. Was hier passierte, damit hatte sie niemals rechnen können. Sie hätte auch nie gedacht, dass der Tod so gnadenlos zuschlagen könnte, und der kalte Schauer auf ihrem Rücken verdichtete sich immer stärker.
    Sie suchte nach einem Ausweg, aber sie wusste zugleich, dass es für sie keinen gab. Es existierte nur der Weg nach vorn, und der bedeutete, dass sie sich aufgeben musste, um in die Gemeinschaft der anderen Frauen aufgenommen zu werden.
    Aufgeben…
    Das Leben auf irgendeine Art und Weise verlassen, ohne dabei in den Tod zu gehen und letztlich doch so etwas Ähnliches wie tot zu sein.
    »Du kannst auch bleiben, Lilian. Du kannst mich ignorieren, aber ich werde dich nicht mehr vergessen. Ich habe einen Auftrag. Ich will dir keine weitere Waffe zeigen. Nur möchte ich dir versichern, dass ich noch eine bei mir habe.« Sie griff in die rechte Tasche des grauen Mantels. Sehr schnell beulte sich der Stoff aus, und es konnte durchaus sein, dass sie tatsächlich mit einer Waffe spielte.
    Tot oder in ein Ungewisses Schicksal schreiten?
    Lilian musste sich jetzt und hier entscheiden. Sie konnte ihre Gedanken nicht mehr an ihrem Mann festhängen, denn es ging um sie und ihre Zukunft.
    »Was hast du mit mir vor?«
    »Lass dich überraschen. Du wirst bestimmt froh sein. Du bist eine Witwe. Unabhängig. Wir brauchen solche Frauen, die ohne Bindung sind. Das ist wunderbar…«
    Nichts war für
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