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1362 - Die Rivalin

1362 - Die Rivalin

Titel: 1362 - Die Rivalin
Autoren: Jason Dark
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einem langen Schritt umging sie den Tisch und stand plötzlich in Janes Nähe.
    Sie wartete ab.
    Dann trat sie blitzschnell zu. Es war ihre einzige Chance. Der Tritt erwischte den Unterleib der Unperson. Camilla fluchte und wurde nach hinten gestoßen.
    Für einen Moment hatte sie die Übersicht verloren, was Jane Collins als Chance ansah.
    Auch wenn sie nicht fit war, sie sprang aus dem Sessel hervor, sie erlebte den Schwindel, aber sie wollte nur eines. An dieser Camilla vorbeikommen und die Tür erreichen, um dann den Weg nach draußen zu schaffen…
    ***
    »Willst du Jane nicht vorher anrufen?«, fragte Shao. Da hatten wir Mayfair bereits erreicht. In diesem Stadtteil wohnte Jane Collins. Ich beneidete sie darum. Wer hier lebte, der wohnte ruhig und hatte es trotzdem nicht weit bis zum Zentrum.
    »Nein, das soll eine Überraschung werden.«
    Shao lachte leise. »Hoffentlich ist es für sie keine böse.«
    »Ha, ha.«
    Suko fuhr bereits langsamer. Auch tagsüber gab es nicht viel Verkehr in dieser Straße. In den Abendstunden nahm er noch weiter ab, und in der Nacht schlief er fast ganz ein.
    Suko ließ den BMW bis in die Höhe des Eingangs rollen und stoppte.
    Ich hatte mich losgeschnallt und unternahm einen letzten Versuch.
    »Wenn euch das stört, dass ich sie besuchen will, dann denke ich, dass ihr mitkommen könnt.«
    »Auf keinen Fall!«, rief Shao.
    »Warum nicht?«
    Sie lächelte in den Fond hinein. »Weil wir uns selbst genug sind, John. Vielleicht klappt das bei dir und Jane ja auch.«
    »Was ihr immer denkt.«
    »Wahrscheinlich das Richtige«, erklärte Suko trocken, der mir noch viel Spaß wünschte, als ich die Tür öffnete und ausstieg. Suko fuhr sofort an. Ich blieb neben dem Gehsteig auf der Straße stehen, flankiert von zwei Platanen, die bereits Blätter bekommen hatten und so ein leichtes Dach aus Laub bildeten.
    Die Heckleuchten verglühten, und mein Blick glitt über den Straßenbelag, dessen Feuchtigkeit der Wind noch nicht getrocknet hatte.
    Zum Glück regnete es nicht mehr, nur der Wind blies in mein Gesicht, aber der ließ sich ertragen.
    Um die Haustür zu erreichen, musste ich durch einen kleinen Vorgarten gehen, auf den Sarah Goldwyn immer so stolz gewesen war. Ich dachte auch jetzt daran, wie oft ich diesen Weg schon beschritten hatte, nur unter anderen Voraussetzungen. Da hatte die Horror-Oma noch gelebt, doch nun lag sie auf dem Friedhof. Das Jane und ich damals zu spät gekommen waren, daran hatten wir heute noch zu knacken, und die Gedanken daran würde ich nie im Leben loswerden.
    Mein Blick fiel automatisch auf das Haus. Ich sah Licht in der Küche, aber es bewegte sich niemand hinter der Scheibe. Um diese Zeit hielt sich Jane Collins meist in der oberen Etage auf, in der sie ihre kleine Wohnung hatte.
    Vor der Haustür blieb ich stehen. Normal wäre gewesen, wenn ich geklingelt hätte, doch das tat ich nicht. Den genauen Grund kannte ich nicht. Es mochte daran liegen, dass mich etwas störte, aber ich wusste nicht, was es war.
    Die Stille?
    Ich ging von der Haustür weg und trat an das Küchenfenster heran. Der Blick in den Raum brachte mich auch nicht weiter, denn dort hielt sich niemand auf.
    Warum brannte dann das Licht? Wollte Jane irgendwelchen Leuten klar machen, dass sie zu Hause war?
    Es konnte schon sein, denn durch diese Gegend strichen immer wieder Einbrecher auf der Suche nach einem lohnenden Bruch.
    Auch durfte ich nicht vergessen, dass Jane nicht allein lebte. Ich musste mich immer auf eine Person wie Justine Cavallo gefasst machen.
    Anschellen und rein!
    Ich ging wieder zurück zur Haustür. Von meinem so normalen Plan war ich nicht begeistert, ohne dafür allerdings ein Grund nennen zu können.
    Trotzdem blieb ich dabei. Mein Finger hatte den Klingelknopf noch nicht berührt, als ich aus dem Haus etwas hörte. Das Geräusche erwischte meine Ohren nur leise, trotzdem schalteten sämtliche Nerven bei mir auf Alarm.
    Es waren dumpfe Aufschläge gewesen.
    Nur blieb es dabei nicht.
    Denn plötzlich hörte ich den gellenden Frauenschrei!
    ***
    Einen Schrei vernahm auch Jane Collins. Sie hatte ihn nicht ausgestoßen. Er stammte von ihrer unheimlichen Besucherin, und es war ein Schrei der Überraschung und der Wut gewesen, denn mit dieser Aktion hatte sie nicht gerechnet.
    Für Jane Collins war es erst mal wichtig, die Tür zu erreichen und aus dem Zimmer zu kommen. Sie wollte auch nicht mehr an ihren eigenen Zustand denken, das würde sie zu stark ablenken. Für sie
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