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1362 - Der Sonnensucher

Titel: 1362 - Der Sonnensucher
Autoren: Unbekannt
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Brustscheinwerfers. Die Vielfalt der Formen und Strukturen, die ihm entgegenleuchtete, war so groß, daß er im ersten Augenblick nicht wußte, ob es ein Gegenstand war, der dort unten auf der Sohle der Schlucht lag, oder mehrere.
    Etwas Langes, Schlankes, das aussah wie zwei zusammengeklappte Windmühlenflügel, reckte sich ihm entgegen. Die Flügel wuchsen aus den Kanten einer rechteckigen Fläche, in deren Mitte ein quaderförmiger Aufbau saß. Die Flügel, die Fläche und der Quader bestanden aus silbrig schimmerndem Metall. Nirgendwo war auch nur eine Spur von Korrosion zu sehen. Das fremdartige Gebilde, was immer es sein mochte, befand sich entweder noch nicht lange hier, oder es bestand aus einem unerhört widerstandsfähigen Werkstoff.
    Während er weiter sank, erkannte er, daß die rechteckige Fläche in Wirklichkeit ebenfalls ein Quader war.
    Ihre Breite betrug zirka zwanzig Meter, die Länge fünfzig. Die Dicke des Quaders schätzte er auf zehn Meter. Das rückwärtige Ende des Quaders war gerundet, und unterhalb der Rundung schien es noch etwas zu geben, was der Scheinwerfer jedoch im Augenblick noch nicht zu erfassen vermochte.
    Die Flächen der beiden Windmühlenflügel glitten an ihm vorbei. Sie bestanden aus geschichteten dünnen Metallfolien, die auf der Vorderseite in einem starren, soliden Rahmen verankert waren. Er hatte ähnliche Strukturen schon oft gesehen. Es waren Energiesammler, und durch diese Erkenntnis wurde der Schluß nahegelegt, daß es sich bei dem eigenartig geformten Gebilde um ein Raumfahrzeug handeln müsse.
    Mochte der Himmel wissen, wie es auf den Grund der Schlucht geraten war; es wies, soweit er sehen konnte, keine Beschädigung auf. Während des Fluges im freien Raum wurden die beiden Flügel wahrscheinlich auseinandergeklappt und sogen Energie in sich auf, aus welcher Quelle auch immer.
    Er landete in der Nähe des quaderförmigen Aufbaus. Über ihm reckten sich die Windmühlenflügel gut siebzig Meter in die Nacht hinauf. Ganz oben, am Rand der Schlucht, verblieb noch ein Rest Tageslicht.
    Von seinem Standort aus konnte er die Bugkante des Raumboots, in dem Beodu auf ihn wartete, gut sehen. Das beruhigte ihn - aus einem Grund, den er sich im Augenblick selbst noch nicht erklären konnte.
    Es interessierte ihn zu erfahren, was hinter der Rundung lag, mit der der quaderförmige Oberteil des fremden Fahrzeugs endete. Er schwebte ein paar Meter zur Seite, bis ihm die Aufbauten den Blick nicht mehr versperrten, und leuchtete dann in die Tiefe. Was er sah, war ein zweites Bauteil, ebenso groß und ebenso geformt wie das obere, das schräg nach unten ragte. Die beiden Quader waren in einem Winkel von etwas 110 Grad miteinander verbunden, und die Kanten, entlang deren sie aufeinanderstießen, waren abgerundet. Das Gebilde in seiner Gesamtheit erweckte Assoziationen mit einer Pistole: Das nach unten zeigende Bauteil war der Griff, der horizontal verlaufende obere Quader stellte den Lauf dar. Der Aufbau, in dessen Nähe er ursprünglich gelandet war, mochte das Visier sein. Das einzige, was zu der Analogie nicht paßte, waren die beiden Windmühlenflügel.
    Er kehrte zu seinem früheren Standort zurück. Der Pikosyn meldete sich. „Maße erfaßt", sagte er auf terranisch. „Höhe, ohne Flügel, sechzig Meter, Länge fünfzig. Die Flügel sind siebzig Meter hoch."
    „Was hat das Ding hier unten zu suchen?" fragte Perry Rhodan.
    Sofort war Beodus Stimme zu hören. „Sprichst du zu mir?" erkundigte er sich besorgt. „Nein", antwortete Rhodan. „Solange ich nicht Kartanisch spreche, brauchst du auf meine Worte nicht zu achten."
    „Was es hier sucht, weiß ich natürlich nicht", erklärte der Pikosyn. „Ich halte es für ein Raumfahrzeug, und zwar für ein solches, das nicht für die Landung auf Himmelskörpern gedacht ist. Zumindest nicht auf solchen mit Atmosphäre. Es fehlt ihm jede aerodynamische Form. Das untere Bauteil ruht auf dem Boden der Schlucht, das obere lehnt sich gegen die Felswand. Es befindet sich in stabiler Lage. Allerdings muß man in Rechnung stellen, daß es hier zahlreiche Erdbeben gibt. Wenn wirklich einmal schwere Erschütterungen des Untergrunds auftreten, kann es sein, daß das Ding umkippt."
    „Such in deinem Gedächtnis", forderte Perry Rhodan die synthetische Intelligenz auf. „Wo baut man solche Fahrzeuge?"
    „Da kann ich suchen, bis ich schwarz werde", antwortete der Pikosyn, der, wiewohl synthetisch, doch über ein gewisses Maß organischen
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