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1361 - Sheilas Horrorzeit

1361 - Sheilas Horrorzeit

Titel: 1361 - Sheilas Horrorzeit
Autoren: Jason Dark
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sie sich um und schaute wieder zurück in den Stall.
    »Sheila…?«
    »Ja.«
    »Bist du zufrieden?«
    »Das bin ich.«
    »Auch bei den Schweinen?«
    »Sie sind meine Freunde!«
    Saladin musste einfach laut lachen. »Ja, du hast dich nicht geirrt. Es sind deine Freunde. Aber nur, weil ich es will. Ansonsten mögen sie es nicht, wenn Menschen in ihr Reich eindringen. Hör genau zu, Sheila!« Er holte kurz Luft und sagte laut und deutlich:
    »Der Tod ist dein Freund!«
    Genau diese Worte lösten den Bann, um für Sheila Conolly den blanken Horror freizulassen…
    ***
    Leer!
    Ja, wir empfanden das Haus der Conollys als leer. Ohne Sheila fehlte ihm einfach die Seele. Das spürten wir genau, ohne darüber sprechen zu müssen.
    Es gab zum einen nicht viel zu reden. Sheila war noch nicht zurückgekehrt, und ich hatte auch keinen Anruf meines Chefs erhalten, was die Fahndung anging.
    Bill war im Bad verschwunden, um sich frisch zu machen und andere Kleidung anzuziehen. Suko und ich warteten in seinem Arbeitszimmer auf die Rückkehr.
    »Wie siehst du unsere Chancen, John?«
    Ich zog meine Mundwinkel nach unten. »Soll ich sagen, dass ich sie ebenso sehe wie du?«
    »Nein, das ist nicht gut. Ich bin eigentlich befangen, weil ich schon zu viel erlebt habe, als ich in diesem Zustand war und unter dem Bann gestanden habe. Eine direkte Erinnerung daran habe ich nicht, aber man hat mir die grauenhaften Folgen genannt, und so etwas wünsche ich Sheila auf keinen Fall.«
    Da gab ich ihm Recht, bestand aber nicht mehr auf diesem Thema und sagte: »Sie wird sich melden müssen.«
    »Warum sollte sie das tun?«
    »Weil Saladin nichts grundlos unternimmt. Er hat Sheila in seiner Gewalt, und ich bin davon überzeugt, dass er uns damit treffen will. Für mich läuft es auf eine Erpressung hinaus.«
    Ich erwartete von Suko eine Bestätigung, die gab er mir jedoch nicht. Stattdessen schaute er mich schief von der Seite her an, um etwas später den Kopf zu schütteln.
    »Nicht?«
    Suko lehnte sich an ein mit Büchern vollgestopftes Regal. »Ich denke anders darüber, John.«
    »Warum?«
    »Weil er Sheila für andere Dinge benötigt, aber nicht als Druckmittel.« Er sprach sehr leise, denn Bill sollte ihn auf keinen Fall hören. »Er wird sie losschicken, wenn sie unter seinem Bann steht. Und sie wird alles für ihn tun, das heißt, sie macht, was er will, was er ihr befiehlt. So ist es bei mir auch gewesen, und Sheila wird sich später ebenfalls an nichts erinnern können. Du kannst dir darüber deine eigenen Gedanken machen, John, aber ich denke schon, dass es so laufen wird.«
    Großartig Gedanken darüber zu machen brauchte ich mir nicht.
    Was Suko da nur angedeutet hatte, war verdammt schlimm, wenn man es weiterdachte. Er konnte Sheila sogar als Selbstmörderin losschicken, ohne dass sie sich dessen bewusst war.
    Plötzlich erschien auf meinem gesamten Körper eine Gänsehaut, was Suko nicht verborgen blieb.
    »Ich kann mir denken, was in dir vorgeht. Es steht dir im Gesicht geschrieben, und ich will dir ehrlich sagen, dass meine Gedanken keineswegs andere sind.«
    »Hör auf!«, flüsterte ich und ballte dabei vor Wut die rechte Hand.
    Ich musste zwangsläufig daran denken, dass ein Selbstmordattentäter das Kloster in Alet-les-Bains zur Hälfte zerstört hatte. Auch dahinter hatte Saladin gesteckt.
    »Verflucht«, flüsterte ich weiter. »Und weißt du, was das Schlimmste an der Sache ist?«
    »Ja, unsere Hilflosigkeit.«
    »Genau. Wir stehen hier herum und sind unfähig, etwas zu unternehmen.«
    Mein Freund hob die Schultern. Diese Geste der Hilflosigkeit sagte eigentlich alles.
    Worauf konnten wir noch setzen?
    Ich wusste es nicht. Auf die Fahndung? Beinahe hätte ich aufgelacht. Ich schätzte Saladin genau richtig ein. Er war jemand, der nicht nur nachdachte, er war auch mit allen Wassern gewaschen und hatte bestimmt alles einkalkuliert.
    Als hätte Sir James meine Gedanken erraten, meldete er sich über mein Handy. Normalerweise bleibt seine Stimme bei den Meldungen oder Berichten neutral. In diesem Fall jedoch hatte sie einen Klang, der mich aufhorchen ließ. Es lag eine gewisse Trauer darin.
    »Wir haben keinen Erfolg gehabt, John. Es sind zwar zahlreiche Motorradfahrer in unser Fahndungsnetz gefahren, aber es waren die falschen Leute. Alle harmlos, und so bleibt unser Problem weiterhin bestehen. Sheila und Saladin sind verschwunden.«
    »Ich dachte es mir, Sir.«
    »Jetzt müssen wir nachdenken und dürfen nichts überstürzen.
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