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1361 - Das Anklam-Projekt

Titel: 1361 - Das Anklam-Projekt
Autoren: Unbekannt
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Kern tobten die entfesselten Gewalten der thermonuklearen Schmelze um ein vieles heftiger und heißer als im Herzen der irdischen Sonne. Anklams Strahlungsleistung übertraf die Sols um einen Faktor 180.
    Die Oberflächengravitation des Mondes Gangha betrug knapp ein halbes Gravo. Die Luft war atembar, aber so dünn wie auf dem Gipfel des Pikes Peak. Wer sich im Freien aufhielt, der tat gut daran, seine Bewegungen sorgfältig einzuteilen. Die Vennok waren von ihrer Heimatwelt her offenbar auch an höhere Drücke gewöhnt. Die Gebäude waren luftdicht und durch Schleusen gesichert. Die Luft im Inneren stand unter einem Druck von 0,9 Atmosphären.
    Perry Rhodan stand im Schatten eines kubischen Aufbaus, der die Schleuse des Dachzugangs enthielt.
    Sein Blick ging hinunter zu einer kleinen, flachen Senke, die halbwegs zwischen dem Gebäudeklotz und dem Tümpel mit den Wohnbaracken lag. Dort stand LEDA, ein Ellipsoid von 15 Metern Lange und einem Maximaldurchmesser von acht Metern, einem leicht flachgedrückten Ei nicht unähnlich, metallen schimmernd. Er hatte Verbindung mit der Kapsel. Er konnte sie ansprechen, und sie antwortete ihm. Aber sich ihr nähern, das konnte er nicht. Wenn man genau hinsah, bemerkte man das matte Flimmern des energetischen Feldes, mit dem die Vennok das Fahrzeug umgeben hatten. Das Feld war inzwischen analysiert. LEDA hatte seine Struktur bis hinab zur letzten Komponente aufgeschlüsselt. Die energetische Hülle war undurchdringlich. Auch LEDA mit ihrer Vielfalt an technischen Mitteln, die aus den Werkstätten der Querionen stammten, konnte ihr nichts anhaben. Sollte es Perry Rhodan eines Tages einfallen, Gangha gegen den Willen der Vennok verlassen zu wollen, dann würde ihm nichts anderes übrigbleiben, als die Projektoren zu vernichten, die das Feld erzeugten. Über die Ebene verstreut lagen elf flinke Raumboote, flach und elliptisch geformt, mit bunten Markierungen versehen und mit Kontrollflächen ausgestattet, die ihnen das Manövrieren in planetarischen und lunaren Atmosphären erleichterten. Mit Hilfe dieser Boote gelangten die Vennok an ihre Einsatzorte, wenn Alarm gegeben wurde. Denn Liutalf und seine Truppe hatten allein die Aufgabe, das Anklam-Projekt gegen Störungen von außen abzusichern.
    All diese Informationen und noch ein paar mehr hatte er von Liutalf selbst erhalten. Seit einem lunaren Tag befand er sich auf Gangha. Liutalfs Raumboote hatten LEDA bis zu ihrem Standort drunten in der Senke geleitet. Die energetische Feldhülle hatte man angelegt, nachdem er von Bord gegangen war.
    Liutalf und zwei seiner Leutnants hatten ihn zu seiner Unterkunft im obersten Stockwerk des Gebäudeklotzes gebracht. Drei Räume standen ihm zur Verfügung, die mit einigem Geschick und viel Improvisation seinen Bedürfnissen entsprechend eingerichtet worden waren.
    Die Vennok behandelten ihn mit großer Zuvorkommenheit, ließen je doch keine Sekunde einen Zweifel daran, daß er ihr Gefangener war. Man hatte Perry Rhodan klargemacht, daß er freien Zugang zum Dach habe, sich in der Hauptsache aber in seinen drei Räumen aufhalten solle. Man werde über ihn beraten und ihm bei Gelegenheit mitteilen, wie weiter mit ihm verfahren werden solle.
    Nachdem die beiden Leutnants sich verabschiedet hatten, war Liutalf noch eine Weile bei ihm geblieben und hatte ihm einen Vortrag gehalten. Er hatte ihm erklärt, er sei der Befehlshaber der Vennok-Garnison auf Gangha. Unter seinem Kommando stünden 5000 Soldaten, deren Aufgabe sei, das Anklam-Projekt zu schützen. Sein einziger und unmittelbarer Vorgesetzter heiße Ren-No und sei Projektleiter auf Drifaal, dem achten Mond des Planeten Zimbon. Zu einer Unterhaltung mit Liutalf war es nicht gekommen.
    Rhodans Fragen hatte der Venno einfach übergangen. Was es mit dem Anklam-Projekt auf sich habe, welchem Volk Ren-No angehöre, ob man einen Angriff der Hauri befürchte - darüber hatte Liutalf sich nicht auslassen wollen.
    Die Nacht war gekommen und gegangen. Perry Rhodan hatte den Planeten Langlai als helle Scheibe im dunklen Himmel schweben sehen; seine scheinbare Größe betrug immerhin gut das Doppelte der Sonne Anklam. Es war ihm gelungen, ein paar Stunden zu schlafen. Sorge um sein Schicksal machte er sich nicht. Wenn er mit seinem Wissen um den haurischen Stützpunkt auf Bentang herausrückte, würde man ihm wohl glauben müssen, daß er nicht in feindlicher Absicht gekommen war.
    Am Morgen hatte er sich ausgiebig erfrischt. Die hygienischen Bedürfnisse
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