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1361 - Das Anklam-Projekt

Titel: 1361 - Das Anklam-Projekt
Autoren: Unbekannt
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Drifaal, würde es sich nicht verhindern lassen, daß er in den Strudel der Ereignisse gerissen wurde. Er war gegen seinen Willen in dieses fremde Universum geschleudert worden. Sein einziges Anliegen hätte eigentlich sein müssen, den Weg ins Heimatuniversum zu suchen und auf dem schnellsten Weg dorthin zurückzukehren. Geschehnisse von kosmischer Tragweite spielten sich ab. Milliarden von Sternen überschritten die Grenze zwischen den Kosmen und suchten sich eine neue Heimat. Die Raumzeit in zwei Universen wurde bis hinab ins Fundament erschüttert. Es gab viel zu lernen in diesen Tagen des Umschwungs. Wer willens war, zu schauen und das phantastische Schauspiel der Titanenkräfte in sich aufzunehmen, der würde an Wissen und Weisheit gewinnen und Einblick nehmen in das Walten der Schöpfung, der würde die Harmonie der Universen begreifen und verstehen, wie es denkenden Wesen gelingen konnte, die Urkräfte des Kosmos für ihre eigenen Zwecke einzusetzen.
    Es gab aber auch viel zu fürchten in diesen Tagen. Die Erschütterung des Raum-Zeit-Gefüges konnte nicht ohne Folgen bleiben. Chaos wurde geboren. Die Ordnung der Dinge wurde gestört. Konnten dieselben Urkräfte, die zur transuniversalen Bewegung der gewaltigen Sternenmassen einer ganzen Galaxis eingesetzt wurden, auch dazu benutzt werden, das Loch wieder zu schließen, das in der Trennwand zwischen zwei Universen klaffte, den Schaden wieder zu heilen, der durch die Destabilisierung der Raumzeit entstanden war?
    Das - und nur das - waren die Gedanken und Fragen, die ihn in diesen Augenblicken hätten beschäftigen dürfen. Statt dessen zerbrach er sich den Kopf darüber, wie die Hinterhältigkeit einer Gruppe ideologischer Eiferer abgewendet und das Anklam-Projekt gerettet werden könnte.
    Es war schon immer so, dachte er mit bitterer Ironie. Vor dem Großen steht das Kleine, viel Kleines. Das Topdown-Prinzip läßt sich auf den Prozeß der Erkenntnisgewinnung nicht anwenden. „Wir bekommen Besuch", sagte LEDA. Überrascht sah er auf. Die Szene auf der großen Videofläche hatte sich während seines Grübelns verändert. Anklam war nicht mehr zu sehen. Die Sichel eines Planeten war zu sehen, und abseits davon schwebten kleine Leuchtpunkte im All: Zimbon mit einigen seiner achtzehn Monde. Orterdaten wurden eingeblendet. Fünf Fahrzeuge näherten sich der Kapsel. Sie bewegten sich mit großer Geschwindigkeit.
    Sie kamen aus der Richtung des Planeten. Ihr Manöver allein verriet ihre Absicht. Sie wollten verhindern, daß LEDA Zimbon anflog. „Sprich zu ihnen", sagte Perry Rhodan. „Sag ihnen, daß wir in friedlicher Absicht kommen."
    „Das versuche ich schon seit einer halben Minute", antwortete LEDA. „Sie reagieren nicht. Das dürfte man eigentlich auch nicht von ihnen erwarten. Es handelt sich nämlich um Raumboote aus Liutalfs Flotte."
    Einer der fünf Orterreflexe glühte auf. Im selben Augenblick fuhr es wie der Blitz in den mehrfach gestaffelten Feldschirm der Kapsel. Die energetischen Hüllen leuchteten in grellen Farben, während sie die Energie des Treffers absorbierten. Ein grollendes Rumoren kam aus dem heckwärtigen Teil des Fahrzeugs. Die Schirmfeldgeneratoren fuhren auf Höchstleistung.
    Er fühlte sich hilflos. Er, der Feldherr Hunderter von Raumschlachten, mußte diesen Kampf seinem Raumschiff überlassen. LEDA besaß keinerlei Bewaffnung. Sie war für Flüge im Innern eines Kosmonukleotid ausgestattet, und selbst die Feldschirme waren nicht eigentlich Defensivwaffen, sondern Schutz gegen die unberechenbaren Kräfte des Hyperraums.
    Ein zweiter Treffer brachte die energetische Hülle zum Aufflammen. LEDA hatte die Geschwindigkeit vergrößert. Die Sichel des Planeten wuchs auf sie zu, die leuchtenden Punkte der Monde wurden größer und nahmen Gestalt an. Den Angreifer schien das Manöver der Kapsel zu überraschen. Anstatt sich zur Flucht zu wenden, stieß sie auf den Gegner zu. Damit hatte er nicht gerechnet. Die fünf Orterreflexe stoben auseinander. LEDA stieß durch die gegnerische Formation hindurch. Die vennischen Boote flogen ein riskantes Wendemanöver und nahmen die Verfolgung auf. „Der Sender über Drifaal hat Höchstleistung erreicht", meldete LEDA. „Er produziert gepulste Strahlung im ultrahochfrequenten Bereich des Hyperspektrums. Jeden Augenblick muß die Reaktion von Bentang kommen. Ich fürchte ... Da ist sie schon!"
    Das Videobild ließ jetzt erkennen, daß nicht Zimbon, sondern einer der Monde das eigentliche Flugziel
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