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1361 - Das Anklam-Projekt

Titel: 1361 - Das Anklam-Projekt
Autoren: Unbekannt
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„Das ergibt keinen Sinn, Perry Rhodan", sagte er. „Die Hauri haben keinen Grund mehr, dir nachzustellen. Du bist keine Gefahr mehr für sie. Ich bin deinen Angaben nachgegangen und habe festgestellt, daß sie ihren Stützpunkt auf Bentang aufgelöst haben."
    „Die Hauri", erklärte Perry Rhodan, „halten mich vielleicht nicht mehr für gefährlich. Aber ich habe sie deutlich wissen lassen, daß ich die Lehren des Buches Hexameron für Unsinn halte. Ich bin in ihren Augen ein Ungläubiger, der sich weigert, die Weisheit des Herrn Heptamer zu akzeptieren. Allein deswegen darf ich nach ihrer Ansicht nicht weiterleben."
    „Das alles sind Erwägungen, die ich für uninteressant halte", sagte Kertuul. „Du hast angekündigt, du würdest eine Erklärung bezüglich des Kommandeurs Sionang abgeben. Was weißt du über Sionang?"
    „Er befindet sich in meiner Gewalt", antwortete Perry Rhodan. „Ich begegnete ihm in der vergangenen Nacht, und da er sich mir gegenüber feindselig verhielt, nahm ich ihn gefangen. Er dient mir als Garantie dafür, daß auf mich kein weiterer Anschlag verübt wird. Geschieht mir etwas, dann stirbt Sionang. Er stirbt ebenfalls, wenn jemand so töricht sein sollte, ihn befreien zu wollen."
    Die vier Kommandeure saßen stumm und starr. Schreck, Unglauben und Angst sprachen aus ihrem Blick.
    Eine Minute verging. Schließlich begann Liutalf stockend zu sprechen. „Bei allen Prinzipien der Zivilisation ...", begann er. „Sind alle Angehörigen deiner Art so... so rabiat wie du?"
    „Von rabiat kann keine Rede sein", sagte Perry Rhodan gelassen. „Sionang wollte mich töten; also hatte ich ein Recht, ihn unschädlich zu machen."
    „Also ist er der Attentäter!" staunte Paatho. „Nicht unbedingt", antwortete Rhodan. „Er mißverstand meine Handlungsweise. Er glaubte, ich wollte etwas Verbotenes tun. Deswegen schoß er auf mich. Aber er schoß mit einer Hochenergiewaffe, und der Schuß hätte mich getötet, wenn nicht..."
    Er sprach den Satz nicht zu Ende. Es wäre närrisch gewesen, den Vennok die technischen Geheimnisse der Netzkombination zu verraten. „Wenn nicht... was?" wollte Liutalf wissen. „Das behalte ich für mich. Ich habe Möglichkeiten, mich zu wehren."
    Abermals war es Kertuul, der die Sprache wieder auf eines der ursprünglichen Themen brachte. „Wenn ich versuche, mich in deine Lage zu versetzen", erklärte er, an Rhodan gewandt, „halte ich es für möglich, deine Handlungsweise zu verstehen. Etwas anderes interessiert mich jetzt jedoch weitaus mehr als zuvor. Der Attentäter, sagtest du, ist ein Agent der Hauri. Woher weißt du das?" Perry Rhodan sah die vier Kommandeure einen nach dem anderen an. Verriet sich jetzt einer von ihnen? Der Unbekannte, wer immer er auch sein mochte, mußte wissen, daß er nur auf eine einzige Art und Weise von seiner Verbindung mit den Hauri erfahren haben konnte: Er war durch den Transmitter gegangen, hatte die unterirdische Anlage inspiziert und dabei das Zeichen der halben Sonne mit den sechs ungleichen Strahlen gesehen. Zeigte einer von ihnen Angst, daß die Sprache auf das Ziel des Transmitters kommen könnte? Daß Perry Rhodan verriet, was er auf dem bis jetzt noch namenlosen Mond des Planeten Nuru gefunden hatte?
    Die Kopfschwingen verharrten regungslos. Die Augen blickten angespannt, aber sonst ohne Ausdruck.
    Der heimtückische Gegner verriet sich nicht. „Ich weiß es", sagte er. „Woher, spielt keine Rolle. Derjenige, der mir nach dem Leben trachtet, weiß, woher ich meine Kenntnisse beziehe."
    „Perry Rhodan", begann Liutalf in diesem Augenblick. Er sprach mit eindringlicher, mahnender Stimme, und die pfeifenden Laute seiner Muttersprache, die die kartanischen Worte begleiteten, hatten einen fast traurigen Klang. „Du bist unser Gast, seitdem der Rat der Kommandeure über dich entschieden hat. Aber selbst einem Gast sind Grenzen gesetzt, wieviel er seinen Gastgebern zumuten darf. Du ergehst dich in Anschuldigungen ..."
    Mehr hörte Perry Rhodan nicht von dem, was der Oberkommandierende ihm zu sagen hatte. Der Mikroempfänger unter seinem rechten Ohr war aktiv geworden. Niemand außer ihm selbst konnte hören, daß der Pikosyn zu ihm sprach, und die Stimme, die der organisch gesteuerte Synthesizer produzierte, klang zutiefst besorgt. „Anruf von LEDA", sagte der Pikosyn. „Es ist etwas im Gang. Ich schalte durch.'" Im nächsten Augenblick war LEDAS Stimme zu hören. „Ich weiß, du bist in Gesellschaft. Ich muß dich
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