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1359 - Das Versprechen des Schwarzen Tods

1359 - Das Versprechen des Schwarzen Tods

Titel: 1359 - Das Versprechen des Schwarzen Tods
Autoren: Jason Dark
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war geblieben. Er lockte. Es sah überhaupt nicht nach irgendwelchen Problemen aus, und trotzdem waren die letzten Meter verdammt tückisch, denn jetzt sahen wir diese blanken Felsköpfe, die aus dem Wasser ragten.
    Gefährliche Fallen, die einem Schiff schon den Kiel aufreißen konnten. Um die Felsen herum hatten sich Kreise und Strudel gebildet, die auf Opfer lauerten, um sie in die Tiefe des Meeres ziehen zu können.
    Eric lenkte das Boot durch eine Fahrrinne, ohne dass wir irgendwo anschrammten.
    Danach beruhigten sich die Bewegungen des Wassers. Die kurzen scharfen Wellen sahen gläsern aus. Sie wurden nicht mehr so stark von einer Gischtwolke begleitet, und auch die Bordwand bekam nicht mehr die harten Schläge mit.
    Wir konzentrierten uns auf den Strand und auf eine Stelle, wo er unterbrochen wurde. Da schien jemand irgendwann eine Kerbe geschlagen zu haben, in die das Wasser vom Meer her hineingurgelte und sich irgendwann zwischen den beiden Seiten einer Böschung verlief. Von einem natürlichen Hafen konnte man nicht unbedingt sprechen, wohl aber von einem Anlegeplatz, der für das Boot ausreichte.
    Eric lenkte das Fahrzeug in die breite Rinne hinein. Er fuhr jetzt sehr langsam und achtete genau darauf, was er tat.
    Dann gab es einen Ruck.
    Wir wurden ebenfalls davon erfasst, hielten uns fest und steckten auch fest.
    Ich schaute kurz zum Heck hin. Dort war das Wasser noch tiefer.
    So hatte sich die Schraube nicht im Sand vergraben.
    Perfekt war diese Anlagestelle natürlich nicht. Bei schwerer See würde sie erst recht nicht ausreichen, denn da holte sich das Wasser jegliche Beute, aber an diesem Tag reichte es aus, um das Boot zu verlassen.
    Saladin grinste uns an. »Eine gute Fahrt, nicht wahr?«
    »Wir können uns nicht beklagen«, erwiderte Suko.
    »Okay, dann steigt mal aus.«
    Das hatten wir sowieso vor. Allerdings fragten wir uns, warum Saladin so erpicht darauf war, dass wir das Boot vor ihm verließen. Ich traute ihm nicht und sagte deshalb: »Nach dir.«
    »Okay, Sinclair, wie du willst.«
    Er machte es uns vor, stieg auf die Bordwand und stieß sich dort ab, um so weit wie möglich zu springen. Er landete nicht ganz auf dem Trockenen. Seine Füße sanken im weichen Sand ein, der zudem noch vom anlaufenden Wasser überspült wurde.
    Es gab nur den einen Weg, den auch wir nahmen. Suko und ich bekamen ebenfalls nasse Füße. Ein paar Meter weiter war der Boden härter und auch trockener. Genau dort gingen wir hin und mussten bereits etwas klettern. Aus dem festgebackenen Sand ragten Steine hervor. Dazwischen wuchsen starre Grasbüschel, die ihre bräunliche Farbe des Winters noch nicht verloren hatten.
    Ein Pfad, der mehr eine Rinne war, führte uns höher und auch tiefer in die Insel hinein, auf der das Haus stehen musste, in dem sich die Baphomet-Diener aufhielten.
    Es war noch nicht zu sehen, weil uns die Dünen den Blick nahmen. Wir kletterten weiter, um die höchste Stelle der Insel zu erreichen und blieben dort stehen.
    Bevor wir uns umschauten, fiel Suko etwas ein, und er stieß mich leicht an.
    »Wo steckt Saladin?«
    Ich rechnete damit, dass er sich in unserem Rücken aufhielt, aber das stimmte nur teilweise. Als ich mich umdrehte, sah ich ihn auf dem unteren Drittel des Pfads stehen.
    Aber ich sah nicht nur ihn. Von hier oben traf mein Blick auch das in der Rinne liegende Boot.
    Auf dem Deck bewegte sich Eric Rumsfield. Er hatte den Sitz verlassen und lief mit kleinen Schritten zum Heck, und zwar dort, wo der Bewusstlose lag.
    Mir gefiel das nicht so recht. Außerdem traute ich Saladin noch längst nicht über den Weg. Wir waren weder Freunde noch Partner.
    Eher Verbündete, die das Schicksal zusammengeschweißt hatte.
    Auch Suko war leicht irritiert. »Was hat er vor?«
    Ich lachte gegen den Wind. »Frag lieber, was Saladin mit ihm vorhat. Das ist bes…«
    Das letzte Wort sprach ich nicht mehr aus, denn mir fiel die typische Bewegung auf. So wie Eric bewegte jemand seinen Arm, der etwas vorhatte, was auch ich schon oft genug getan hatte.
    Er zog eine Waffe!
    Wir erlebten eine Schrecksekunde und wir waren zu weit entfernt, um eingreifen zu können. Außerdem lief alles viel zu schnell ab, und so nahm das Verhängnis seinen Lauf…
    ***
    »Nein!«, schrie ich noch.
    Der Schrei war vergeblich. Eric hatte bereits eine Waffe gezogen.
    Er war nahe genug an seinen bewusstlosen Freund herangetreten, um ihn nicht verfehlen zu können.
    Er schoss zwei Mal.
    Wir sahen nicht genau, wo die Kugeln
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