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1359 - Das Versprechen des Schwarzen Tods

1359 - Das Versprechen des Schwarzen Tods

Titel: 1359 - Das Versprechen des Schwarzen Tods
Autoren: Jason Dark
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Die Fensteröffnung war zum Glück breit genug, sodass wir beide etwas sehen konnten.
    Saladin hatte den Schwarzen Tod erreicht. Er stand neben ihm.
    Der Dämon überragte ihn um einiges. Er hatte jetzt seine Sense geschultert. Obwohl Saladin kleiner war und auch eine geweihte Silberkugel in seiner Schulter steckte, wirkte er auf mich keinesfalls wie ein Verletzter. Er war konzentriert bei der Sache, und er hob den linken Arm an, um gegen die Fensteröffnung zu deuten. Er musste bemerkt haben, dass wir uns dahinter aufhielten.
    Es war eine Geste des Sieges, denn er hatte es geschafft. Er stand jetzt an der Seite eines mächtigen Freundes, der seine Kräfte sehr wohl zu schätzen wusste, denn keiner von uns hatte das Versprechen des Schwarzen Tods vergessen.
    »Und nun, John? Was denkst du?«
    Ich verzog die Lippen. »Er wird uns holen. Es ist ganz natürlich, dass er versucht, reinen Tisch zu machen.« Während ich sprach, schaute ich auf van Akkeren, der in zwei Hälften geteilt am Boden lag, und ich sah auch die Reste der anderen Vampire.
    Suko strich mit seiner Hand vorn am Hals entlang. »Meinen Kopf möchte ich gern behalten.«
    »Ich auch.«
    »Also Kampf?«
    »Was sonst?«
    Wir schwiegen und schauten uns an. Wir dachten wohl beide das Gleiche. Das Kreuz brachte mich nicht weiter, unsere Berettas ebenfalls nicht, und auch mit der Dämonenpeitsche würde Suko nicht viel ausrichten können. Um zu gewinnen, mussten es schon besondere Waffen sein, wie damals der Bumerang, aber auf ihn konnten wir nicht mehr zählen.
    Wie groß war der Schwarze Tod?
    Es ließ sich schlecht schätzen. Im Moment kam er mir nicht so groß vor, aber ich wurde schon seit längerem den Eindruck nicht los, dass er seine Gestalt auch verändern konnte.
    Und das sah ich wieder. Als er sich bewegte, wuchs er zugleich an.
    Da schienen seine dunklen Knochen aus Gummi zu bestehen, die sich in die Länge zogen.
    Saladin blieb zurück. Er hatte nur seinen Spaß. Wir hörten ihn lachen und sprechen, aber wir verstanden kein Wort. Er freute sich wohl auf die Zukunft.
    »Okay, er kommt«, sagte ich so laut, dass mich auch Justine Cavallo verstehen konnte. »Ob wir nun in der Vampirwelt stehen oder in der Parallelwelt, im Moment spielt es keine Rolle. Er beherrscht beide. Er wird mit seiner verdammten Sense das Haus einschlagen und…«
    »Ja, ja, John, es gibt wirklich Situationen, die für einen sehr übel aussehen.«
    Verdammt, die Stimme!
    Nicht Justine hatte gesprochen, sondern ein Mann.
    Zugleich mit Suko fuhr ich herum.
    Wir hatten Besuch bekommen. Unsere Augen weiteten sich. Vor uns standen zwei Personen.
    Zum einen Dracula II.
    Und der hatte Besuch mitgebracht.
    Es war Assunga, die Schattenhexe!
    ***
    Täuschung, Einbildung, Überraschung?
    Vielleicht kam von jedem etwas hinzu, doch die Einbildung konnte ich vergessen. Was ich mit den eigenen Augen sah, stimmte tatsächlich. Vor mir standen Mallmann und Assunga.
    Dass beide erschienen waren, passte zusammen. Mallmann hatte nach seiner schweren Verletzung Unterschlupf bei der Schattenhexe und ihren Getreuen gefunden. Aus Gegnern waren plötzlich Verbündete geworden. Man konnte schon den Kopf schütteln, was das Erscheinen des Schwarzen Tods alles mit sich gebracht hatte. Da waren alte Regeln völlig auf den Kopf gestellt worden.
    Zudem war Mallmann nicht unbedingt der Einzelgänger mehr. Mit Justine Cavallo war er nicht mehr so zurechtgekommen. Jetzt hatte er neue Verbündete gefunden, und ich ging davon aus, dass er sich wohl fühlte.
    Assunga stand neben ihm. Die rote Farbe war in der Dunkelheit nicht so genau zu erkennen. Wie immer trug sie ihren weiten Mantel, den man als Zauberumhang bezeichneten konnte. Über die Funktion wollte ich mir im Augenblick keine Gedanken machen, denn ich wusste, welchen Weg wir nehmen würden.
    Auf Mallmanns Stirn leuchtete das D. »Keiner von uns will, dass der Schwarze Tod siegen wird. Deshalb sind wir dazu bereit, über unsere eigenen Schatten zu springen.«
    »Ihr wollt uns hierherausholen?«, fragte ich.
    »Ja, John. Auch wenn es euch komisch vorkommen wird, aber das haben wir vor.«
    Es war nicht zu fassen. Mallmann und Assunga als unsere möglichen Lebensretter. Auch Justine würde in diesen Reigen mit eingeschlossen werden. Ausgerechnet sie, die sich nicht eben als Verbündete der Schattenhexe erwiesen hatte.
    Ich fasste mich nicht an den Kopf, aber wieder einmal wunderte ich mich darüber, welche Wege das Leben doch mit sich brachte.
    Gern taten sie
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