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1356 - Die Botschaft der Letzten Tage

Titel: 1356 - Die Botschaft der Letzten Tage
Autoren: Unbekannt
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man auch „gut" definieren mochte - gute Ziele.
    Aber ausgerechnet in der Stunde, in der sie das Kosmonukleotid endgültig vor der Bedrohung durch die Ewigen Krieger gerettet zu haben glaubten, produzierte die Natur eine ihrer unerklärlichen Launen und machte das ganze Werk zunichte.
    Warum? fragte er sich und barg das Gesicht in den Händen.
    Ohne das Psionische Netz konnte die Organisation nicht weiterbestehen, zumindest nicht in ihrer gegenwärtigen Form, mit ihrer jetzigen Aufgabenstellung. Durch welchen Effekt die Zerstörung des Netzes letzten Endes ausgelöst wurde, war in diesem Zusammenhang völlig gleichgültig, ob es wirklich DORIFER war, der den Zahlenwert der Psi-Konstante wieder dorthin zurückdrückte, wo er vor 50.000 Jahren gewesen war, oder irgendeine andere Ursache. Kein Netz, keine Netzgänger! So einfach war die Sache. „Wo wollt ihr gehen?" hatte Kambar Thom gefragt und mit seinen Worten mitten in den Kern des Problems getroffen.
    Atlan blickte auf. Die Kalenderuhr zeigte den 17. Februar 447. Es ging auf drei Wochen, seit Perry Rhodan den gefährlichen Gang ins Innere DORIFERS angetreten hatte. Noch immer fehlte von dem Freund jede Spur, wie den Hyperfunksprüchen zu entnehmen war, die die KARMINA während eines Auftauchmanövers hin und wieder auffing. „Willst du noch mehr sehen?" erkundigte sich der Syntron. „Danke, nein", sagte Atlan müde. „Es wird Zeit, daß wir heimfliegen."
    Die KARMINA schlüpfte aus dem Normstrang und begann im 3-D-Raum zu beschleunigen. Minuten später verdichtete sich der Virtuelle G-Punkt zum Metagravvortex, und das Schiff tauchte in jenes durch fünf Dimensionen definierte Kontinuum, dem der anschauliche Verstand des Menschen heute noch immer so hilflos gegenüberstand wie im Augenblick der ersten Begegnung und dem er den Namen Hyperraum gegeben hatte.
    Mit bewußter Konzentration versuchte Atlan, die trüben Gedanken zu verdrängen. Die Erinnerung an die abschließenden Ereignisse auf Tonku versetzten ihn für kurze Zeit in bessere Stimmung. Es widerstrebte ihm im allgemeinen, sich als Räuber und Geiselnehmer zu betätigen, aber unter den Bedingungen, wie sie auf der Welt der Tonak herrschten, war seine Handlungsweise gerechtfertigt gewesen.
    Womit seine Gedanken bei dem Schemen angelangt waren, dem er seine Rettung verdankte. Wer war er? Atlan versuchte, sich an die tiefe, rauhe Stimme zu erinnern, aber inzwischen war er so gut wie sicher, daß er sie nie zuvor gehört hatte. Was hätte das auch bedeuten sollen? Stimmen ließen sich mühelos synthetisieren. Der Schatten war ohnehin vermutlich eine Projektion gewesen. Was beeindruckte, war, über welches Wissen die Projektion verfügte und wie leicht es ihr gelang, die fünf Tonak auszuschalten.
    Der Schatten wußte, daß Atlan mit Kambar Thom Kontakt gehabt hatte. Er kannte Atlan gut genug, um ihn mit „Arkonide" anzureden.
    Wer mochte er sein? „Wir sehen uns wieder", waren seine Worte zum Abschied gewesen. Wann würde das Wiedersehen stattfinden? Er hatte auch von einem Plan gesprochen, der durch das Auftreten der fünf Shada gestört wurde. Spielte Atlan eine Rolle in diesem Plan, oder was für eine Störung hätte sonst gemeint sein können?
    Fragen über Fragen - und keine einzige Antwort. Er würde gut daran tun, sich noch ein paar Stunden Ruhe zu gönnen. Was immer ihn auf Sabhal erwartete: Müßiggang würde es nicht sein. Er nahm sich vor, zuerst Geoffry Waringer aufzusuchen und die Lage mit ihm zu besprechen.
    Sein nächster Gang führte zu Gesil. Es wurde ihm warm und zugleich wehmütig ums Herz, als er sich das Bild der schönen Frau vor das innere Auge rief.
    Wie sehr hatte er sie einst geliebt nein, falsch: Wie sehr war er ihr einst verfallen gewesen! Um Gesils willen hatte es Streit zwischen ihm und dem Freund gegeben. Aber das alles war geschehen, als Gesil noch die Vishna-Komponente innegewohnt hatte, deren sie später ledig geworden war.
    Wenn es ihm einsam zumute war, holte er gerne seine Erinnerung an jene stürmische Zeit hervor, da er um Gesil geworben hatte. Es gab längst keine Rivalität zwischen ihm und dem Freund mehr. Perry Rhodan und Gesil gehörten zusammen. Daß Perry Rhodan seit fast drei Wochen im Innern des Kosmonukleotids verschollen war, mußte ihr eine schwere Last auf der Seele sein.
    Er zog sich in sein Quartier zurück und bereitete sich auf eine mehrstündige Ruheperiode vor. Als der Servo auf seinen Befehl hin das Licht löschte, hörte er den Syntron sagen:
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