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1356 - Die Botschaft der Letzten Tage

Titel: 1356 - Die Botschaft der Letzten Tage
Autoren: Unbekannt
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verantwortlich."
    „Ich werde deinen Rat befolgen", erklärte der Arkonide. „Ich habe genug erfahren. Noch heute nacht fliege ich."
    „Leb wohl, mein Freund", sagte Kambar Thom. „Deine Freundschaft war einer der hellen Lichtblicke meines Lebens."
    „Leb wohl", antwortete Atlan. „Ich kehre zurück, wenn die Lage sich beruhigt hat."
    Die Verbindung erlosch. Er empfand tiefe Niedergeschlagenheit. Er würde wahrscheinlich nie wieder nach Tonku kommen. Zu gewaltig war der Umbruch, der in diesen Tagen stattfand. Zu zahlreich waren die Aufgaben, die ihn erwarteten. Da blieb die Freundschaft mit einem alten Tonak am Wegrand liegen.
    Er hatte in der Tat die Absicht, Kambar Thoms Warnung ernst zu nehmen. Er gab dem Schwebebehälter mit dem Fuß einen Stoß. Daraufhin aktivierte sich der kleine Antigrav selbsttätig. „Folge mir", sagte der Arkonide und schritt auf den Ausgang zu.
    Das war der Augenblick, in dem die große Tür mit einem schmetternden Krach zerbarst. In der qualmerfüllten Öffnung erschienen fünf hochgewachsene Gestalten. Sie waren vorzüglich bewaffnet, und sie trugen die Kampfmonturen der Upanishad-Schüler. „Seht, er wollte sich gerade davonmachen!" rief einer der fünf. „Öffnet den Behälter und durchsucht ihn!"
    Es waren fünf junge, kräftige Tonak. Der Haß leuchtete ihnen aus den Augen. Sie waren durchtrainiert und im Kampf geübt. Drei Waffenläufe waren ständig auf den Arkoniden gerichtet. Er selbst war unbewaffnet. Der Kombilader befand sich bei der Netzkombination im Schwebebehälter. Wenn sie den Behälter öffneten und die Kombination fanden, war die Gefahr groß, daß sie ihn als Netzgänger identiflzierten. Es brauchte nur einer von ihnen irgendwann einmal mit einem Gorim in Berührung gekommen zu sein.
    Seine Chancen waren gleich Null. Der Behälter würde den Bemühungen der Shada eine Zeitlang Widerstand leisten, ein paar Minuten vielleicht. Er glaubte nicht, daß in dieser Lage mit Worten etwas auszurichten war, aber er mußte es wenigstens versuchen. „Was vergreift ihr euch an einem einzelnen, der noch dazu unbewaffnet ist?" fragte er. „Hat man euch den Begriff der Ehre nicht gelehrt?"
    „Der Kampf geht über die Ehre", höhnte der Wortführer der fünf, der in der Nähe der zerschossenen Tür stehengeblieben war. „Habt ihr die Worte Oogh at Tarkans nicht gehört?" fuhr Atlan fort. „Die Philosophie der Krieger ist eine Irrlehre."
    „Lästere nicht, Fremder", warnte der Wortführer. „Wir haben gehört, wie die Statue des Attar Panish Panisha plötzlich zu sprechen begann. Aber Zoor Hotep hat uns geraten, nicht darauf zu achten. Es war ein heimtückischer Trick der Gorims. Oogh at Tarkan würde niemals solche Worte sprechen."
    „Der Behälter läßt sich nicht öffnen", rief einer der Shada. „Dann schieß ihn entzwei!" befahl der Wortführer. „Halt!" sagte Atlan. „Ich werde ihn für euch öffnen."
    „Tu das", spottete der Wortführer, und seinen Begleitern rief er zu: „Laßt ihn nicht aus den Augen.
    Wahrscheinlich hat er dort drin eine Waffe."
    Der Arkonide drückte den Behälter nach unten, bis er den Boden berührte. Dann löste er den magnetischen Verschluß und trat zurück. Zwei Shada stürzten sich auf das Behältnis, öffneten sämtliche Klappen, zogen den Inhalt hervor .und verstreuten ihn auf dem Boden. Dabei kam auch der Kombilader zum Vorschein. Der Wortführer trat herbei und nahm ihn an sich.
    Sein Blick fiel auf die Netzkombination. Die grellweißen Augen weiteten sich. „Seht, was wir hier haben!" schrie er. Es lag Mord in seiner Stimme. Atlan wußte, daß er die letzte Chance vertan hatte. „Ich bin noch nie einem Gorim begegnet. Aber ich habe Aufzeichnungen gesehen, die Zoor Hotep angefertigt hat. Das ist die Kleidung, die die Gorims tragen. Wir haben einen Gorim gefangen. Was soll mit ihm geschehen?"
    „Er soll sterben", antworteten die übrigen vier wie aus einem Mund. „Wenn ihr mich tötet", sagte Atlan, „wird Zoor Hotep euch tadeln. Ich habe eine Botschaft für ihn.
    Deswegen bin ich auf Tonku."
    Es war einen Versuch wert, dachte er verzweifelt. Vielleicht gelang es ihm wenigstens, ein paar Stunden Zeit zu gewinnen. Aber selbst diese winzige Hoffnung zerfloß in nichts, als der Wortführer ihn haßerfüllt anbrüllte: „Zoor Hotep empfängt keine Botschaften von Gorims! Der Panish Panisha hat selbst den Befehl gegeben, jeden Fremden auf der Stelle zu töten, vor allem aber die verfluchten Gorims, die das Netz der Krieger
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