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1350 - Tarkan

Titel: 1350 - Tarkan
Autoren: Unbekannt
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Geboten. „Ich werde es zu vermeiden wissen", antwortete er auf Varros Warnung. „Ich fragte dich nach dem Überwesen ESTARTU. Wir nennen ESTARTU eine Superintelligenz. Hast du ihren Namen je gehört?"
    „Niemals", antwortete der Hauri. „Es kann in diesem Universum keine Superintelligenzen geben; denn das Hexameron herrscht über alles."
    Es gab also auch hier kein Weiterkommen, registrierte Rhodan. Das einzige, was er aus der Unterhaltung erfahren hatte, war, daß die Hauri diejenigen, die dem sterbenden Universum zu entkommen trachteten, als Ungläubige ansahen. Dazu gehörten die Kartanin und die mit ihnen verbündeten Völker: Nakken, Mamositu, Zatara -und wie sie sonst noch alle heißen. „Bleibt mir nur die Frage, was aus mir wird", sagte er. „Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß ihr bestimmte Pläne mit mir habt."
    „Ich habe auf diese Frage gewartet", antwortete Varro pak Duur. „Es scheint mir, daß wir gemeinsame Interessen haben. Die Ungläubigen, die den Zyklus der Vollendung unterbrechen wollen, sind die Feinde deines Universums ebenso wie die des meinigen. Sie versuchen, die allesdurchdringende Kraft der Gravitation zu verringern, um dieses Universum an der Vollendung des Kreislauf szu hindern. Sie tun dies, indem sie gewaltige Sternenmassen in ein anderes Universum befördern - in das deinige! In meinem Universum wird die Gravitation weniger, in deinem nimmt sie zu. In meinem Universum wird der Zyklus verlangsamt, in deinem beschleunigt. Das kann dir nicht gleichgültig sein. Du magst noch nie von den Göttern im Land Shamuu gehört haben, aber daß sie diesen Eingriff in die innerste Natur der Dinge verdammen, muß sie dir nahebringen."
    Perry Rhodan schüttelte den Kopf. Er war zufrieden, daß er es endlich zuwege gebracht hatte, die Sprache auf ein einigermaßen fruchtbares Thema zu bringen. Aber er mußte sich Varro pak Duurs eschatologisch verbrämten Glaubenseifer vom Leibe halten. „Ich kann mich nicht über etwas ereifern, was sich erst im Lauf von Äonen vollziehen wird", sagte er. „Ihr sprecht von sechs Tagen, in denen dieses Universum den Kreis der Vollendung schließen soll. Aber es sind nicht wirklich Tage. Jeder dieser Tage umfaßt Hunderttausende von Jahren, nicht wahr?"
    „Die Zeit spielt keine Rolle, sondern nur der Wille der Götter", antwortete der Hauri steif. „Die Ungläubigen freveln gegen die Natur, und daran müssen wir sie hindern."
    Perry Rhodan war inzwischen ein Gedanke gekommen, wie sich die Unterhaltung zu seinem Vorteil nutzen ließe. „Ich bin gegen meinen Willen in dieses Universum verschlagen worden", sagte er. „Als Verbündeter wäre ich euch von größerem Nutzen, wenn ich in mein Heimatuniversum zurückkehren könnte. Seid ihr in der Lage, mir den Weg zu weisen?"
    „Das weiß ich nicht", behauptete Varro pak Duur. „Besitzt ihr die Fähigkeit, den Durchgang in ein anderes Universum zu finden und zu nutzen?"
    „Auch das weiß ich nicht. Ich müßte mich an einer anderen Stelle erkundigen."
    Das waren Ausflüchte. Man brauchte kein Experte in haurischer Mentalität zu sein, um sie zu durchschauen. Rhodan gewann den Eindruck, daß die Hauri wußten, wie man die Wand zwischen den Universen durchbrach. „Nehmen wir den anderen Fall", schlug er vor. „Ich kann mich für eure Idee nicht begeistern. Ich möchte mit euch nichts zu tun haben.
    Werdet ihr mich ungehindert ziehen lassen?"
    „Das wird nicht geschehen", antwortete Varro pak Duur mit harter Stimme, und für den Bruchteil einer Sekunde war wieder der Funke der Erregung in seinen tiefliegenden Augen zu sehen. „Du bist ein vemunftbegabtes Wesen. Du wirst dich der Weisheit der Götter nicht verschließen können. Ich halte dich jetzt schon für unseren Verbündeten." Er mochte einsehen, daß er mit zuviel Nachdruck gesprochen hatte. Er neigte sich ein wenig nach vorne und fuhr mit weniger eindringlicher Stimme fort: „Ich habe dafür gesorgt, daß du die göttliche Weisheit aus erster Hand erhältst. Die sechs Lieder des Buches Hexameron sind in deine Sprache übersetzt. Wenn ich dich verlasse, wirst du sie hören."
    Er stand auf. „Nimm dir Zeit dazu", fuhr er fort. „Laß die Worte der Götter auf dich wirken, und du wirst erkennen, daß dir keine andere Wahl bleibt, als dich unserer Sache anzuschließen."
    „Ich werde hören", versprach Perry Rhodan. „Und was geschieht dann?"
    „Heute abend, bei Einbruch der Dunkelheit, werde ich dich abholen", erklärte Varro pak Duur.
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