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135 - Der schreckliche Pakt

135 - Der schreckliche Pakt

Titel: 135 - Der schreckliche Pakt
Autoren: Dämonenkiller
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Wesir fauchte und tobte und setzte alle seine Kräfte ein, den Bannkreis zu sprengen. Aber zwischendurch hatte er schon genug angerichtet. Der Kommissar sah aus, als sei er in eine Säurewolke gelaufen. Er war tot. Der andere Beamte lag bewußtlos am Boden.
    „Armand!" schrie Dorian. „Kommen Sie, schnell!"
    Wenn die beiden Polizisten ungehindert eingetreten waren, gab es auch keine magische Falle an der Tür. Dorian stürmte die Treppe hinauf. In der Eingangstür der Ruine kam ihm Melville entgegen. „Unten liegt ein bewußtloser Polizist", schrie Dorian ihm zu. „Holen Sie ihn da heraus! Schnell! Aufpassen, der Dämon befreit sich!"
    Melville riß Mund und Augen auf, dann aber stürmte er an Dorian vorbei, nicht ohne vorher noch einen angstvollen Blick auf seine reglose Frau geworfen zu haben. Dorian stürmte ins Freie. Er sah den beschädigten Mercedes. Entschlossen legte er Sybill auf die Rückbank, sprang auf den Fahrersitz und wollte den Wagen starten. Aber womit? Der zweite Schlüssel, den er in der Tasche hatte, war ja mit ihm miniaturisiert worden und noch zu klein!
    Da kam Armand Melville wieder ins Freie. Er zerrte den Uniformierten mit sich. Er sah Dorian im Wagen sitzen. „Warum starten Sie nicht?"
    „Kein Schlüssel! Können Sie den Wagen kurzschließen?"
    Armand ließ den Polizisten zu Boden gleiten. Er schlug sich mit der Hand vor die Stirn. Dann riß er die Radzierblende vom linken Vorderrad. Der Schlüssel klirrte ihm entgegen, und er warf ihn Dorian über die offenstehende Fahrertür zu. Dorian startete den Wagen. Melville warf den Polizisten ebenfalls auf die Rückbank, wieselte um den Wagen und sprang rechts hinein. Dorian wendete und raste mit halsbrecherischem Tempo davon.
    Er sah im Rückspiegel eine von Wetterleuchten umgebene schwarze Gestalt in der Tür der Ruine auftauchen. Der schwarze Wesir reckte die Arme zum Himmel empor. Aus den Regenwolken zuckten in rascher Folge Blitze hervor. Einer davon traf den Mercedes und hüllte ihn in ein wildes Feuernetz. Aber mehr geschah nicht.
    „Unser Freund scheint mit der Wissenschaft etwas auf Kriegsfuß zu stehen", sagte Dorian. „Vom Faraday’schen Käfig hat er wohl noch nie etwas gehört."
    Er bremste ab, als er den Wagen an der Zufahrt zur Durchgangsstraße sah. Ein Polizist in Uniform stand daneben und starrte fassungslos auf den heranfegenden Mercedes.
    „Laden Sie den Bewußtlosen hier aus", bat Dorian. „Ich bleibe im Wagen. Wir verschwinden so schnell wie möglich."
    Er stoppte ab und bewegte sich im Wageninnern so, daß sein Gesicht im Schatten blieb. Es würde nur Komplikationen geben, wenn der Polizist ihn erkannte. Er wurde als Entführer gesucht, und er besaß immer noch die Größe eines Kindes.
    Armand sprang aus dem Wagen.
    „Ich bin Armand Melville", stieß er hervor. „Wir haben meine Frau herausgeholt. In der Ruine liegt noch ein toter Polizist. Seien Sie vorsichtig, kommen Sie lieber bei Tage wieder!"
    „Was zum Teufel soll das alles?" schrie der Beamte. „Der Entführerwagen…"
    „Hier, halten Sie mal", sagte Melville in einem Anflug von düsterem Humor und zerrte den bewußtlosen Beamten so, daß der Polizist nicht anders konnte, als zuzufassen und ihn festzuhalten. Dann sprang Armand in den Mercedes zurück, und Dorian trat das Gaspedal durch. Der Wagen schoß auf die Straße hinaus und jagte davon, dorthin, wo Melvilles gemieteter Renault stand.
    Hinter dem Leihwagen stoppte Dorian.
    Gemeinsam brachten sie Sybill in den anderen Wagen. Melville breitete seine Jacke über ihr aus. „Was ist mit ihr passiert?" keuchte er. „Reden Sie, Dorian!"
    „Der Dämon hat sie in eine Art Trance versetzt. Er muß etwas mit ihr vorgehabt haben. Es gab eine Art Beschwörung, die ich stören konnte. Aber ich weiß nicht, wie weit sie fortgeschritten ist. Ich muß mich mit mehr Ruhe darum kümmern können."
    Melville fuhr mit dem Renault los. „Wollen Sie nach Lamballe?" fragte er den Dämonenkiller. „Es ist nicht mehr weit."
    Dorian schüttelte den Kopf. „Fahren Sie in Ihre Wohnung nach Paris. Dort haben wir etwas mehr Ruhe. Ich muß den Bann von Ihrer Frau nehmen. Danach kümmere ich mich um das Zigeunerlager."
    Und um Coco, dachte er. Was ist mit ihr geschehen? Lebt sie überhaupt noch?
    Der Wagen raste durch die Gewitternacht, als gelte es, einen neuen Streckenrekord aufzustellen.

    Wenig später traf die angeforderte Verstärkung der Polizei aus Dinan ein. Die Männer trafen auf einen bewußtlosen Beamten und
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