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135 - Der schreckliche Pakt

135 - Der schreckliche Pakt

Titel: 135 - Der schreckliche Pakt
Autoren: Dämonenkiller
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Sie und Ihre Freunde. Ich bin nur ein einfacher Kriminalreporter, der hin und wieder mit übersinnlichen Dingen konfrontiert wird."
    „Mir wäre es lieber, wenn Sie hier am Wagen zurückblieben", sagte Dorian. „Ohne Hilfsmittel sind Sie mir nur ein Klotz am Bein."
    Melville widersprach heftig. Dorian konnte ihn verstehen. Immerhin war es seine Frau, die höchstwahrscheinlich hier gefangengehalten wurde. Vielleicht hätte Dorian an Melvilles Stelle nicht anders gehandelt und argumentiert. Trotzdem begab sich Melville unnötig in Gefahr.
    „Haben Sie sich die Brandruine genau angesehen?" fragte Dorian leise, während sie schräg durch das Feld gingen. Dorian reichte Melville jetzt bis zur Brust. Trotzdem kam er sich immer noch ein wenig wie ein Kind vor. Ein erschreckender Gedanke überfiel ihn: Was würde geschehen, wenn das Wachstum nicht mehr aufhörte?
    Es hatte einen ähnlichen Fall gegeben. Don Chapman, der Puppenmann, war durch Magie zum Wachsen gebracht worden. Aber er war über seine einstige Normalgröße hinausgewachsen und zu einem Titanen geworden. Und dann war es Magnus Gunnarsson gewesen, der den Zauber aufhob. Was er gemacht hatte, wußte Dorian bis heute nicht. Aber Don war wieder geschrumpft und ein Zwerg wie zuvor.
    Dorian befürchtete, daß es ihm ähnlich ergehen konnte wie Don Chapman.
    „Ich war drinnen", sagte Melville. „Die Polizei auch. Sie haben sich alles sehr genau angesehen, aber nichts gefunden, was auf die Anwesenheit von Menschen hinwies."
    Auf die Anwesenheit von Menschen,
dachte Dorian. Aber sie hatten es mit Dämonen zu tun. Die vermochten sich so zu tarnen, daß Menschen sie nicht bemerkten. Es konnte sein, daß die Dämonen in der Ruine gewesen waren, während diese durchsucht wurde, und doch unentdeckt blieben.
    Was konnte es Besseres für eine Operationsbasis geben als dieses niedergebrannte Gehöft? Es war zwar nicht sonderlich nahe bei Paris, dafür aber nahe dem Zigeunerlager der Amalfis. Dorian nahm an, daß in Paris ohnehin nur ein geringer Teil der gesamten Aktion ablaufen sollte. Vielleicht wollten die Dämonen einen größeren Schlag gegen Coco Zamis
und
die Amalfis führen. Immerhin hatten die Zigeuner längst deutlich zu verstehen gegeben, auf welcher Seite sie standen, auch wenn sie jahrelang einen Freak und das kleine menschenfressende Ungeheuer in Raffael Amalfis Bauch mit sich herumgeschleppt hatten.
    Dorian fürchtete, daß d'Arcy und der schwarze Wesir planten, die Amalfi-Sippe auszulöschen. Der Zeitpunkt war dazu geeignet. Während der Hochzeit würde niemand mit einer dämonischen Attacke rechnen.
    Dorian mußte Coco so schnell wie möglich warnen - falls die Falle dort nicht schon zugeschnappt war. Er hegte noch eine geringe Hoffnung, weil beide Dämonen hier mit ihm und Sybill Melville beschäftigt waren. Vielleicht hatten sie noch keine Zeit gehabt, sich um Coco und die Zigeuner zu kümmern.
    Aber Dorian wußte, daß dieser Hoffnungsschimmer nur sehr schwach war.
    Die beiden Männer näherten sich dem Haus, das wie ein düsterer Klotz in der Dunkelheit lag. Die ersten Regentropfen fielen. Dorian zuckte unwillkürlich zusammen. Er dachte daran, daß er noch vor wenigen Stunden nur daumengroß gewesen war. In diesem Zustand hätte ihn ein größerer Regentropfen bewußtlos schlagen können.
    Die leeren Fensteröffnungen im oberen Stockwerk wirkten wie Augen in der Dunkelheit. Dorian warf Melville einen raschen Blick zu. Wenn der Reporter nur keine Dummheiten machte…
    „Hören Sie, Armand", sagte er. „Ich werde das Haus zunächst allein betreten. Sie warten hier draußen und geben mir Rückendeckung. Ich versuche herauszufinden, wo sich Sybill befindet und wie wir sie am ungefährlichsten herausholen."
    „Und wenn der Dämon Sie erwischt, Dorian?"
    „Eben dafür will ich Sie als Rückendeckung hier draußen wissen", versetzte Dorian betont scharf.
    Es war natürlich Unsinn. Armand Melville konnte ihm draußen wie drinnen nicht helfen. Wichtig war nur, daß er Dorian nicht in die Quere kam und in seiner Sorge und Angst um Sybill alles verdarb.
    Der Reporter nickte. „In Ordnung. Ich warte hier etwa zehn Minuten. Wenn dann von Ihnen kein Lebenszeichen kommt, folge ich Ihnen. Einverstanden?"
    „Warten Sie lieber zwanzig Minuten", empfahl Dorian. „Vielleicht bin ich in zehn Minuten noch gar nicht fertig."
    Er trat zwischen den Sträuchern hervor und machte einige Schritte auf das Haus zu. Er kam sich verletzlich und hilflos vor, wie er jetzt im
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