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1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich

1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich

Titel: 1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich
Autoren: Jason Dark
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die Lehne des Stuhls. Ich ließ meine an. Damit wollte ich demonstrieren, dass ich nicht vorhatte, zu lange zu bleiben.
    »Was möchten Sie trinken, Mr. Sinclair?«
    Ich winkte ab. »Bitte, sagen Sie John.«
    »Okay, gern.« Sie strahlte mich an. »Ich bin Leila.«
    »Hier trinkt man Kaffee, nicht?«
    »Wenn Sie wollen.«
    »Alkohol möchte ich nicht.«
    »Auch etwas essen?«
    »Nein.«
    Die Kellnerin kam. Sie trug einen recht engen Rock, einen leichten schwarzen Pullover und eine weiße Schürze. Ihr Lächeln war freundlich und offen.
    »Was kann ich für sie tun?«
    Der Gast hatte die Wahl zwischen vielen Zubereitungen des Kaffees. Ich wollte die Karte nicht groß studieren, sondern entschied mich für das, was ich auch beim Italiener trank. Ich bestellte für mich einen Cappuccino, und Leila Franklin nahm ebenfalls einen.
    »Da liegen wir ja auf einer Linie, John.«
    »Wenn er gut gemacht ist, kann er ein Genuss sein.«
    »Darauf können Sie sich hier verlassen.«
    »Ja, ich bin gespannt.«
    Sie senkte den Kopf, und so verschwanden die Sommersprossen in ihrem Gesicht aus meinem Blickfeld.
    »Ich möchte Ihnen noch sagen, dass es mir Leid tut, John. Wirklich, ich habe für einen Moment nicht aufgepasst, und da ist es eben passiert. Das war ein Schlag. Ich wusste plötzlich nicht mehr, was ich noch machen sollte.«
    »Klar, das kann ich nachvollziehen. Mir wäre es auch nicht besser ergangen.«
    »Trotzdem, es war eine Fahrerflucht.«
    So eng sah ich das nicht mehr. »Sagen wir so, Leila. Es war eine halbe. Aber Sie werden bestimmt einsehen, dass der Wagen wieder in Ordnung gebracht werden muss.«
    »Das ist klar.«
    Ich lächelte sie an. »Da gibt es nur ein Problem.«
    »Oh.« Sie bekam einen roten Kopf. »Welches denn?«
    »Es ist nicht mein Fahrzeug.«
    »Auch das noch.« Sie lehnte sich zurück und drückte die flache Hand gegen den Mund.
    »Keine Panik. Es geht nur darum, dass ich einen Firmen-Wagen fahre, und die Firma hat ihn geleast. Da bin ich gezwungen, zu einer bestimmten Werkstatt zu fahren. Die Fachleute dort werden sich den Schaden anschauen, und ich weiß, dass sie sehr pingelig sind. Ich bin gezwungen, das zu tun.«
    »Ach Gott, wenn es mehr nicht ist.« Leila legte ihre Hände auf die meinen. »Da bin ich wirklich die Letzte, die das nicht verstehen würde. Um die Kosten machen Sie sich mal keine Sorgen. Wir regeln die juristischen Dinge, wenn wir unseren Cappuccino bekommen haben. Einverstanden?«
    »Mir kommt es wirklich auf eine Minute nicht an.«
    »Gut.«
    Als hätte uns die Bedienung gehört, so kam sie herbei. Auf einem Tablett balancierte sie die beiden Tassen. Sie waren höher als die normalen, aber nicht zu breit, so wurde das Getränk nicht so schnell kalt, was auch wichtig war.
    Zucker stand auf dem Tisch, und ein kleines Stück Gebäck bekamen wir gratis.
    Ich nahm etwas Zucker, rührte um, und der Schaum schluckte die Schokostreusel, die auf ihm gelegen hatten.
    Leila sagte etwas von Urlaub und der Zeit zwischen den Jahren, in der man durchatmen konnte.
    Dann tranken wir. Das Zeug schmeckte wirklich gut. Fast zum gleichen Zeitpunkt stellten wir die Tassen wieder ab. Leila mit einer etwas ungeschickten Bewegung. Mit dem Ellbogen stieß sie gegen die schmale Handtasche, die kaum größer war als eine Geldbörse.
    Daran hing ein schmaler Riemen, und der verhakte sich noch am Ellbogen, sodass die Tasche zu Boden fiel.
    Sie schimpfte darüber, was ich kaum hörte, denn ich bückte mich und hob die Tasche auf. Schließlich ist man Kavalier.
    »Danke, John, danke. Manchmal bin ich eben zu dumm. Ich ärgere mich zudem, dass mir das Missgeschick passiert ist.«
    »Wissen Sie denn, wie es dazu kam?«
    »Ja, ja.« Leila nickte heftig. »Da ist irgendwas mit der Handtasche gewesen. Das ging verdammt schnell. Ich konnte nicht mal auf die Bremse treten. Meine Freundin hatte mich noch gewarnt, weil sie das Unheil kommen sah. Leider war es zu spät.«
    »Gab es denn Zeugen?«
    »Nein, die gab es nicht. Zumindest hat sich niemand darum gekümmert. An normalen Tagen hätte ich ja dort niemals einen Parkplatz bekommen, aber heute sah das anders aus.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich muss mich noch mal entschuldigen.«
    »Nun ja, macht nichts.«
    Sie hob ihre Tasse an. »Danke, John, dass Sie so verständnisvoll reagieren. Andere an Ihrer Stelle wären aus der Haut gefahren, darauf können Sie Gift nehmen.«
    »Nein, nein, lieber nicht.«
    Wir lachten beide und tranken. Inzwischen konnten wir einen
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