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1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich

1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich

Titel: 1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich
Autoren: Jason Dark
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harter Schlag am Hinterkopf traf.
    Plötzlich konnte ich nichts mehr sagen. Meine Kehle saß zu. Ich verfolgte den Schmerz in meinem Kopf, der sich in Stichen ausbreitete. Und ich erlebte, dass sich die Szenerie vor mir veränderte.
    Zwar war der Schwarze Tod noch vorhanden, aber er weichte langsam auf, und dabei verschmolz er mit der Dunkelheit des Himmels.
    Plötzlich lag ich am Boden.
    Dann hörte ich die Stimmen.
    »War das gut, Assunga?«
    »Sehr gut.«
    »Ich hätte ihn nicht kämpfen lassen können. Er hätte das Kreuz genommen und dann…«
    »Das war richtig, Sally.«
    »Was machen wir mit ihm? Willst du ihn liegen lassen für den Schwarzen Tod?«
    Ich hörte ein kratziges Lachen und war gespannt auf die Antwort. Von ihr hing praktisch mein Leben ab.
    »Vor wenigen Monaten hätte ich es noch getan, Sally, aber die Dinge haben sich verändert. Manchmal müssen auch wir uns mit dem Teufel zusammentun, um einen Weg freizuschalten. Wir werden ihn nicht der Sense des Schwarzen Tods überlassen, denn er wird noch gebraucht. Manchmal muss man eben gemeinsam gegen einen Feind kämpfen.«
    »Gut. Aber…«
    »Kein Aber jetzt. Richte ihn auf!«
    Ich war noch immer weggetreten. Ich bekam die Stimmen mit und erlebte jetzt auch die Berührungen. Zwei Hände packten mich unter und hievten mich in die Höhe.
    Ich bekam alles mit, aber ich erlebte es nicht. Zwischen mir und den beiden Hexen schien immer noch ein weiterer Fremdkörper zu stecken, aber die Stimmen drangen deutlich an mein Gehör.
    »Stell ihn hin und halte ihn fest!«
    »Was hast du vor?«
    »Tu, was ich dir sage!«, befahl Assunga.
    Ich wurde gedreht. Meine Knie gab es noch, aber ich hatte Mühe, normal stehen zu bleiben. Ich glaubte, der Schwäche nachzugeben und zusammenzusacken, doch Sally Cato hielt mich fest.
    »Was ist mit seinem Kreuz?«, fragte sie.
    »Es wird uns nichts tun.«
    »Das ist…«
    »Ruhe jetzt!«
    Ich riss die Augen auf. Oder glaubte, es zu tun, aber das stimmte auch nicht. Meine Lider waren sehr schwer geworden wie alles an meinem Körper.
    Die schrille Stimme der Hexe riss mich aus meinen dumpfen und brütenden Gedanken.
    »Der Schwarze Tod greift wieder an!«
    »Lass ihn!«
    Assunga hatte sehr gelassen die Antwort gegeben. Mir blieb nichts anderes übrig, als ihr zu vertrauen.
    Ich legte den Kopf zurück. Ich konnte wieder etwas erkennen. Ich glaubte auch, das schwarze Skelett zu sehen, dann schob sich Assungas Gesicht in mein Blickfeld.
    Lächelte sie?
    Es kam mir beinahe so vor.
    Hinter mir klang Sallys schrille Stimme auf. »Verdammt noch mal, er ist da!«
    Etwas schnappte vor mir zusammen. Es waren die beiden Mantelhälften, und noch in der gleichen Sekunde wurde alles anders. Es gab nichts mehr, an das ich noch denken oder mich erinnern konnte…
    ***
    Jemand stöhnte in meiner Nähe. Erst leiser, dann lauter, und ich wollte unbedingt wissen, wer sich da so meldete. Ich öffnete die Augen, sah vor mir eine Wand, hörte das Stöhnen weiterhin und kam zu dem Ergebnis, dass ich es war, der dieses Geräusch ausstieß.
    Ich schloss den Mund.
    Das Stöhnen verstummte. Dafür hielt ich die Augen geschlossen.
    Allmählich klärte sich die Umgebung. Stück für Stück sah ich mehr und stellte fest, dass ich in einem Flur saß und mit dem Rücken einen harten Widerstand berührte.
    Ein Flur…?
    Ja, das war er, und er war mir nicht unbekannt. Ich sah Türen, sogar die, die zum Lift gehörte.
    Verdammt, das war der Flur in meinem Haus!
    Dieser Gedanke durchschoss mich wie eine siedende Flamme. Ich hockte in ihm wie ein Betrunkener, der es nicht mehr geschafft hatte, zu seiner Wohnung zu gelangen.
    Nur hatte ich keinen Tropfen Alkohol getrunken. Ich war nur matt und litt unter Kopfschmerzen.
    Trotzdem wollte ich nicht hocken bleiben. Ich quälte mich mühsam auf die Beine und stützte mich an der Wand ab. Nicht weit von mir entfernt gab es an der rechten Seite eine Nische, zu der auch eine Wohnungstür gehörte.
    Es war die Tür zu meiner Wohnung!
    Plötzlich stürmte alles auf mich ein. Die Bilder verfolgten mich.
    Ich sah alles wie in einer Rückblende und zog zugleich ein Fazit.
    Assunga und ihre Vertraute Sally Cato hatten mich hier in meinem eigenen Haus abgeladen. Sie hätten mich auch aus dem Weg räumen können, aber sie hatten mehr an die neue Lage gedacht.
    Vielleicht wollten sie mir auch die morgige Silvesterfeier nicht verderben.
    Wie dem auch sei. Ich lebte, ich wurde gebraucht und wollte auch der Joker in dieser neuen
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