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1347 - Am Ereignishorizont

Titel: 1347 - Am Ereignishorizont
Autoren: Unbekannt
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Freier Terraner?"
    „Du", bestätigte Captain Ahab mit freundlichem Grinsen. „Ich kenne deine Vorgeschichte gut, Bonifazio Slutch. Ich weiß, daß ich mich auf dich verlassen kann."
    Fazzy schluckte. Das Kompliment tat ihm gut. „Also gut", sagte er. „Ich übernehme das."
    „Und wie geht's dann weiter?" erkundigte sich Sid Avarit. „Ihr habt gehört, was Tifflor vorhat. Ein Robotverband stößt in Richtung UDHURU vor. Wir schließen uns dem Verband an."
    „Und lassen uns abschießen!"
    „Das wird nicht geschehen, wenn wir es richtig anstellen", versprach der Springer. „Wir stoßen mit abgeschalteten Systemen durch den Psi-Schirm."
    „Ein Fahrzeug, das groß genug ist, uns alle vier aufzunehmen, wird Stygians Ortern nicht entgehen", erklärte Sid. „Das ist richtig."
    „Also kommen wir unrnittelbar nach Durchdringen des Psi-Schildes unter Beschuß."
    „Nicht wir", korrigierte Captain Ahab. „Nur unser Fahrzeug."
    „Und was ...?"
    Sid Avarit sprach die Frage nicht zu Ende.
    Er sah sich verwirrt um. Guang-Da-G'ahd war dem Gespräch bisher scheinbar unbeteiligt gefolgt. Jetzt trat sie näher. „Ich brauche keinen Paratau, um Ahabs Gedanken zu lesen", sagte sie. „Wir verlassen das Fahrzeug, bevor es den ersten Treffer erhält."
    „So hatte ich es mir gedacht", bestätigte der Springer. „Das ist... das ist..." Sid Avarit war völlig außer sich, und Fazzy Slutchs Teint war sichtlich um einige Nuancen blasser geworden. „Rings um uns werden Robotschiffe abgeschossen. Und mitten im Chaos stecken wir, mit weiter nichts an als unseren ..."
    „... SERUNS", ergänzte Captain Ahab. „Äußerst leistungsfähige Überlebenssysteme. Inmitten des Durcheinanders werden uns die Orteranlagen nicht bemerken."
    Fazzy Slutch gab ein ächzendes Geräusch von sich. „Ich nicht", würgte er hervor. „Da mache ich nicht mit!"
    „Sei still!" wies Ahab ihn zurück. „Du hast das Fahrzeug schon so gut wie gestohlen."
    Fazzy war so verblüfft, daß er keinen Ton mehr hervorbrachte. „Ihr überschätzt die Gefahr", erklärte Guang-Da-G'ahd, an Sid Avarit und an Fazzy gewandt. „Wir rechnen damit, daß es Sotho Tyg Ian gelingt, die angreifenden Robotschiffe zu vernichten. Die Einheiten bewegen sich in einer Formation, die Abstände von mehreren hundert Kilometern zwischen je zwei Fahrzeugen vorsieht. Es gibt für uns keine unmittelbare Gefahr, solange wir einen vernünftigen Kurs einhalten."
    „Deine Aufgabe ist es, Sid, eine ausreichende Menge Paratau zu beschaffen", sagte Captain Ahab. „Ich brauche eure Fähigkeiten. Wenn ich ein'en Telekineten und eine Telepathin an meiner Seite habe, scheint es mir möglich, bis zu Tyg lan vorzudringen."
    Sid Avarit schwieg lange Zeit. Er sah vor sich hin. Seine Miene war steinern. Schließlich hob er den Kopf. „Ihr habt mich überzeugt", sagte er. „Es gibt eine gewisse Chance, daß wir die Sache überleben."
    Sotho Tal Ker hatte sich in den hintersten Winkel seines Quartiers zurückgezogen und die Lichter gedämpft. Er brauchte die Einsamkeit. Er mußte mit seinen Gedanken ins reine kommen.
    Wer war er? Ein Produkt der genetischen Ingenieurkunst, ein Erzeugnis der Animateure von Etustar, die für sich in Anspruch nahmen, die Erben der Superintelligenz ESTARTU zu sein. Er war ihr Geschöpf, und sie hatten ihn nur mit dem einzigen Gedanken erschaffen, daß er ihren Zielen dienlich sein müsse. Ihre Ziele aber waren diese: die Ausbreitung der Phiiosophie des Permanenten Konflikts, die Erlangung der absoluten Macht über einen möglichst großen Abschnitt des Universums.
    Er war ein perfektes Spezimen in jeder Beziehung. Er hatte die Ausbildung an einer Upanishad nicht durchzumachen brauchen. In seiner genetischen Substanz waren die Fähigkeiten, die ein Schüler des Kodex erst erlernen mußte, bereits fest verankert. In sein Bewußtsein waren die Grundsätze des Kodex eingebrannt.
    Er brachte es auch jetzt noch nicht fertig, sie für falsch zu halten. Aber er wußte, daß sie ihm Schaden gebracht hatten und fortfahren würden, ihm zu schaden, solange er sich an sie gebunden fühlte.
    Kein organisches Wesen kann ohne den Instinkt der Selbsterhaltung existieren. Unter seinen Genen befanden sich auch jene, die die Proteine erzeugten, durch die das Gehirn dazu angeregt wurde, um das eigene Dasein besorgt zu sein. Daß sein Selbsterhaltungstrieb jemals die Oberhand über den Glauben an die Richtigkeit des Kodex würde gewinnen können, damit hatten die Animateure nicht
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