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1347 - Am Ereignishorizont

Titel: 1347 - Am Ereignishorizont
Autoren: Unbekannt
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protestierte Tifflor. „Ist die Milchstraße nicht Bestandteil seiner Mächtigkeitsballung? Als Peregrin hat er uns geholfen, das Abenteuer im Sothom zu überstehen. Als Peregrin hat er dafür gesorgt, daß wir das Geheimnis des Enerpsi-Antriebs verstehen. Wo bleibt er jetzt?"
    „Mich bedrückt deine Trauer", sagte Tirzo. „Wenn es irgend etwas gibt, womit ich dich aufheitern kann, möchte ich es gerne tun."
    Die Kartanin hatte große, ausdrucksvolle Augen. Die Pupillen waren senkrechte, dunkle Schlitze. Die Beleuchtung des Raumes war auf ein Minimum geschaltet. Guang-Da-G'ahd kauerte in einem bequemen Schalensessel. Sie hatte die Knie angezogen und hielt sie mit den Händen umfangen. Ihr Blick war auf die kahle Wand gerichtet. „Sie haben mich verlassen", murmelte sie. Sie sprach fließend Interkosmo. „Sie haben mir einen Auftrag gegeben, aber jetzt, wo ich fast am Ziel bin, haben sie mich vergessen."
    „Wir wissen, daß es im Reich der Kartanin in jüngster Zeit Ereignisse von größter Bedeutung gegeben hat", sagte Tirzo. „Wir wissen, daß es über den Hohen Frauen noch eine Macht gibt, die das Schicksal der Kartanin bestimmt. Sie nennt sich der Clan der Wissenden. Die Wissenden sind erst vor kurzem durch die Aktivität unserer Nachrichtenspezialisten dazu gezwungen worden, sich zu erkennen zu geben. Für sie ist die Welt im Umbruch. Unter solchen Umständen kann man sich vorstellen, daß die Benachrichtigung einer einsamen Agentin in einer fremden Galaxis sich verzögert."
    Da blitzte 6s in Guang-Da-G'ahds Augen auf. „Dort draußen ist einer im Begriff, diese Galaxis zu zerstören", sagte die Kartanin mit ungewohnter Heftigkeit. „Und was wird Sotho Tyg Ian tun, nachdem er sein abscheuliches Werk vollendet hat? Er wird sich nach anderen Galaxien umsehen, in denen er seine häßliche Lehre vom Permanenten Konflikt verbreiten kann. Er wird sich für unsere Sterneninsel interessieren, die ihr Pinwheel nennt. Das alles stört die Wissenden nicht? Sie halten ihre kleinlichen Probleme für wichtiger als den Tod einer ganzen Galaxis?"
    „Ich weiß nicht, ob ihre Probleme wirklich so kleinlich sind, wie du meinst", antwortete Tirzo vorsichtig. „Ein großes Geheimnis umgibt die Wissenden. Sie haben das Projekt LAO-SINH in die Wege geleitet und fördern es mit allen Mitteln. Wir wissen nicht, was für Pläne die Wissenden verfolgen. Es können durchaus Dinge von kosmischer Bedeutung sein, mit denen sie sich beschäftigen."
    „Sie haben kein Recht, mich einfach zu vergessen", sagte Guang-Da-G'ahd unversöhnlich. „Sie gaben mir den Auftrag, Kontakt mit der Widerstandsorganisation aufzunehmen, die gegen Sotho Tyg Ian kämpft. Ich habe die Verbindung hergestellt. Ich warte auf weitere Aufträge, aber es kommen keine."
    „Sie werden kommen", beharrte Tirzo. „Wenn es zu spät ist", stieß Guang-Da-G'ahd hervor. „Hast du genug Paratau?" erkundigte sich Tirzo fürsorglich. „Ich habe genug", sagte die Kartanin schroff. „Alle paar Stunden versuche ich, mit der Stimme von Ardustaar in Kontakt zu kommen. Ich bin es müde. Wenn sie nicht mehr zu mir sprechen wollen - gut, mag es so sein!"
    „Der Zorn ist ein schlechter Ratgeber", sagte Tirzo behutsam. „Du bist die Vertreterin deines Volkes in der Milchstraße - die einzige, soweit wir wissen. Die Wissenden hätten dich nicht ausgewählt, wenn sie nicht überzeugt gewesen wären, daß du die Interessen deines Volkes besser als jede andere in dieser Galaxis vertreten würdest. Du darfst dich der Verantwortung nicht entziehen - nicht, solange du nicht weißt, welcher Grund sich hinter dem Schweigen der Wissenden verbirgt."
    „Das sind schöne Worte", trotzte Guang-Da-G'ahd, „aber sie sagen mir nichts."
    Immerhin, registrierte Tirzo mit Genugtuung, hatte sich der starre Ausdruck ihrer Miene gelockert. Sie sah ihn an, während sie mit ihm sprach. „Denk darüber nach", sagte er, während er aufstand. „Die Wissenden verdienen, daß du ein wenig mehr Geduld mit ihnen hast."
    „Warum bist du überhaupt gekommen?" fragte Guang-Da-G'ahd. „Um dich aufzuheitern", antwortete er, „und um dich aufzufordern, Captain Ahab aufzusuchen."
    „Das kleinste Fahrzeug, das wir auftreiben können", erklärte Captain Ahab mit Nachdruck. „Fazzy, du übernimmst die Aufgabe, das Fahrzeug zu beschaffen."
    Fazzy Slutch musterte den Springer mit verstörtem Blick. „Ich?" stieß er hervor. „Ich soll ein Fahrzeug klauen? Ausgerechnet an Bord des Flaggschiffs der Liga
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